Schöpfungsfreundliche Verpachtung von Kirchenland
HANDELN FÜR DIE SCHÖPFUNG – KIRCHE SCHAFFT LEBENSRÄUME
Aus Friedhöfen Orte des Lebens machen. Vögel als Kirchgänger willkommen heißen. Mit wenig Aufwand Grünflächen, Wege, Mauern, Fassaden und Dächer in Wohlfühloasen für Mensch und Tier verwandeln. Zusammen Ideen entwickeln und direkt umsetzen.
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BEIM VERPACHTEN AN DIE SCHÖPFUNG DENKEN
Seit Jahrzehnten ist die Bewahrung der Schöpfung eine der drei Säulen kirchlicher Arbeit. So wollen die Kirchen jetzt auch bei kircheneigenen Ländereien, die sie an Landwirtinnen und Landwirte verpachten, eine Vorreiterrolle einnehmen und per Pachtvertrag eine nachhaltige Landbewirtschaftung initiieren.
Immer mehr Höfe machen dicht. Immer mehr Insektenarten sterben aus. Die Biologische Vielfalt verringert sich rapide. Ein erheblicher Einfluss darauf wird der Art der Landbewirtschaftung und der Vergabe von Pachtland zugeschrieben. Wenn es um Nachhaltigkeit geht, nimmt die Landwirtschaft eine zentrale Rolle ein. Die Kirchen engagieren sich vielerorts bei der eigenen Bewirtschaftung schon seit langem für eine nachhaltige Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Flächen. Jetzt soll auch bei der Vergabe von kirchlichem Pachtland die Bewahrung der Schöpfung deutlicher in den Mittelpunkt rücken.
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Pächterauswahl und Vergabekriterien
Kirchengemeinden können maßgeblich über die Vergabe ihres Kirchenlandes mitbestimmen. Bewährte grundsätzliche Vergabekriterien für Kirchenland sind: Ordnungsgemäße Bewirtschaftung, Regionale Herkunft des Bewerbers, Pachtpreis, Kirchenzugehörigkeit und soziale Aspekte. Hier gibt es die Möglichkeit, ökologische Kriterien zu berücksichtigen und stärker zu gewichten.
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Kriterien für die Verpachtung von Kirchenland in der Evangelischen Kirche von Westfalen
Die Evangelische Kirche von Westfalen hat nach intensiven Diskussionen mit Landwirt*innen, Kirchenmitgliedern und zivilgesellschaftlichen Gruppen eine Handreichung: “Kriterien zur Verpachtung von Kirchenland in der Evangelischen Kirche von Westfalen“ erarbeitet. Die Broschüre wurde in enger Kooperation mit dem Projekt Fairpachten der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe erstellt.
Die Handreichung gibt Presbyterien und Gemeindeleitungen praktische und praxisnahe Tipps für die Verpachtung ihres Kirchenlandes mit dem Schwerpunkt: „Wie kann Artenvielfalt auf landwirtschaftlichen Flächen erhalten und gefördert werden“.
Handreichung zur Verpachtung von landwirtschaftlicher Nutzflächen
Das Land, das wir bewirtschaften oder verpachten ist auch das Land, das unsere Kinder und Kindeskinder noch bewohnen und bewirtschaften möchten. Zugleich soll das Land bebaut und für das Leben der Menschen dienstbar gemacht werden. Deshalb müssen auch die sozialen Fragen und rechtlichen Dimensionen mit in den Blick genommen werden. Auf einem Thementag im September 2015 wurde unter der Überschrift „Bebauen und Bewahren: Die Kirchengemeinden und ihr Land“ diesen Fragen mit einem weiten Blick nachgegangen.
- Hinweise und Empfehlungen für die Gemeindekirchenräte der EKBO
Die Handreichung hat den aktuell gültigen Musterlandpachtvertrag zur Grundlage genommen. Sie soll den GKR Hinweise und Empfehlungen geben, wie Sie den Prozess der Verpachtung Ihrer kircheneigenen Flächen zeitlich und inhaltlich gestalten kann. Dabei sind alle inhaltlichen Gesichtspunkte als Anreiz zu sehen, mit denen der GKR weiter arbeiten kann.
Zum Download (pdf, 26 Seiten, 1,8 MB, url-Link) - Ergänzung zur „Handreichung zur Verpachtung landwirtschaftlicher Nutzflächen
Die Ergänzung der Handreichung regt weitere Naturschutzmaßnahmen zur Bewahrung der Schöpfung an und gibt zusätzliche Hinweise und Empfehlungen, die bei der Neuverhandlung von Pachtverträgen aufgenommen werden können.
Zum Download (pdf, 28 Seiten, 0,8 MB, url-Link)
Weitere Informationen auf www.ekbo.de (url-Link)
Artenreiche Landwirtschaft auf Kirchengrund
Chancen gelebter Schöpfungsverantwortung. Eine Handreichung zur Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen auf kircheneigenem Land.
