Planetare Grenzen brauchen politische Leitplanken

Nachhaltigkeitspolitik braucht eine Suffizienzstrategie

Das Fachgespräch des Ökumenischen Netzwerks Klimagerechtigkeit mit dem Parlamentarischen Beirat für nachhaltige Entwicklung und das öffentliche politische Gespräch zur Suffizienz am 10. April 2024 in Berlin haben eines sehr deutlich gemacht: Die Frage nach einer „Strategie des Genug“ berührt die Grundpfeiler moderner Gesellschaften. Das Ringen um die richtigen politischen Antworten zeigt die Komplexität der Herausforderungen. Im Gegensatz zu den Klimazielen sind die Leitplanken und Ziele für die ökologischen Belastungsgrenzen nicht klar definiert.

Die großen Hebel für eine Reduktion des Energie- und Ressourcenverbrauchs sind die Bereiche Wohnen, Ernährung, Mobilität und Konsumverhalten wie z.B. Fast Fashion. Das lebendige Gespräch auf dem Podium zeigte deutlich das Spannungsfeld auf, in dem sich Suffizienz bewegt: Die Politik muss eine Richtung vorgeben und klare Rahmenbedingungen setzen. Zugleich gehen fundamentale Änderungen von der Gesellschaft aus. Die Formulierung politischer Leitplanken für die ökologischen Belastungsgrenzen analog zu den Klimaschutzzielen wäre ein wichtiger Beitrag für die weitere politische und gesellschaftliche Auseinandersetzung um das „richtige Maß“.

Den Beitrag lesen auf www.kirchen-fuer-klimagerechtigkeit.de (url-link)

Parlamentarischer Beirat für nachhaltige Entwicklung

Sachverständige: Suffizienz als zentrales Nachhaltig­keits­prinzip anerkennen

Die Debatte im Bundestag ist hier als Video zu sehen und nachzulesen.

Mehr als 60 Organisationen fordern „MEHR vom WENIGER“

Mit dem Positionspapier „MEHR vom WENIGER! Die deutsche Nachhaltigkeitspolitik braucht eine Suffizienzstrategie!“ fordert das Ökumenische Netzwerk Klimagerechtigkeit die Bundesregierung auf, Suffizienz als zentrales Nachhaltigkeitsprinzip anzuerkennen und eine Suffizienzstrategie mit überprüfbaren Reduktionszielen als Bestandteil der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln.

64 kirchliche und zivilgesellschaftliche Organisationen – unter ihnen z.B. Brot für die Welt, die Klima-Allianz Deutschland oder das Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften B.A.U.M – unterstützen diese Forderung und sehen die großen Potentiale von Suffizienz.

Wir als CC4F Soest haben mitunterzeichnet.

Das Positionspapier wird in einer öffentlichen Sitzung des Parlamentarischen Beirats für nachhaltige Entwicklung im Deutschen Bundestag am 10. April 2024 erläutert und überreicht. Hier können Sie die Sitzung nachverfolgen.