CC4F-Newsletter Dezember 2024

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Herzlich willkommen zur neusten Ausgabe. Diese informiert Sie auch über regio-lokale Entwicklungen der sozial-ökologischen Transformationsprozesse aus christlicher Perspektive.

Liebe MitstreiterInnen!

Gemeinsam wollen wir aufbrechen und voller Zuversicht in ein neues Jahr gehen.

Das Jahr 2024 stellte uns vor große Herausforderungen – von der Bewältigung der Klimakrise über zunehmende soziale Spannungen bis hin zu globalen Unsicherheiten. Diese Zeiten erforderten mutige Veränderungen, und die Reaktionen der Menschen darauf waren vielfältig: Manche setzten sich leidenschaftlich für den Klimaschutz und gesellschaftliche Transformationen ein, während andere in Resignation verfielen oder auf ein „Weiter so“ setzten.

Als Christians for Future tragen wir die frohe Botschaft in unseren Herzen und wollen Pilger der Hoffnung sein. Wir schenken den Menschen Mut und Zuversicht. Wir sind wirksam und werden als Quelle der Kraft wahrgenommen. „Prüft alles und behaltet das Gute“, so lautet die Jahreslosung für das kommende Jahr. In diesem Sinne wollen wir weiterhin Impulse für den sozialen und ökologischen Wandel setzen und zum Handeln ermutigen.

Das Jahr 2024 ließ uns die Verantwortung für die Schöpfung an vielen Orten und in vielen Momenten erleben und gestalten. Wir wünschen Euch für das kommende Jahr Frieden und Hoffnung, Mut und Entschlossenheit, gemeinsam weiter für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen einzutreten und die frohmachende Botschaft zu teilen, die Menschen stärkt.

Eine gesegnete Weihnachtszeit und Gottes Segen für das neue Jahr!

Eure Christians & Churches for Future aus Soest

Editorial: Wie Kriege enden

Gerade in der Adventszeit – einer Zeit der Hoffnung und Besinnung – stellt sich uns die Frage nach dem Ende von Kriegen besonders drängend. Das Friedensgutachten 2024 der führenden deutschen Friedensforschungsinstitute zeigt ein düsteres Bild: Noch nie gab es so viele gewaltsame Konflikte wie heute. Über die Hälfte der Krisen spielt sich in Afrika ab, während der Krieg zwischen Israel und der Hamas, der Bürgerkrieg in Syrien sowie Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine in unseren Medien aktuell im Fokus stehen.

Die Empfehlungen der Friedensforscher reichen von einer stärkeren diplomatischen Präsenz Deutschlands in der Sahelregion bis zur Auslotung von Friedensverhandlungen im Ukraine-Konflikt. Doch wie lassen sich Kriege tatsächlich beenden – und was braucht es, um nachhaltigen Frieden zu schaffen?

Kriege beenden: Eine Lektion der Geschichte

Kriege enden selten eindeutig. Nur 20 Prozent aller Konflikte finden durch Kapitulation ein klares Ende; viel häufiger führen Erschöpfung oder Verhandlungen zur Deeskalation. Historisch waren diplomatische Lösungen – Verhandlungen und Verträge – zwischen dem 15. und 19. Jahrhundert die Regel. Im 20. Jahrhundert hingegen wurde nur noch weniger als die Hälfte der Konflikte auf diesem Weg gelöst.

Auch scheinbar bewährte Mittel wie Waffenstillstände sind ambivalent. Das Beispiel Korea zeigt: Sieben Jahrzehnte nach einem Waffenstillstandsabkommen herrscht dort kein Frieden, sondern ein instabiler Status quo. Ein echtes Ende eines Krieges erfordert weit mehr als das Verstummen der Waffen – es braucht den Beginn von Versöhnung.

Frieden als Generationenprojekt

Nachhaltiger Frieden ist kein Ereignis, sondern ein Prozess, der oft Generationen in Anspruch nimmt. Es reicht nicht, Feindseligkeiten zu beenden; es bedarf eines tiefgreifenden Wandels: Feindbilder müssen abgebaut, Kommunikation gestärkt und gesellschaftliche Versöhnung gefördert werden. Viele Konflikte enden leider erst, wenn die Einsicht wächst, dass militärische Siege unerreichbar sind.

Die Haltung der Kirchen zum Frieden

Die Kirchen tragen in der Friedensarbeit eine besondere Verantwortung. Sowohl die evangelische als auch die katholische Kirche haben ihre Friedensethik weiterentwickelt. Die evangelische Kirche betont das Leitbild des „gerechten Friedens“ und sieht militärische Gewalt nur als letztes Mittel. Gleichzeitig bleibt Raum für pazifistische Stimmen. Die katholische Kirche verfolgt ähnliche Ziele, hat sich jedoch klar für militärische Unterstützung der Ukraine ausgesprochen, um Gerechtigkeit und Sicherheit zu gewährleisten. Beide Kirchen betonen die Bedeutung ziviler Konfliktlösungen und lehnen Wettrüsten entschieden ab.

Frieden beginnt bei uns allen

Die Frage nach dem Ende von Kriegen betrifft nicht nur politische Akteure oder religiöse Institutionen, sondern jede und jeden von uns. In einer polarisierten Welt braucht es Menschen, die Brücken bauen, Dialog fördern und Feindseligkeiten überwinden. Sei es durch Gebet, ehrenamtliches Engagement oder bewusste Entscheidungen – Frieden ist eine kollektive Aufgabe.

Eine Botschaft der Hoffnung

„Alle Kriege enden irgendwann.“ resümiert der Historiker Jörn Leonhard. So banal dieser Satz klingt, birgt er Zuversicht und erinnert uns daran, dass Konflikte überwunden werden können. Doch ein dauerhafter Frieden erfordert mehr als das Ende eines Krieges: Er verlangt Geduld, Dialog und die Überwindung von Gewalt.

Diese Adventszeit lädt uns ein, die Vision eines gerechten und nachhaltigen Friedens nicht aus den Augen zu verlieren – eine Aufgabe, die Mut, Ausdauer und vor allem Menschlichkeit erfordert.

In diesem Sinne wünschen wir allen ein friedvolles Weihnachtsfest und Hoffnung, dass im neuen Jahr, der Wunsch nach Frieden Wirklichkeit wird.

Vertiefende Infos

Interessieren Sie sich für die Inhalte des Friedensgutachtens 2024? Mehr lesen

Wenn Sie eine tiefgründige und aktuelle Analyse von Konflikten, ihren Ursachen und ihren möglichen Ausgängen lesen wollen, sei Ihnen das Buch „Über Kriege und wie sie enden“ von Jörn Leonhard empfohlen. Mehr lesen Möchten Sie sich genauer mit der Friedensethik der evangelischen Kirche (mehr lesen) oder der katholischen Kirche (mehr lesen) beschäftigen?

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