Die Handreichung setzt sich mit den Potenzialen und konkreten Möglichkeiten von Naturschutzmaßnahmen auf kircheneigenem Land auseinander. In einer kurzen theologischen Zusammenschau wird zunächst der Biodiversitätsschutz als Aufgabe gelebter christlicher Schöpfungsverantwortung identifiziert. Im Anschluss daran werden mögliche Handlungsschritte für eine Umsetzung entsprechender Maßnahmen vorgestellt. Dabei werden sowohl die Fragen nach dem Zuständigkeitsbereich sowie nach Kooperations- und Finanzierungsmöglichkeiten geklärt als auch einzelne Maßnahmen zum Schutz von Artenvielfalt detailliert und praxisnah beschrieben. Am Ende der Handreichung lassen sich mehrere Beispiele für bereits bestehende und vorbildliche Realisierungen von Naturschutzmaßnahmen auf kircheneigenem Land finden. Darüber hinaus werden auf den letzten Seiten Ansprechpartner und unterstützende Instanzen genannt.
Zum Download (pdf, 26 Seiten, 12,2 MB, url-Link)
„Gut beraten – die Schöpfung bewahren“
Das kostenlose Beratungsangebot für Kirchengemeinden, die landwirtschaftliche Flächen verpachten und sich mehr Natur wünschen.
Die Bewahrung der Schöpfung ist für Kirchen seit jeher eine große Aufgabe. Dazu gehört insbesondere auch die Bewirtschaftung kircheneigener Ländereien. Mit Fairpachten bieten wir Verpächterinnen und Verpächtern von Kirchengrund ein kostenloses Beratungs- und Informationsangebot, wie sich in Absprache mit den Landwirtinnen und Landwirten mehr Naturschutz auf Ackerflächen, Wiesen und Weiden umsetzen lässt. So ist es zum Beispiel möglich, eine naturschonende Bewirtschaftung ohne Pestizide oder das Anlegen von Ackerrandstreifen mit Wildblumen in Pachtverträgen zu vereinbaren.
Wir beraten Sie gerne und kostenlos
Mit Fairpachten bietet die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe ein kostenloses Beratungs- und Informationsangebot an. Alle, die landwirtschaftliche Flächen besitzen und diese verpachten, können sich informieren: Welche Naturschutzmaßnahmen sind für Acker und Grünland sinnvoll und wie können diese in einem Pachtvertrag vereinbart werden?
Weitere Informationen zum Fairpachten im Flyer der NABU-Stiftung hier zum Download.
oder auf www.fairpachten.org (url-Link)
Landwirtschaft braucht Wertschätzung
In drei Schritten Nachhaltigkeit berechnen, kommunizieren und honorieren
- NACHHALTIGKEIT BERECHNEN
Mit der Regionalwert-Leistungsrechnung können Sie den finanziellen Wert Ihrer sozialen, ökologischen und regionalökonomischen Leistungen ermitteln und auf einer Farb- und Prozentskala einordnen - NACHHALTIGKEIT KOMMUNIZIEREN
Nun hängt ein Preisschild an Ihren Leistungen – im nächsten Schritt können Sie eine leistungsbezogene Vergütung einfordern. - NACHHALTIGKEIT HONORIEREN
In Pilotprojekten mit Verarbeitungsfirmen zeigen wir, dass eine Vergütung auf Basis von Nachhaltigkeitsleistungen möglich ist. Auf politischer Ebene fordern wir, dass die Nachhaltigkeitsleistungen als Regionalwert-Prämie im Rahmen der Vergabe von öffentlichen Mitteln bezahlt werden.
Dies ist ein kostenpflichtiges Angebot (ca. 300 €).
Weiterlesen auf www.regionalwert-leistungen.de (url-Link)
Kirchenland in Bauernhand
Entdeckt die Kirche die Landwirtschaft als zentrales Thema wieder? Auf dem Kirchentag in Nürnberg wurde eine Resolution zur Verpachtung von Kirchenland verabschiedet.
Glücklicherweise ging es in den gelungeneren Gesprächsformaten zwischen Landwirt:innen und Kirche weniger lautstark zu: Ein fränkischer Biobauer berichtete von seiner Arbeit, eine Landwirtin diskutierte in einem halbwegs prominent besetzten Panel zur Frage „Wie hältst du es mit der Nachhaltigkeit?“ und verschiedene landwirtschaftliche Akteur:innen erläuterten den Zusammenhang zwischen gesunder Ernährung und nachhaltigem Umweltschutz. Denn natürlich sorgen sich Landwirt:innen berufsbedingt ebenfalls um das Klima, um die ausufernde Versiegelung von Bodenflächen durch Industrie und Autobahnen oder um ungerechte globale Handelspolitiken.
