CC4F-Newsletter Januar 2025

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Herzlich willkommen zur neusten Ausgabe. Diese informiert Sie über regio-lokale Entwicklungen der sozial-ökologischen Transformationsprozesse aus christlicher Perspektive.

Editorial: Hoffnung 2025

Was ist für dich der stärkste Grund für Hoffnung? Mit dieser Frage beginnt Jane Goodall, Primatologin und UN-Friedensbotschafterin, jede Folge ihres Hopecasts zum Natur- und Artenschutz. Eine wertvolle Frage, die auch wir uns angesichts globaler Herausforderungen stellen sollten – seien es die aktuellen Kriege, der Klimawandel, das Artensterben, soziale Ungleichheit oder politische Unsicherheiten. Auch wenn jede und jeder von uns eine andere Antwort darauf haben wird, können wir durch diese Perspektive eine aktive und bewusstere Haltung gegenüber den Herausforderungen des Lebens einnehmen und unsere innere Stärke mobilisieren. Denn eines ist sicher: Inmitten aller Herausforderungen entfaltet Hoffnung ihre besondere Kraft. Sie ist kein bloßes Abwarten auf bessere Tage, sondern eine aktive, zukunftsgerichtete Haltung, die sowohl kognitiv als auch emotional getragen wird.

Hoffnung als Kraft und Ressource

Psychologische Studien zeigen, dass Hoffnung nicht nur das Wohlbefinden und die Lebenszufriedenheit stärkt, sondern uns auch motiviert, Ziele zu verfolgen und Wege zu finden, sie zu erreichen. Dabei fördert sie kreatives Denken und Problemlösungsfähigkeiten. Hoffnungsvolle Menschen betrachten Hindernisse eher als lösbare Herausforderungen und sind in schwierigen Situationen anpassungsfähiger und flexibler.

Hoffnung als christliche Tugend und Aufgabe

Im christlichen Glauben gehört Hoffnung zu den drei zentralen Tugenden, neben Glaube und Liebe. Sie richtet den Blick auf das Reich Gottes und verbindet dabei das Hier und Jetzt mit der Erwartung einer besseren Zukunft. Der Theologe Jürgen Moltmann sieht in der Hoffnung eine transformative Kraft, die uns dazu anregt, aktiv an einer gerechteren und nachhaltigeren Welt mitzuarbeiten. In seiner „Theologie der Hoffnung“ beschreibt er Hoffnung als Antizipation des Reiches Gottes. Sie ist eine Kraft, die uns zu konkreten Veränderungen in der Welt ermutigt. Hoffnung richtet sich auf das Mögliche und Unbekannte, im Gegensatz zur gegenwärtigen Realität, und eröffnet neue Perspektiven. Ihre Themen sind Gerechtigkeit, Frieden und Wohlergehen für alle Menschen. Diese Hoffnung ist nicht nur individuell, sondern auch kollektiv: Sie fordert uns auf, die Welt aktiv mitzugestalten und zum Reich Gottes beizutragen. Besonders im Kontext der Klimakrise wird Moltmanns Vision von Hoffnung relevant. Sie ruft dazu auf, eine Welt zu schaffen, in der Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit Vorrang haben. Gleichzeitig fordert sie uns auf, in Kriegsregionen Frieden zu stiften und gesellschaftliche Gräben zu überwinden.

Hoffnung als aktiver Prozess

Hoffnung ist keine feste Größe, die uns einfach gegeben wird. Vielmehr zeigt die Forschung, dass Hoffnung aktiv gefördert und entwickelt werden kann. Sie speist sich aus vielfältigen Quellen. Besonders Beziehungen, die emotionale Sicherheit bieten, spielen eine zentrale Rolle. Auch Naturerlebnisse – sei es in den Bergen, am Meer oder im Wald – können neue Kraft und Zuversicht schenken. Personen aus dem privaten Umfeld können als Hoffnungsträger wirken, ebenso wie Spiritualität und Vertrauen in Gott. Das Streben nach Harmonie ergänzt dieses Spektrum. Interessanterweise zeigt sich, dass das bewusste Verfolgen von Zielen und Engagement unsere Hoffnung ebenfalls erheblich stärken können.

Hoffnung 2025: Herausforderung für das neue Jahr

Hoffnung ist also kein Geschenk, das uns einfach überreicht wird. Sie ist eine Kraft, aber auch eine Aufgabe und Herausforderung, aktiv zu werden und die Welt mit einem Funken mehr Licht zu erfüllen. Werden wir HoffnungsträgerInnen. Wenn wir uns für die Hoffnung entscheiden, gilt es, Möglichkeiten zu sehen, anstatt Dinge als unveränderlich zu betrachten. Wir müssen positive Veränderungen wahrnehmen, den Fokus auf Stärken legen, Beziehungen pflegen und weiterentwickeln sowie herausfordernde Ziele setzen. 2025 kann ein Jahr der Hoffnung werden – wenn wir den Mut haben, es zu gestalten.

Vertiefende Infos

Interessieren Sie sich für den englischsprachigen Hopecast von Jane Goodall? Mehr erfahren

Wenn Sie mehr über die Psychologie der Hoffnung wissen möchten, sei Ihnen das Buch Positive Psychologie der Hoffnung von Andreas M. Krafft und Andreas M. Walker empfohlen: Mehr lesen

Möchten Sie sich genauer mit Hoffnung aus theologischer Sicht beschäftigen? Stöbern Sie auf dieser Webseite ( mehr lesen) oder lesen Sie eines der Bücher von Jürgen Moltmann wie z. B. Weisheit in der Klimakrise (mehr lesen)

Möchten Sie Ihre Hoffnung durch positive Nachrichten stärken? Dann seien Ihnen die Good News empfohlen. Es gibt sie auch als App und in dem Good Ipact Podcast Mehr lesen

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