Kommentar von FJ Klausdeinken
Sehnsucht nach einem starken, fürsorglichen Krisenmanager
Die Welt ist in Aufruhr. In Zeiten multipler Krisen – wirtschaftliche Unsicherheiten, politische Polarisierung und globale Konflikte – herrscht in der Gesellschaft eine starke Verunsicherung. Menschen sind ratlos, das gesellschaftliche Klima ist explosiv. Die jüngste rheingold Wahlstudie 2025 zeigt eindrücklich, dass die Sehnsucht nach einem starken, fürsorglichen Krisenmanager wächst. Orientierungslosigkeit und Angst führen zu einem tiefen Wunsch nach Stabilität und Verlässlichkeit. Gerade in diesen Momenten kann und muss die Kirche eine entscheidende Rolle übernehmen.
Christliche Werteordnung als Stabilitätsanker
Die christliche Werteordnung bietet einen festen Halt in stürmischen Zeiten. Nächstenliebe, Solidarität und Hoffnung sind nicht nur leere Begriffe, sondern gelebte Prinzipien, die das Miteinander stärken. In einer Gesellschaft, die zunehmend von Individualisierung und Unsicherheit geprägt ist, kann die Kirche durch diese Werte einen essenziellen Beitrag zur Stabilisierung leisten. Sie bietet nicht nur spirituellen Halt, sondern auch soziale Verantwortung und gelebte Gemeinschaft – ein Gegenmodell zur Vereinzelung und Orientierungslosigkeit.
Die prophetische Stimme der Kirche
Doch es reicht nicht, nur Trost zu spenden. Die Kirche muss ihre prophetische Stimme erheben und den Menschen Orientierung geben. Dies bedeutet, Missstände klar zu benennen und zugleich konkreter Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen und Hoffnung geben. Ob soziale Ungerechtigkeit, Klimakrise oder gesellschaftliche Spaltung – die Kirche darf sich nicht in der Innerlichkeit verlieren, sondern muss sich als moralische Instanz positionieren, die Mut macht und Wege aus der Krise aufzeigt. Die Botschaft des Evangeliums ist eine Botschaft der Hoffnung, der Ermutigung und des Aufbruchs. Diese muss in einer klaren und zeitgemäßen Sprache kommuniziert werden, um die Menschen dort zu erreichen, wo sie stehen.
Ein Aufruf zur Neuausrichtung
Jetzt ist die Zeit für die Kirche, ihr Potenzial als Krisenmanagerin wahrzunehmen. Es reicht nicht, auf bessere Zeiten zu warten oder sich in internen Debatten zu verlieren. Die Kirche muss wieder zu einer Stimme werden, die Zuversicht vermittelt und Orientierung gibt. Dazu gehört auch eine moderne und authentische Kommunikation, die die Sprache der Menschen spricht und ihre Sorgen ernst nimmt.
Krisenzeiten sind Kirchenzeiten – wenn die Kirche den Mut hat, ihren Auftrag neu wahrzunehmen und sich aktiv einzubringen. Lassen wir nicht zu, dass Angst und Spaltung überhandnehmen. Setzen wir auf Hoffnung, Gemeinschaft und gelebte Nächstenliebe. Denn gerade in der Unsicherheit liegt die Chance, eine neue, stärkere Verbindung zwischen Kirche und Gesellschaft zu schaffen.
rheingold Wahlstudie 2025 – „Was Deutschland wirklich bewegt“
- Vertrauensverlust und große Enttäuschung immer größer
- Keine Rettung in Sicht – Ratlosigkeit und explosive Stimmung
- Verlustängste forcieren erbitterte Verteilungsgefechte
- Der Rückzug ins private Schneckenhaus funktioniert kaum noch
- Risse in der Gesellschaft immer tiefer
- Bedrohlicher Stillstand weckt heimliche Sehnsucht nach „Sprengung“
- Verzweifelte Hoffnung und Wut als Ausdruck gespaltener Wirklichkeiten
- Sehnsucht nach fürsorglichem und starkem Krisenmanager, der Deutschland im Blick hat
Der Wähler-Wunsch an die zukünftige Regierung: Probleme klar benennen und eine Problemlösungs-Haltung mit konkreten Handlungsaufforderungen für alle vorleben (url-Link)
Politbarometers vom 28.01.25 (url-Link)
Frieden, Sicherheit, Wirtschaft & soziale Gerechtigkeit
Das sind die wichtigsten Themen für eine Entscheidung bei der Bundestagswahl sind laut der Umfrage des Politbarometers vom 28.01.25 www.zdf.de (url-Link)