„Nichts zu tun, wäre der größte Jobkiller“

Ergebnisse der Tagung „Klima-Arbeit-Armut“ zur sozial-ökologischen Transformation am 08./09.12.22

Armutsbekämpfung sollte Querschnittsaufgabe sein

Die Herausforderungen der ökologischen Transformation lassen sich nicht trennen von großen sozialen Fragen: Ökologie und Soziales gehören zusammen. Wie gestaltet sich dieses Spannungsfeld? Wo liegen die zentralen Herausforderungen? Wie können wir im Angesicht tiefgreifender Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt, im Sozialstaat und im gesellschaftlichen Miteinander handeln? Die Tagung „Klima – Arbeit – Armut – ein (un)auflösbares Dilemma?“ stellte diese Fragen ins Zentrum der Debatte.

In einer sechsten Dimension, die Klimagerechtigkeit adressierte, führte Prof. Allmendinger die Erkenntnisse der vielfältigen präsentierten Studien zusammen und unterstrich die Untrennbarkeit sozialer und ökologischer Fragen. Der Klimawandel lasse sich nur dann sinnvoll bekämpfen, wenn soziale Gerechtigkeit geschaffen würde und keine Menschen mehr zurückblieben. Sie wünsche sich daher eine Politik, die Armut als Querschnittaufgabe begreift, diese angeht und dazu breite staatenübergreifende Bündnisse sucht.

Eine detaillierte Zusammenfassung der Kernaussagen von Frau Allmendinger lässt sich im Rückblick der Diakonie RWL  nachlesen. 

Klimaschutz bringt dem Arbeitsmarkt positive Impulse und Herausforderungen

Im ersten Impuls des Tages blickte Dr. Markus Janser, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit, auf die Transformation des Arbeitsmarktes im Angesicht des Kampfes gegen die Klimakrise. Er beschrieb einen klimapolitisch notwendigen hohen Arbeitsplatzstrukturwandel, der sowohl den Aufbau als auch den Abbau von Arbeitsplätzen beinhalte. Deutlich sei jedoch, dass es durch einen auf Klimaschutz ausgerichteten Arbeitsmarkt insgesamt einen positiven Beschäftigungseffekt gäbe. Zentral sei es, jetzt zu handeln, da es um den Erhalt der natürlichen Lebens- und Wirtschaftsgrundlagen und somit um die Existenzsicherung der heutigen und künftigen Generationen gehe und auch arbeitsmarktpolitisch nicht zu handeln, der größte Jobkiller sei.

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Nachhaltige Umverteilung

Welche Rolle spielt Umverteilung in der sozial-ökologischen Transformation? Diese Frage analysierte Anna-Lena Guske, Referentin sozial-ökologische Transformation der Diakonie Deutschland. Es brauche gesellschaftliche Veränderungen, die eine ökologisch verträgliche Lebensweise und ein neu zu verhandelndes Maß an Wohlstand für Alle ermöglichen, so Guske. Das erfordere die faire Aufteilung der Lasten: Wer mehr Umweltschäden verursache, sollte auch einen entsprechenden Anteil der Kosten tragen. Gleichzeitig müssten soziale und Umweltkosten eingepreist werden.

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