Hilft der christliche Glaube, den Klimawandel aufzuhalten?

Die Kirchenmitgliedsuntersuchung KMU6 und der Klimawandel

Den menschengemachten Klimawandel aufzuhalten, das ist die wohl größte Herausforderung der Menschheit. Die Kirche weist schon seit Jahrzehnten darauf hin: Der ungebremste Ressourcenverbrauch schädigt die Schöpfung und kann zu ihrer Zerstörung führen. Ob Gegenmaßnahmen Erfolg haben, hängt in hohem Maß von unserer Einstellung ab. Die KMU 6 hat sich auch diesem Thema gewidmet. Wir wollten wissen: Haben Kirche und Religion die Kraft, das Umweltbewusstsein der Menschen zu beeinflussen? Die Daten können dazu beitragen, neue Erkenntnisse auf diesem Forschungsgebiet zu gewinnen.

Die spannendsten Ergebnisse

  • Die meisten Menschen in Deutschland sehen eine Klimakatastrophe kommen 
  • Sich die Welt „untertan“ machen? – Das wollen die Wenigsten 
  • Religiosität hat so gut wie keinen Einfluss auf das Klimabewusstsein 
  • Kirchen sollten sich mehr für Klimaschutz einsetzen 
  • Gebildete und zufriedene Menschen sind klimabewusster 
  • Rechtskonservative Menschen sind weniger klimabewusst

Perspektiven kirchlichen Handelns

  • Die Gesellschaft erwartet einen aktiven Beitrag der Kirchen. Das wird insbesondere
    durch einen umwelt- und klimabewussten Umgang mit dem kirchlichen Gebäude-
    und Grundbesitz einlösbar.
  • Die Kirche sollte auch bei Themen rund um Umwelt- und Klimaschutz darauf achten,
    dass ihr Reden und ihr Tun übereinstimmen. Wenn sich kirchliche Institutionen oder
    einzelne kirchliche Akteur:innen zum Thema Klimawandel und Ökologie öffentlich
    positionieren, sollte gut bedacht sein: Welche konkreten Maßnahmen im kirchlichen
    Bereich können wir vorweisen? Ziel sollte sein, Menschen, die keinen Zusammenhang zwischen Religion und ökologischem Bewusstsein sehen, einfach und zwanglos erklären zu können: Das kirchliche Engagement für die Umwelt ist kein „Greenwashing“ und geschieht nicht aus politischen Gründen. Es wurzelt vielmehr im christlichen Schöpfungsglauben.
  • Die Kirchen haben viele Zugänge zu Gruppen, die ökologischen Themen eher fernstehen: Senior:innen, Jugendliche, Menschen aus konservativeren Milieus oder aus bildungsfernen Schichten. Kirchliche Bildungsarbeit kann hier bei Gelegenheit Verständnis dafür wecken, dass umwelt- und klimabewusstes Handeln aus christlicher Sicht sinnvoll und geboten ist.
  • Die empirischen Ergebnisse belegen, dass Kirchenmitglieder im allgemeinen keineswegs umweltbewusster sind als der Querschnitt unserer Gesellschaft. Im Wissen darum sollten kirchliche Äußerungen zu ökologischen Themen auch mit einer gewissen Bescheidenheit erfolgen und eher motivieren als ermahnen oder gar verurteilen


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