
Wir dürfen nicht länger schweigen
Wenn wir heute vom „Gasrausch“ sprechen – dem massiven Ausbau und Einsatz fossiler Energieträger –, dann dürfen wir nicht länger schweigen. Denn Politik, Gesellschaft und jede einzelne Stimme tragen eine tiefe Verantwortung – nicht nur gegenüber uns selbst, sondern vor allem gegenüber dem Leben, das noch kommt.
Wir wissen: Die derzeitigen Emissionen fossiler Brennstoffe drohen nicht nur Zielwerte zu überschreiten, sie gefährden ökologische, soziale und moralische Grundlagen unserer Gemeinschaften. Betroffene sind zuerst diejenigen, die wenig Macht, wenig Ressourcen haben – aber auch unsere Kinder, Enkel, jene Menschen, die noch nicht geboren sind. Politik darf nicht das kurzfristige wirtschaftliche Interesse über die Zukunft stellen.
Aus christlicher Sicht ist diese Verantwortung kein optionales Extra. Die Bibel spricht immer wieder davon, dass Menschen „Gottes Ebenbild“ sind – und Gottes Schöpfung ein Geschenk, das wir nicht ausbeuten, sondern bewahren sollen. Wer die Umwelt zerstört, wer mit fossilen Gasen das Klima aufheizt, handelt gegen das, was uns als Christen aufgetragen ist: Nächstenliebe, Gerechtigkeit, Fürsorge.
Politik muss endlich handeln – nicht in kleinen Schritten oder vertrödelten Kompromissen, sondern mit klarer Perspektive: konsequenter Ausstieg aus fossilen Energien, Förderung erneuerbarer Energie, Schutz derjenigen, die schon jetzt unter den Klimafolgen leiden. Und sie muss handeln im Wissen, dass juristische wie völkerrechtliche Verpflichtungen längst bestehen: Der Internationale Gerichtshof hat unterstrichen, dass eine saubere, gesunde Umwelt Menschenrecht ist. cc4f-soest.org Damit ergibt sich eine rechtliche, ethische und moralische Pflicht.
Im Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen (Präambel Grundgesetz)
Wer morgen zur Rechenschaft gezogen werden will – nicht vor Gerichten allein, sondern vor dem Gewissen, vor Gott –, der muss jetzt Verantwortung übernehmen. Christen können hier mit gutem Beispiel vorangehen – und Politik sollte so handeln, dass nicht nur Stimmen im Hier und Jetzt überzeugt werden, sondern Vertrauen gewachsen ist, dass zukünftige Generationen sagen können: „Ihr habt recht gehandelt.“ Denn Gerechtigkeit zwischen den Generationen heißt: heute den Grundstein legen für eine lebenswerte Welt.
Es geht um Leben und Tod
Es geht nicht nur um Klimaziele, um Zahlen – es geht um Leben. Leben, das geschützt werden muss; Leben, das nicht in einer zerstörten Umwelt aufwachsen soll. Die Politik darf diesen Auftrag nicht versäumen. Wir alle sind Hüter dieser Erde – und besonders unsere gewählten Vertreter haben die Pflicht, mit Weitsicht, Mut und Verantwortung zu handeln.
www.br.de (Link)
Protest gegen „Gasrausch“ der Bundesregierung
Mit ihren Gaskraftwerke-Plänen heize Ministerin Reiche die Klimakrise weiter an: Bundesweit haben Tausende Menschen für mehr Umweltschutz demonstriert.
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Pläne für fossile Energieproduktion sprengen Klimaziele
Die Weltgemeinschaft will laut Pariser Klimaabkommen die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad begrenzen. Aber sie will auch mehr Kohle, Erdgas und Erdöl produzieren.
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