— Nähe zu Nachhaltigkeit und Schöpfung —
— Nachhaltigkeit und Grundeinstellung —
90 % der Deutschen sind lt. einer aktuellen Umfange des SINUS-Instituts aus 2020 der Meinung, das jeder Einzelne seinen persönlichen Beitrag zu Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz leisten muss und 65 % meinen, dass die Politik in Deutschland Umwelt und Klimaschutz vor wirtschaftliche Interessen stellen muss. [Die Digitalen Sinus-Milieus® 2020, url-Link]
Bild: Internationale Nachhaltigkeits-Zielgruppen in den Sinus-Meta-Milieus, marktforschung.de, 2024, YouTube Video (url-Link)
Die Umfange des SINUS-Instituts aus 2020 berichten 59% der Befragten, dass sie in den letzten 12 Monaten ihr Verhalten bewusst verändert haben, um nachhaltiger zu leben. Auffällig ist die geringere Bereitschaft der „Bürgerlichen Mitte“, der „Traditionellen“ und der „Prekären“ Milieus. [Die Sinus® Infopaket Nachhaltigkeit Milieus, 2020, url-Link]
— Die (Klima-)sorgen im Details —
More in Common hat, gefördert von der European Climate Foundation, über 2.000 Menschen zu ihren Einstellungen rund um Klimakrise, Klimaschutz und Klimadebatte befragt. Quelle: Die andere deutsche Teilung: Zustand und Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft, more in common,, 2019, (pdf, 168 Seiten, 4 MB, url-Link)
— Werthaltungen und Zukunftsfragen —
Klimawandel, Vielfalt, Gerechtigkeit – Wie Werthaltungen unsere Einstellungen zu gesellschaftlichen Zukunftsfragen bestimmen.
Die Veränderungsbereitschaft für mehr Klimaschutz ist groß. Insgesamt ist mit 72 Prozent die Mehrheit der Befragten der Meinung, dass wir für die Bewältigung des Klimawandels tiefgreifende gesellschaftliche und soziale Veränderungen brauchen; diese Ansicht zieht sich durch die meisten Wertemilieus. Bei den Maßnahmen gehen die Meinungen stärker auseinander. Während die einen – vor allem die Leistungsorientierten mit einem Anteil von 43 Prozent – stärker auf den technologischen Fortschritt setzen, gehen die anderen davon aus, dass wirksamer Klimaschutz nicht ohne spürbare Veränderungen in unserem Alltagsverhalten machbar ist. Unter Materialist:innen ist jedoch nur eine Minderheit (43 Prozent) veränderungsbereit; in diesem Milieu geht mit 39 Prozent ein großer Anteil davon aus, dass der Klimawandel ein natürliches Phänomen ist und die Natur sich selbst regeneriert.
Bertelsmann Stiftung, Juli 2021 (pdf, 48 Seiten, 1,6 MB, url-Link)
— Die Aufgabenstellung —
mit Schöpfungsverantwortung & Sozialraumorientierung zu Zielgruppen- und Handlungsorientierung
„Die Pastoralen Räume leben ganz aus den Bedürfnissen der Menschen oder sie scheitern.“
Menschen kehren auch deshalb der Kirche den Rücken, weil sie nichts mehr mit ihrem Leben zu tun hat. Wenn sich Lebenswelten verändern, muss sich auch unser Handeln verändern. Wir müssen uns konsequent auf das ausrichten, was Menschen bewegt. Wir werden daran gemessen, wie wir auf diese Bedürfnisse eingehen. Die Menschen sollen durch unsere Pastorales Handeln einen Mehrwert für ihr eigenes Leben entdecken. Quelle: Kurzvideo Diözesantag 2020: https://www.youtube.com/watch?v=KwpfNKwkqrI
Wenn wir die Schöpfungsverantwortung als Querschnittsthema denken, dann finden sich viele Anknüpfungspunkte, wo wir mit lebensrelevanten Botschaften in die Gesellschaft wirken können. Um nur einige Themen zu nennen:
- Krieg => Frieden
- Ausbeutung => (globale) Gerechtigkeit
- Hunger / Armut => Solidarität
- Bedrängnis => soziale Wärme
- Vertreibung => Migration
- Artensterben => Biodiversität
- (Selbst-)Zerstörung => Nachhaltigkeit
Mit diesen Themen und anderen Themen können wir mit zahlreichen Initiativen im Sozialraum kooperieren und unsere Reichweite in der Gesellschaft deutlich erhöhen. Weitere Details auf „Schöpfungsverantwortung als Querschnittsthema denken„.
Erreichbarkeit der Milieus mit dem Thema Schöpfungsverantwortung
„Um die Menschen wieder stärker an die Kirche heranzuführen, bieten sich derzeit vor allem sozial-ökologischen Themen, für die sich viele Katholiken interessieren, und das soziale Engagement der Kirche an (mehr lesen im MDG-Trendmonitor Religiöse Kommunikation 2020/21).
Mit dem Querschnittsthema Schöpfungsverantwortung und einer prägnanten Sozialraumorientierung lassen sich auch kirchenferne Milieus ansprechen. Durch diakonisches Handeln bleiben wir in Kontakt mit den prekären und konsumorientierten Milieus. Neben einem Imagegewinn bei den Milieus der Neuorientierung wird auch die Sinnhaftigkeit (Mehrwert) der Kirche für Kirchenkritische (wieder) sichtbar.
— Verknüpfung von Gesundheit und Klimafolgen —
Laut der ländervergleichender SINUS-Studie für die Friedrich-Ebert-Stiftung „Sozialökologische Transformation gestalten“ (Bevölkerungsbefragung in 19 Ländern in Europa und Nordamerika), haben nachstehende Themen eine besondere Relvanz, um die sich die Politik kümmern sollte:
Gesundheitswesen/Pflege (56%), Inflation, sinkende Kaufkraft (48%). Bildung, Schulen und Universitäten (37%), Umwelt-, Natur- und Klimaschutz (34%), Arbeitsplatzangebot und faire Löhne (34%), Faire Renten und Altersvorsorge (32%), Mehr soziale Gerechtigkeit (32%)
Es zeigt sich, dass das Thema „Gesundheitswesen/Pflege“ für das traditionell Bürgerlichen Milieu eine überdurchschnittliche Bedeutung hat.
Da Umwelt-, Natur- und Klimaschutz unmittelbare Auswirkungen auf die Klimafolgen und die Klimafolgenanpassung haben, kann das Narrativ „Klimawandel gefährdet unser Leben / tötet Leben“ in besonderer Weise adressiert werden.
Abb. Sozialökologische Transformation gestalten, Abschlussbericht SINUS-Studie im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung, 2024, (url-Link)