Hunger – der tägliche Skandal

16. Okt. Welternährungstag – Misereor-Einsatz gegen Hunger

Jeder zwölfte Mensch weltweit hungert. Und das, obwohl genug Lebensmittel produziert werden

Krieg, Katastrophen und wirtschaftliche Not sind die Hauptursachen für Hunger. Hier zeigt sich eine fatale Entwicklung. So verdoppelte sich die Zahl der Menschen, die von bewaffneten Konflikten in den Hunger gezwungen wurden, zwischen 2017 und 2024 von 74 Millionen auf 140 Millionen. Ebenso stieg die Zahl der Menschen, die infolge von Naturkatastrophen wie Dürren, Stürmen oder Überschwemmungen hungern, von 39 Millionen auf 96 Millionen. Die Weltgemeinschaft steuert geradewegs darauf zu, das zweite UN-Ziel für nachhaltige Entwicklung (SDG 2) zu verfehlen (Zero Hunger, S. 4).

Um hier gegenzusteuern, brauchen die Menschen eine Chance, sich aus Ernährungsarmut zu befreien. Dabei müssen wir auch berücksichtigen, dass viele Länder des Globalen Südens hoch verschuldet sind und große Unterschiede zwischen Arm und Reich innerhalb einer Gesellschaft Ernährungsarmut verstärken. Ernährungssysteme müssen krisenfester werden und vor Ort Einkommen schaffen. Doch stattdessen verschärfen nationalistische Geopolitik sowie massive Kürzungen in der Entwicklungszusammenarbeit und humanitären Hilfe die Situation (Politische Empfehlungen, S. 22).

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Download der Studie (pdf, 24 Seiten)

Welternährungstag: „Hunger verhindert Frieden“

Berlin (epd/EKD). Zum Welternährungstag mahnen Hilfswerke und Umweltorganisationen mehr Engagement im Kampf gegen Hungerkrisen weltweit an.

Die EKD-Ratsvorsitzende, die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs, sagte, der Welternährungstag konfrontiere „uns mit einer unerträglichen Realität: Rund 670 Millionen Menschen leiden aktuell Hunger.“ Dies sei ein „tiefgreifender Widerspruch zu unserem Verständnis von menschlicher Würde und globaler Verantwortung“.

Fehrs betonte, Hunger schade nicht nur dem Körper, sondern auch der Seele und sei eine Quelle neuer Konflikte. „Der Kampf gegen Hunger ist immer auch ein Beitrag zur Friedenssicherung“, sagte sie. Gerechter und nachhaltiger Friede könne nicht entstehen, wenn Menschen dauerhaft unter Armut, Ausbeutung oder fehlender Bildung litten. Der Abbau von Ungleichheiten sei eine zentrale ethische Dimension der neuen EKD-Friedensdenkschrift „Welt in Unordnung – Gerechter Friede im Blick“, die am 10. November vorgestellt werden soll.

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Der Welternährungstag wird jedes Jahr am 16. Oktober begangen. Der Tag erinnert an die Gründung der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO im Jahr 1945.