Kindergrundsicherung: soziale Teilhabe unbürokratisch und einfach

  • Beitrags-Autor:
  • Beitrags-Kategorie:Leitartikel

Kurzexpertise für die Diakonie Deutschland, 18. August 2023

In einer gemeinsamen Erklärung „Gemeinsam gegen Kinderarmut: EINE für ALLE – Kindergrundsicherung jetzt!“ fordert eine breite Allianz von 22 zivilgesellschaftlichen Organisationen, Verbänden und Gewerkschaften die Parteien auf, der Bekämpfung von Kinderarmut in der nächsten Wahlperiode höchste Priorität einzuräumen und eine Kindergrundsicherung einzuführen.

„Kinderarmut in einem reichen Land wie Deutschland ist ein Skandal. Um Kinderarmut wirksam zu bekämpfen, ist eine Kindergrundsicherung notwendig. Die nächste Bundesregierung muss zügig dafür sorgen, dass sie eingeführt wird. Bisher sind die Leistungen für Kinder in Armut extrem kompliziert geregelt. Die Kindergrundsicherung ist dagegen einfach und unbürokratisch. Alle Kinder bekommen den gleichen Mindestbetrag. Kinder, die in Armut leben, erhalten unmittelbar dazu, was sie für eine umfassende soziale Teilhabe brauchen.“Weitere Informationen gibt es in der gemeinsamen Pressemitteilung zur Erklärung „Gemeinsam gegen Kinderarmut: EINE für ALLE – Kindergrundsicherung jetzt!“.

Weiterlesen auf www.diakonie.de (url-Link)

„Wer bei Kindern spart, zahlt später drauf“

Während die Politik darüber streitet, wie teuer die Kindergrundsicherung werden darf, zeigt ein Gutachten: Die Folgekosten von Kinderarmut sind hoch, etwa durch Adipositas. Die Diakonie fordert deshalb 20 Milliarden Euro für die Kindergrundsicherung.In der Diskussion um die geplante Kindergrundsicherung fordert Diakonie-Präsident Ulrich Lilie, bei dem Vorhaben nicht zu viel zu sparen. Er sagte bei der Vorstellung einer Studie zu den gesellschaftlichen und finanziellen Folgekosten von Kinderarmut: „In der Diskussion über die Kindergrundsicherung dürfen nicht nur die kurzfristigen Sparzwänge im Bundeshaushalt eine Rolle spielen.“ Wer jetzt spare, zahle später drauf.

Weiterlesen auf www.tagesschau.de (url-Link)

Mehr als 100 Milliarden Euro Kosten

In der Diskussion um eine Kindergrundsicherung hat die Diakonie in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) ein Gutachten zu den Folgekosten von Kinderarmut vorgestellt.“Wer bei den Kindern spart, zahlt später drauf“, sagte Diakonie-Präsident Ulrich Lilie bei der Vorstellung des Gutachtens am Freitag. Er forderte, die geplante Kindergrundsicherung nicht „kleinzusparen“.

Weiterlesen auf www1.wdr.de (url-Link)

Kosten (k)einer Kindergrundsicherung – Folgekosten von Kinderarmut

Kurzexpertise für die Diakonie Deutschland

Die Einführung einer Kindergrundsicherung ist ein derzeit kontrovers diskutiertes Thema. Laut eines Eckpunktepapiers der Bundesregierung soll diese einerseits zu einer höheren Inanspruchnahme der aktuell bestehenden sozialen und familienpolitischen Leistungen für Kinder führen und andererseits eine Anpassung des Grundbedarfs beinhalten. …

Der Vergleich zwischen den untersuchten Szenarien ergibt, dass durch zusätzliche Transfers von 100 Euro der Anteil armutsbetroffener Haushalte am stärksten reduziert werden könnte. Besonders würden Alleinerziehendenhaushalte und Paare mit mindestens drei Kindern von den zusätzlichen Leis-tungen profitieren – und damit die Haushalte, die aktuell am stärksten von Armut betroffen sind.
Die Mehrausgaben auf dem Niveau von 2019 belaufen sich auf ca. 630 Millionen (Szenario 1), 2.130 Millionen (Szenario 2) bzw. 4.260 Millionen Euro (Szenario 3). Gegenübergestellt mit den Kosten von mehr als 100 Milliarden Euro, die einer Studie von Clarke et al. (2022) zufolge 2019 in Deutschland durch vergangene und aktuell existierende Kinderarmut anfielen, erscheinen umfangreiche Investitio-nen zur Reduzierung von Kinderarmut als nachhaltig investierte Mittel.

Download der Studie Folgen (k)einer Kindergrundsicherung, Diakonie und DIWEcon, 2023 (pdf, 44 Seiten, 0,6 MB, url-Link)

Kirchliche Verbände enttäuscht über abgespeckte Kindergrundsicherung

Berlin (epd). Kirchliche Vertreter reagieren verhalten bis enttäuscht auf die Einigung zur Kindergrundsicherung. Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, nannte den erzielten Kompromiss am Montag „keine Grundsicherung, sondern ein Tropfen auf den heißen Stein“. Dem Präsidenten der Diakonie, Ulrich Lilie, ist die für 2025 vereinbarte Summe von 2,4 Milliarden Euro ebenfalls zu wenig. Damit lasse sich keine armutsfeste Kindergrundsicherung schaffen, sagte der Chef des evangelischen Wohlfahrtsverbandes.

Weiterlesen auf www.ekd.de (url-Link)