Papst: Bewahrung der Schöpfung ist Frage der Menschlichkeit

Meldung der EKD vom 03.07.25

Zum 10. Jahrestag der Umweltenzyklika Laudato si’ ruft Leo XIV. zu Umweltgerechtigkeit und Frieden auf. In der Botschaft zum diesjährigen Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung, die der Vatikan an diesem Mittwoch veröffentlicht hat, erinnert der Papst daran, dass die Ausbeutung der Erde vor allem die Schwächsten trifft und die Bewahrung der Schöpfung daher vor allem eine Frage des Glaubens und der Menschlichkeit sei.

🌱 „Samen des Friedens und der Hoffnung“

Ganz im Zeichen des diesjährigen Mottos „Samen des Friedens und der Hoffnung“ – ursprünglich von Papst Franziskus geprägt – vergleicht Leo XIV. die christliche Gemeinschaft mit einem Sämann, der darauf hofft, dass sein Saatgut Leben hervorbringt. Er zieht eine Parallele zum Propheten Jesaja (32,15–18), der von der Verwandlung der Wüste in einen blühenden Garten spricht – Symbol für Gerechtigkeit, Frieden und Sicherheit.

Die Schwächsten sind am stärksten betroffen

Im Zentrum der Botschaft steht eine klare Mahnung: Umweltzerstörung trifft nicht alle gleichermaßen. Besonders hart trifft es die Armen – darunter indigene Völker –, die oft allein dem Konsumrausch, Entwaldung, Klimawandel und Artenverlust ausgeliefert sind. Diese Entwicklungen werden von geostrategischen Interessen und wirtschaftlicher Gewinnmaximierung getrieben, wodurch Ressourcen zur Ware werden – „Tauschobjekte“ im Machtspiel großer Akteure.

Vom Plünderer zum Hüter

Leo XIV. plädiert für den fundamentalen Wandel: Statt die Schöpfung auszubeuten (“bebauen”), solle der Mensch zu ihrer Pflege und ihrem Schutz übergehen (“hüten”). Dieses Bild einer verantwortlichen Wechselbeziehung zwischen Mensch und Natur steht im Zentrum seiner Forderung nach „ganzheitlicher Ökologie“ – nicht als moralisches Konzept, sondern als zwingendes Gebot des Glaubens und der Vernunft.

Bildung als Schlüssel: Borgo Laudato si’

Konkrete Hoffnungsträger sind Projekte wie „Borgo Laudato si’“ in Castel Gandolfo. Dort wurde die ehemalige Sommerresidenz der Päpste zu einem Zentrum für ökologische Bildung und nachhaltige Landwirtschaft umgestaltet – eine Initiative, die Papst Franziskus seinerzeit ins Leben rief und Leo XIV. nun als Keimzelle für Umweltgerechtigkeit und Frieden bezeichnet.


Fazit

Papst Leo XIV. verbindet in seiner Botschaft christliches Anliegen und soziale Gerechtigkeit mit dringendem Umweltschutz. Sein Appell lautet klar:

  • 🌍 Bewusst handeln statt zerstören
  • 🤝 Solidarität mit den am stärksten Betroffenen
  • 🍀 Den wahren „Sinn des Säens“ leben: Hoffnung, Gerechtigkeit, Frieden

Seine Botschaft spricht sowohl Gläubige als auch politisch Handelnde an – als dringenden Aufruf zum Respekt vor der Schöpfung und zum Schutz unserer gemeinsamen Zukunft.

Quelle: www.vaticannews.va (Link)