CO2-Budget für die Temperaturobergrenze von 1,5 °C verbraucht

Der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) bezieht Stellung

Publiziert von den Parents4Future

Das deutsche CO2-Budget läuft aus, die Sektorziele sind weg – und vier Klimaklagen warten auf eine Entscheidung.

Stellungnahme des Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) zu Klima-Verfassungsbeschwerden

Das Bundesverfassungsgericht berät derzeit über mehrere Verfassungsbeschwerden gegen das Klimaschutzgesetz. Es hat dem SRU die Möglichkeit gegeben, sich als sachkundiger Dritter zum Verfahren zu äußern. In seiner Stellungnahme befasst sich der SRU unter anderem mit dem CO2-Budget und aktualisiert seine Budget-Berechnung auf den Stand von 2025.

Die aktualisierte Berechnung bestätigt, dass das verbleibende deutsche Budget rasch schrumpft bzw. für die Temperaturobergrenze von 1,5 °C sogar schon verbraucht ist. Das Budget für maximal 1,75 °C Erwärmung (mit 67 % Wahrscheinlichkeit einer Nicht-Überschreitung) ist zwar aktuell noch nicht erschöpft, wird jedoch bei linearer Emissionsreduktion im Jahr 2033 aufgebraucht sein.

Darüber hinaus befasst sich die Stellungnahme mit der im Juli 2024 erfolgten Novellierung des Klimaschutzgesetzes, mit der u.a. die verbindlichen Sektorziele abgeschafft und der Nachsteuerungsmechanismus geändert wurde. Der SRU kommt zum Schluss, dass die Novelle das Erreichen der gesetzlichen Klimaziele voraussichtlich erschwert. [www.umweltrat.de]

Stellungnahme Download 15 Seiten (pdf)

Klimapolitik unter Druck

Die Kombination aus schrumpfendem CO2-Budget, abgeschafften Sektor-Zielen und laufender Prüfung durch das Bundesverfassungsgericht setzt die Bundesregierung unter enormen Druck.

In den kommenden Monaten wird das Gericht seine Prüfung fortsetzen. Gibt es den Klimaklagen recht, muss die schwarz-rote Regierung unter Merz konkrete Maßnahmen liefern, um die Klimaziele verbindlich einzuhalten. Das Urteil könnte die Politik in Deutschland deutlich unter Zugzwang setzen – und zeigen, wie ernst es der Regierung wirklich mit dem Klimaschutz ist.

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Papst Leo XIV erinnert an die Laudato Si und will den Vatikan zum ersten klimaneutralen Staat machen

Am 1. Oktober 2025 erinnerte Papst Leo XIV in einer Rede in der Sommerresidenz an die Enzyklika Laudato Si.

„Die in Laudato Si genannten Herausforderungen sind heute tatsächlich noch relevanter als vor zehn Jahren“, sagte er in der Audienz. Weiter ermahnte er die Menschen endlich zu handeln:

„Jeder in der Gesellschaft, muss Druck auf die Regierungen ausüben, um diese strengeren Vorschriften, Verfahren und Kontrollen zu entwickeln und umzusetzen. Die Bürger müssen sich aktiv an politischen Entscheidungen auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene beteiligen. Nur dann können die Umweltschäden gemindert werden.“

Papst Leo hat auch den Plan des Vatikans abgesegnet, ein landwirtschaftliches Feld nördlich von Rom in eine riesige Solarfarm umzuwandeln. Sobald die Farm in Betrieb ist, soll sie die Vatikanstadt zum ersten klimaneutralen Staat der Welt machen.

Pressemitteilung – Parents for Future

Offener Brief der Parents for Future Deutschland findet breite Unterstützung

Aufforderung zum Mitzeichnen

Hamburg, den 28. September 2025

20 Organisationen und Personen, unter ihnen die Deutsche Umwelthilfe, das Umweltinstitut München und Katja Diehl, stellen sich als Erstzeichnende hinter einen offenen Brief der Parents for Future Deutschland an die Bundesregierung.

Mit dem Brief kritisieren die Parents for Future Deutschland die klimapolitische und wirtschaftliche Kehrtwende und fordern entschiedene Investitionen in erneuerbare Energien, eine Abkehr von Subventionen fossiler Energien und die Einhaltung bestehender deutscher und europäischer Gesetze und Grundrechte.

„Wir sehen die Zukunft unserer Kinder gefährdet“, meint Monika Linek von Parents for Future Deutschland. „Der zeitliche Handlungsspielraum ist aufgebraucht, die globale Erwärmung hat die in Paris vereinbarte 1,5-Grad-Grenze 2024 bereits überschritten und nähert sich damit dem Punkt, ab dem sich die Folgen der Erhitzung durch das Auslösen der Kipppunkte beschleunigen und nicht mehr aufzuhalten sind. Die eben veröffentlichte Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Physik und der Deutschen Gesellschaft für Meteorologie zeigt, dass eine 3-Grad-Erwärmung bis 2050 nicht mehr unwahrscheinlich ist. Dann sind meine Enkelkinder 30 Jahre alt.“

Die Folgen sind mehr Tote – durch Hitze, durch klimakrisenbedingte Naturkatastrophen und Extremwetterereignisse. Die Folgen sind Verlust von Eigentum und Leben, Teuerung bei Lebensmitteln, Lebenshaltungs- und Versicherungskosten. Die Folgen sind wirtschaftsbehindernd, denn sie betreffen Lieferketten und Handelswege und bremsen aktuell boomende Zukunftstechnologien aus, die auf dem Weltmarkt dadurch in einem kritischen Zeitpunkt den Anschluss verpassen könnten.

Die große Anzahl der Erstzeichnenden spiegelt die breite Unterstützung dieser Forderung nach einer nachhaltig zukunftszugewandten Klimapolitik und den Zusammenhalt, der die Forderungen trägt.

Weitere Organisationen und Verbände sind herzlich willkommen, sich dem Brief anzuschließen und mitzuzeichnen. Die Kontaktadresse für Anfragen lautet: hamburg@parentsforfuture.de .

Den offenen Brief finden Sie im Anhang dieser E-Mail, wir würden uns sehr freuen, wenn Sie darüber berichten würden. Gerne stehen wir Ihnen für Fragen zur Verfügung,

Pressekontakt: Claudia Postel, Mobil: 0163-670 39 43
Anhang: Offener Brief

Klimawandel in Deutschland – Entwicklung, Folgen, Risiken und Perspektiven, Guy P. Brasseur et al. (Download pdf)

Studie: So viel Klimaschutz steckt im Koalitionsvertrag (Link)