MISEREOR und BROT FÜR DIE WELT zieht erste Bilanz
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MISEREOR
Zum Ende der 26. Weltklimakonferenz (COP26) in Glasgow bewertet das Werk für Entwicklungszusammenarbeit MISEREOR die Ergebnisse verhalten: „Es gab politische Durchbrüche, die jedoch für die von der Klimakrise am meisten betroffenen Menschen im globalen Süden nicht ausreichend sind, um Zukunftsperspektiven zu erhalten. Die Vereinbarungen genügen nicht, um das Ziel zur Begrenzung der Erderhitzung auf 1,5 Grad Celsius noch einzuhalten, und geben keine Aussicht auf ausreichende Unterstützung bei der Bewältigung der Folgen für ärmere Länder“, schlussfolgert Pirmin Spiegel, Hauptgeschäftsführer von MISEREOR.
Klimaschutz auch Armutsbekämpfung
Mit Blick auf den von Papst Franziskus ausgerufenen Welttag der Armen am morgigen Sonntag weist Spiegel daraufhin, dass die Klimakrise die erzielten Erfolge der Vergangenheit beschädige. Millionen von Menschen drohten durch die Klimakrise zusätzlich in Armut zu geraten, was sie wiederum anfälliger für die Folgen der Klimakrise mache. „Wer Armut und Hunger bekämpfen will, braucht neben klassischen entwicklungspolitischen Maßnahmen zur politischen Teilhabe, Einkommens- oder Bildungsförderung auch Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor den Klimakrisenfolgen. Klimaschutz ist Armutsbekämpfung“, betont Pirmin Spiegel.
Zur Pressemeldung von MISEREOR vom 13.11.21 (url-Link)
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BROT FÜR DIE WELT
Glasgow verfehlt globale Klimagerechtigkeit
Die Folgen des Klimawandels kosten schon heute viele Milliarden Euro. Damit gerade arme Länder Schäden durch Stürme und Überschwemmungen besser abfangen können, sollte es einen Hilfsfonds geben, aber einige gewichtige Verhandler waren dagegen.
Pazifik-Inseln versinken
Tuvalu’s Außenminister Simone Kofe stand in der 2. Woche der UN-Klimakonferenz in kniehohem Wasser, als er einen alarmierenden Appell an die Verhandler:innen der COP26 aus dem Südpazifik sendete: ,,We are sinking!‘‘ Die Existenz des kleinen Inselstaates ist durch den Klimawandel bedingten Anstieg des Meeresspiegels bedroht. Als ob das noch nicht genug wäre, werden die Menschen in auch noch von verheerenden Stürmen heimgesucht. Nicht nur Tuvalu, auch viele der kleinen ,,Inselentwicklungsstaaten‘‘ (SIDS), darunter Antigua und Barbuda, fordern zu Beginn der Konferenz einen finanziellen Ausgleich für die klimabedingten Schäden und Verluste. Die Auswirkungen der Klimakrise treffen die Menschen im Globalen Süden unverhältnismäßig stark. Es wird klar, dieses Gipfeltreffen wird zur Gerechtigkeitsfrage.
EU und USA blockieren Hilfsfonds für arme Länder
Nach zwei langen, emotionalen Verhandlungswochen werden die Menschen im Globalen Süden eines Besseren belehrt: Der Fonds für klimabedingte Schäden und Verluste wurde aus der Abschlusserklärung auf der Zielgeraden gestrichen. Später wissen wir, das Vereinigte Königreich, die USA und auch die EU haben sich gegen die Etablierung der ,,Glasgow Loss and Damage Facility‘‘ gestellt. Die geschäftsführende Bundesregierung hätte hier eine Vorreiterrolle einnehmen müssen. Stattdessen will man das Santiago Netzwerk für klimabedingte Schäden und Verluste stärken, welches eine technische Beratung für Entwicklungsländer, voranbringen soll. Die Finanzierung dieser technischen Komponente ist zwar sehr willkommen und von großer Wichtigkeit, ersetzt aber nicht die Finanzierung von klimabedingten Schäden und Verlusten, die die Menschen im Globalen Süden erleiden.
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