(Klima-)Gipfel: Öl und Gas „Geschenk Gottes“

Kurzbericht von der COP29 in Baku, Aserbaidschan

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Tagungsort am Öltanklager

Aserbaidschans Staatschef Ilham Alijew sorgt mit seinem Ausspruch, dass die Öl- und Gasvorkommen in Aserbaidschan ein »Geschenk Gottes« seien, für große Empörung – nicht zur unter den Tagungsteilnehmenden sondern weltweit. Aserbaidschan einen »Petrostaat« zu nennen, zeuge von mangelndem politischem Wissen und politischer Kultur, sagte der President. »Uns anzuklagen, dass wir Öl haben, ist so, als wenn man uns anklagt, dass Baku mehr als 250 Sonnentage im Jahr hat.«.

Fakt ist: Öl und Gas machen rund 90 Prozent der Exporte des Landes aus, so die Daten der Internationalen Energieagentur (IEA). Die Luftbildaufnahme vom Tagungsort und dem großen Öltanklager direkt am Tagungsgelände spricht für sich.

Unternehmen investieren weiterhin Milliarden in die Erschließen von Öl- und Gasfelder

Auf der UN-Klimakonferenz in Dubai 2023 hatte sich alle Staaten erstmals auf eine Abkehr von den klimaschädlichen fossilen Energieträgern Kohle, Öl und Gas verpflichtet.

Ungeachtet dessen investieren die fossilen Unternehmen riesige Geldsummen in die Erschließen von Öl- und Gasfelder, deren Ausbeutung die Erderwärmung auf mehr als zwei Grad ansteigen lassen. „Es können noch so viele Erneuerbare zugebaut werden, die Welt wird die Erderwärmung nicht auf 1,5 Grad begrenzen können ohne einen schrittweisen Ausstieg aus Öl und Gas“, sagte Energie- und Finanzexpertin Regine Richter von Urgewald.

Verhandlung um Klima-Kompensationszahlungen zäh

Auch sonst läuft es nicht rund, die Verhandlungen gestalten sich zäh. Die Entwicklungsländer, die am stärksten vom Klimawandel betroffen sind, fordern hohe Kompensationszahlungen für Klimaschutz und Anpassung von den Industrienationen.

Die größten Treibhausgas-Emittenten sind mit insgesamt 50% China, USA und Indien. Russland liegt auf Platz 4 und Deutschland auf Platz 8. Deutschland verursacht mit ca. 1% der Weltbevölkerung 1,8 mal mehr Emissionen, als der Durchschnitt. Auf Basis des kumulierten TGH-Ausstoßes (1850-2019) liegen wir sogar noch vor Indien.