25.11. Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen

Klimakrise. Krieg. Pandemie. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, wie tiefgreifend globale und regionale Krisen Gesellschaften erschüttern können. Doch während die Auswirkungen alle Menschen treffen, sind Frauen und Mädchen in besonderem Maße betroffen. Zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen rückt diese Realität leider erneut in den Fokus.
Krisen verschärfen bestehende Ungleichheiten
Schon vor globalen Notlagen waren Frauen in vielen Lebensbereichen strukturellen Benachteiligungen ausgesetzt. In Krisenzeiten verschärfen sich diese Ungleichheiten:
- Häusliche und sexualisierte Gewalt nehmen zu, wenn Stress, Existenzängste und soziale Isolation wachsen.
- Frauen übernehmen häufiger unbezahlte Sorgearbeit, etwa während pandemiebedingter Schulschließungen oder in Katastrophengebieten.
- Auf der Flucht und in Kriegsgebieten steigt das Risiko für Übergriffe und Ausbeutung drastisch.
- Ökologische Krisen, wie Dürren oder Extremwetter, treffen Frauen besonders hart, da sie vielerorts für Ernährung, Wasser- und Ressourcenbeschaffung verantwortlich sind.
Die Klimakrise trifft Frauen besonders
Ob in ländlichen Regionen des globalen Südens oder in europäischen Städten – extreme Wetterereignisse und zerstörte Lebensgrundlagen erhöhen das Risiko von Armut und Abhängigkeit. Viele Frauen müssen dabei zusätzliche Wege für Wasser oder Nahrung zurücklegen, verlieren ihre Einkommensquellen oder werden in unsichere Lebenssituationen gedrängt.
Kriege bedrohen Frauen auf vielfältige Weise
Sexualisierte Gewalt wird weiterhin als Kriegswaffe eingesetzt. Gleichzeitig verlieren Frauen in Konfliktgebieten oft den Zugang zu medizinischer Versorgung, Schutzräumen oder Unterstützungssystemen. Fluchtwege sind gefährlich, Unterkünfte häufig überfüllt und unsicher.
Pandemien verstärken Gewalt im Verborgenen
Die COVID-19-Pandemie hat gezeigt, wie schnell Frauen hinter geschlossene Türen geraten – oft mit gewalttätigen Partnern. Gleichzeitig brechen Hilfsangebote weg, Beratungsstellen sind überlastet und öffentliche Aufmerksamkeit sinkt.
Was es jetzt braucht
Der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen mahnt uns jedes Jahr, hinzusehen und zu handeln. Dazu gehört:
- konsequenter Ausbau von Schutz- und Beratungsstrukturen,
- stärkere politische Maßnahmen gegen Gewalt und Diskriminierung,
- die Einbindung von Frauen in Entscheidungsprozesse – besonders in Klimapolitik, Friedensverhandlungen und Krisenmanagement,
- eine gesellschaftliche Haltung, die Gewalt nicht toleriert und Betroffene unterstützt.
Gewalt an Frauen ist kein Randthema – sie ist eine globale Krise.
Umso wichtiger ist es, an diesem Tag nicht nur Solidarität zu zeigen, sondern Verantwortung zu übernehmen: für mehr Schutz, mehr Sichtbarkeit und echte Gleichberechtigung – in allen Lebenslagen und ganz besonders in Zeiten der Krise.


