Christ:innen für’s Morgen

Bericht in DER DOM, 19.05.23

Die Christians4Future stellen sich der Zukunft

Als Gesellschaft stehen wir vor gewaltigen Umbrüchen. Der andauernde Krisenmodus belastet sehr und wir müssen wahrnehmen, dass ein ‚weiter so‘ keine Zukunft hat. Wir als Christ:innen sind gefordert, uns mit unseren Werten und Visionen aktiv in die Gestaltung der Zukunft einzubringen.

Unser Glaubensbekenntnis beginnt mit einem mächtigen Satz: „Wir glauben an Gott, … den Schöpfer des Himmels und der Erde, …“. Gott hat uns seine Schöpfung anvertraut, damit wir sie behüten und bewahren (1Mo 2,15). Diesen Auftrag greift die Enzyklika „Laudato Si – von Papst Franziskus über die Sorge für das gemeinsame Haus“ auf. Der Papst ermahnt alle Menschen guten Willens und uns als Volk Gottes den Schrei der Armen und von Mutter Erde zu hören und die Ausbeutung und Zerstörung zu stoppen. Das Zielbild 2030+ des Erzbistums Paderborn (2021) fordert: „Unsere Schöpfungs- und Weltverantwortung äußert sich in einer konsequent nachhaltigen Gestaltung von pastoralem und kirchlichem Leben. Deshalb beteiligen wir uns erkennbar an aktuellen gesellschaftlichen Debatten und stärken auch auf diese Weise das diakonische Engagement.“

Die Heiligkeit in der Nachbarschaft

Die prophetische Stimme der Kirche

Paradising für ein gutes Leben für alle

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Uns erreichten einige Rückmeldung – eine davon finden Sie nachstehend

Sehr geehrte Frau Kerstin Werner, sehr geehrter Herr Dr. Franz-Josef Klausdeinken,

„ein weiter so“ hat keine Zukunft. Ich möchte formulieren: Ein weiter so zerstört die Zukunft.Mittlerweile bin ich 89 Jahre alt und möchte als Zeitzeuge einige Bemerkungen zusteuern.

Woher kamen wir nach dem 2ten Weltkrieg? Da saß unser Englich-Lehrer vor uns Jungs in der Klasse und fragte:“Wer kann mir ein Schnürband mitbringen oder eine Glühbirne?“ Es gab nichts zu kaufen. Die Mütter ohne Väter (schon Witwe oder noch Hoffnung auf ein Wiedersehen) waren Überlebenskünstler.

Mit der DM besserte sich die Lage. Noch höre ich meinen Vater fragen:“Was verkaufen wir jetzt den Menschen, sie haben ein Dach über dem Kopf, sind wieder eingekleidet und die ersten Bäuche sind auch zu sehen.“ Zur Vorstellungswelt meiner Vätergeneration: Sie kauften und verkauften Schiffsladungen per Handschlag. Meinen ersten kreierten Artikrl bezeichnete Vater als Betrug, da die Verpackung teurer war als der Inhalt.

Die Aufgabe des Kaufmanns ist es, den Bedarf der Menschen zu decken.

Sie nannten sich stolz „königliche Kaufleute“ und sie verhielten sich so. Bis Anfang der 50iger Jahre  stand in den Lehrbüchern: „Die Aufgabe des Kaufmanns ist es, den Bedarf der Menschen zu decken.“ Ich erinnere mich noch an die Neuauflage: „Die Aufgabe des Kaufmanns ist es, den Bedarf zu wecken.“

Was sollten wir jetzt? Die Industrie und Handelskammern hielten Kurse ab und erklärten: „Nicht der große schawaze Regenschirm, den schon Großvater nutzte darf allein bleiben, wir brauchen bunte und kleine und große und und… Von da ab haben wir mit Hilfe der Werbung den Menschen Bedürfnisse in den Kopf gesetzt, die bis heute nicht an ihre Grenzen gestoßen sind. OK, es gab viel Nützliches, besonders die Frauen wurden stark entlastet.

Aber es ist und bleibt eine Lüge, das Glück als käuflich hinzustellen.

Es bleibt eine Lüge, dass alles Neue die Verheißung in sich schließt „besser“ zu sein ohne Schattenseite. Dass daraus der Wahn wurde: „Das Heil liegt im Zuwachs, im ständigen „mehr““ war uns damals nicht bewusst. Die ersten Versuche meiner Frau und mir unsern Freunden bei einem Stadtbummel zu zeigen, was wir alles nicht brauchten, brachte uns den Vorwurf ein, die Arbeitsplätze zu gefährden.

Und jetzt?

Ich weiß es nicht. Mein Wunsch wäre eine Art neuer Volkssport, der darin besteht sich vor jedem Kauf zu fragen: „Geht es einfacher?