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Schöpfungsorientierte Waldnutzung
Das Bischöfliche Ordinariat Passau verwaltet seit den 1980er Jahren durch das Referat Stiftungen und Liegenschaften der Bischöflichen Finanzkammer 135 waldbesitzende Stiftungen, verstreut über die gesamte Diözese mit einem Waldflächenanteil von ca. 1.300 Hektar.
Die Leitlinien für eine SCHÖPFUNGSORIENTIERTE WALDNUTZUNG setzen sich zusammen aus:
- den besonderen Betriebszielen für den Kirchenwald der Diözese Passau, sowie
- dem BioHolzKonzept als Konkretisierung der zentralen Themen Biotopbäume, Totholz und Bodenfruchtbarkeit
Auf Grundlage dieser Leitlinien haben zwei weitere Sachverständige von 2012 bis 2014 eine aktuelle forstliche Planung und Waldinventur (Forsteinrichtungsoperate) als konkrete Zielvorgabe für die Waldbehandlung bis 2024 erstellt.
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Impuls SCHÖPFUNGSORIENTIERTE WALDNUTZUNG (url-Link)
Kirchliche Landverpachtung im Dilemma
Zum sozialethischen Umgang mit den landwirtschaftlichen Flächen kirchlicher Träger im Bistum Münster
500.000 Hektar landwirtschaftlich bewirtschafteter Acker- und Grünlandfläche befinden sich bundesweit in der Hand kirchlicher Träger. Diese Masse an Besitz verlangt, auch aufgrund der vehement zunehmenden Auswirkungen von Klima- und Umweltkrise sowie der anstehenden Umbrüche im landwirtschaftlichen Berufsstand, nach einem verantwortungsvollen Umgang. Das auf einer theologisch-sozialethischen Magisterarbeit fußende Arbeitspapier beschreibt die Kluft zwischen dem Anspruch kirchlicher Lehre und der Praxis im Verpachtungswesen der verschiedenen kirchlichen Träger auf dem Gebiet des Bistums Münster. Unter Zuhilfenahme sozialethischer Prinzipien und umweltethischer Orientierungen zeigt die Skizze niedrigschwellige Lösungen und gelungene Ansätze auf dem Weg zu einer holistisch angelegten und rasch umsetzbaren sozial-ökologischen Transformation kirchlicher Verpachtung auf. Gleichzeitig mahnt sie an, ökologische und soziale Probleme koordiniert zu betrachten und an umfassenden Lösungen zu arbeiten.
Zum Sozialethischen Arbeitspapier (pdf, 111 Seiten, 1,2 MB, url-Link)
Loccumer Appell zur Verpachtung von Kirchenland
KIRCHENLAND IM SPANNUNGSFELD SOZIALER, WIRTSCHAFTLICHER UND ÖKOLOGISCHER INTERESSEN (2016)
Das Beispiel aus Kieve-Wredenhagen wurde vorgestellt auf der Tagung „Kirchenland im Spannungsfeld sozialer, wirtschaftlicher und ökologischer Interessen“ vom 2.-4. September 2016 an der Evangelischen Akademie Loccum. Die Tagung hat den sogenannten Loccumer Appell zur Verpachtung von Kirchenland verabschiedet, der in der Diskussion um die ökologische Verantwortung der Kirche für ihr Land immer wieder zitiert wird und nach wie vor große Beachtung findet.
- Kirchen sollten sich der Bedeutung und des Wertes ihres Bodens bewusst sein.
- Kirchen und Kirchengemeinden müssen sich ihrer Vorbildfunktion bewusst sein und Verantwortung für ihr Land übernehmen.
- Kirchengemeinden sollten bei der Verpachtung ökonomische, ökologische und soziale Aspekte berücksichtigen (Nachhaltigkeit).
- Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen sind aufgefordert, sich für die Bewahrung der Schöpfung aktiv einzusetzen, z. B. für Biodiversität, Luft, Wasser, Boden.
- Die Leitlinien für Verpachtungen liefern die Landeskirchen, die konkrete Ausgestaltung der Vergabekriterien sollte auf regionaler und lokaler Ebene erfolgen.
- Kirchengemeinden sollten die Vergabe des Kirchenlandes transparent gestalten.
- Kirchengemeinden sind aufgefordert, als Verpächter diese Ziele in einem wertschätzenden Dialog mit Pächtern von Kirchenland umzusetzen. Kirchengemeinden sollten offen sein für einen Dialog mit unterschiedlichen Interessengruppen.
- Die Kirchengemeinden sollten dabei ihre Unabhängigkeit gegenüber Dritten wahren.
- Menschen in den Kirchengemeinden sollten befähigt werden, ihre Verantwortung wahrnehmen zu können.