Newsletter Re:mind (13), EULE-Magazin

Bild: eulemagazin.de (Link)
Viele Kirchen und Organisationen verzichten lautstark auf das Investment in klimaschädliche Industrien.
Klimaschutz braucht klare Entscheidungen – und manchmal beginnt Veränderung genau dort, wo Institutionen Verantwortung übernehmen.
Der Eule-Artikel „Die Kraft des gemeinsamen Verzichts“ zeigt eindrücklich, welche Rolle Kirchen beim Ausstieg aus fossilen Energien spielen können – gerade jetzt, im Vorfeld der COP30 in Belém.
Vom Reden zum Handeln: COP30 und der nötige Ausstieg
Auf der kommenden Weltklimakonferenz steht der vollständige Ausstieg aus fossilen Energien so deutlich im Fokus wie nie zuvor. Länder des Globalen Südens, aber auch europäische Staaten drängen darauf, endlich verbindliche Schritte zu gehen. Gleichzeitig bleiben viele Regierungen widersprüchlich: Während sie Klimaschutz verhandeln, genehmigen sie neue Öl- und Gasprojekte.
Kirchen als Vorreiter: Divestment als klares Signal
Aus kirchlicher Perspektive geschieht gerade etwas Besonderes:
46 evangelische Landeskirchen, kirchliche Banken und Versorgungskassen in Deutschland haben sich dem Divestment angeschlossen – sie ziehen ihr Geld aus fossilen Energien ab. International sind es über 60 Organisationen, koordiniert durch das Laudato-Si’-Movement. Damit entsteht ein ökumenisches Bündnis, das zeigt: Geld kann politische Wirkung entfalten.
Warum Verzicht mehr ist als Verzicht
Der Artikel betont, dass Divestment ethisch motiviert ist. Kirchen nehmen bewusst in Kauf, auf kurzfristige Gewinne zu verzichten – um glaubwürdig für Klimagerechtigkeit einzustehen. Es geht nicht um moralischen Zeigefinger, sondern um ein gemeinsames „Nein“ zu zerstörerischen Strukturen und ein „Ja“ zu einer lebenswerten Zukunft.
Adventliche Übung: Verzicht als spirituelle Praxis
Theologe Ruben Zimmermann erinnert daran, dass Verzicht in der christlichen Tradition eine wichtige Rolle spielt. Im Advent wird daraus eine bewusste Übung: innehalten, entlasten, neu ausrichten. Divestment wird so zu einer Art politischem Fasten – nicht nur individuell, sondern gemeinschaftlich.
Druck von unten: Was Gemeinden beitragen können
Damit dieser Weg weitergeht, braucht es Engagement aus der Basis:
Gemeindemitglieder, Synodale und kirchliche Gruppen können dafür sorgen, dass noch mehr Institutionen den Schritt zum vollständigen Divestment gehen. Klimagerechtigkeit ist schließlich eine gemeinsame Aufgabe – geistlich wie politisch.
Fazit: Der Anfang einer größeren Bewegung
Kirchliches Divestment zeigt, dass Veränderung möglich ist, wenn Institutionen mutig vorangehen. Es ist nicht der Endpunkt, sondern ein kraftvoller Anfang:
für neue Investitionen in Klimaschutz, für gesellschaftlichen Druck – und für eine Praxis des Verzichts, die Hoffnung stiftet statt zu belasten.
Gemeinsamer Verzicht kann eine starke, sogar befreiende Kraft sein. Und vielleicht ist genau jetzt der richtige Moment, sie neu zu entdecken.
Den Artikel von Philipp Greifenstein lesen auf eulemagazin.de (Link)