Jörg Alt ist ein bekannter Lobbyist für Gottes Schöpfung. Seit 1986 beschäftigt sich der promovierter Migrationswissenschaftler mit Fragen von Flucht, Asyl sowie legaler und illegaler (Zwangs-)Migration. Seit 2021 prangert er die Wegwerf(un)kultur von Lebensmitteln öffentlich an. Im Rahmen der Karikaturenausstellung „Mit Volldampf in die Katastrophe“ macht der mit seinem Vortrag „Einfach Anfangen – ein Appell die Zukunft zu retten“ den zahlreichen Zuhörern richtig Dampf für die Klimawende.

Wir haben noch drei Jahre, um das Schlimmste abzuwenden

„Schon lange quält mich die Frage, wie man wachsender Armut, Ungleichheit, Klimakatastrophe usw. begegnen kann. Denn die guten Ideen sind ja alle da – warum kommt man nicht ins Handeln? Es liegt daran, dass Vertreter des neoliberalen Finanzkapitalismus und Wachstumspropheten nach wie vor das Sagen haben und demokratische Politikgestaltung von oben (Lobbyisten und Inhaber privater, betrieblicher und krimineller Vermögen) und unten (wachsender Populismus und Nationalismus) untergraben wird.“

Wir müssen ins Handeln kommen!

„Es ist ja nicht so, dass ich nur Straßen blockieren oder sonstige radikale Aktionen machen würde. Ich kooperiere auch weiterhin bei Offenen Briefen oder Petitionen, die das Potenzial haben, sichtbar zu machen, wieviel Veränderungswillen in der Gesellschaft vorhanden ist, wenn man denn endlich seitens der Politik die Rahmenbedingungen dafür entsprechend gestalten würde. Hier beispielsweise den Offenen Brief „Unsere Generation – Unser Job“, der innerhalb weniger Tage über 400 prominente Erstunterzeichnende hinter sich vereinte und großes Medienecho nach sich zog.“

„Containern“ und Selbstanzeige

„Meine allererste Aktion zivilen Ungehorsams richtete sich am 21. Dezember 2021 gegen die Überproduktion, Verschwendung und Vernichtung von Lebensmitteln, ein Skandal angesichts steigender Versorgungsengpässe, Hungers und Teuerung sowie ein Beitrag zu Artensterben, der Übernutzung und Verschmutzung natürlicher Ressourcen und dem Klimawandel. Dagegen protestierte ich mit „Containern“ und Selbstanzeige, die mir ein Verfahren nach § 243 StGB einbrachte: Verdacht auf „Besonders schwerer Diebstahl“, worauf mindestens drei Monate Gefängnis stehen. Nach fünf Monaten Ermittlung wollte die Staatsanwaltschaft das Verfahren plötzlich einstellen. Dagegen legte ich Widerspruch ein, aber zum zweiten Mal stellte die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen ein – es bestehe kein öffentliches Interesse an dem Fall.“

Weitere Informationen über Jörg Alt finden sich auf der Webseite https://www.joergalt.de/

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Die Ausstellung

Die Karikaturenausstellung „Mit Volldampf in die Katastrophe“ ist noch bis zum 3. Juni 2023 im Dampf.Land-Leute Museum in Eslohe (Sauerland) zu besichtigen. Die Christians & Churches for Future im Raum Soest und Brot für die Welt sind mit zwei Informationsständen Teil der Ausstellung und werben für mehr soziale & ökologische Gerechtigkeit und Engagement der Kirchen & Christ:innen.

Bild (v.l.n.r.): Michael Kloppenburg (Gem.Ref, Schmallenberg), Pater Dr. Jörg Alt SJ (Nürnberg), Dr. Franz-Josef Klausdeinken (CC4F Soest), Janfelix Müller (Gem.Ref, Unna); im Hintergrund eine alte Dampflok.