3. Februar 2025 um 18 Uhr, Online-Diskussion
Klimaschutz steht im Wahlkampf nicht weit oben auf der Agenda. Gleichzeitig finden sich in den Wahlprogrammen unterschiedliche Ansätze zum Umgang mit der Klimakrise. Wir wollen daher von den Parteien wissen, was sie in der kommenden Legislaturperiode zu Klimagerechtigkeit und Nachhaltigkeit umsetzen wollen.
Wir haben Vertreter:innen von verschiedenen Parteien zu einer Online-Diskussion eingeladen und werden sie zu Zukunftsthemen von der Energiewende bis hin zur Ressourcenwende befragen. Wir freuen uns auf die Diskussion mit:
- Dr. Antje Weisgerber, CSU (angefragt)
- Dr. Nina Scheer, SPD
- Lisa Badum, Grünen
- Olaf in der Beek, FDP
- Lorenz Gösta Beutin, Linke (angefragt)
Das Publikum wird die Möglichkeit haben, sich an der Diskussion aktiv zu beteiligen und seine Positionen einzubringen. Wir freuen uns auf einen angeregten Austausch mit der Politik und mit Ihnen.
Anmeldung über den Zoom-Link (url-Link)
Infos auf www.kirchen-fuer-klimagerechtigkeit.de (url-Link)
Keine Rolle rückwärts: Klimagerechtigkeit ist nicht verhandelbar!
Unsere Fragen an die Parteien
In den vergangenen Jahren wurden die Grundsteine für einen sozial-ökologischen Wandel gelegt. Es ist von entscheidender Bedeutung, diesen Weg konsequent fortzusetzen, um den ökologischen und klimatischen Herausforderungen zu begegnen. Wir möchten daher von den Parteien wissen, was sie für die kommende Legislaturperiode vorhaben und umsetzen wollen und haben einige Fragen zusammengestellt. Wenn Sie auf das Bild klicken, erfahren Sie, was wir von den Parteien wissen wollen:
- Ressourcenwende: Klimaneutral und nachhaltig Wirtschaften bedeutet: die planetaren Grenzen als absolute äußere Beschränkung zu berücksichtigen. So zeigt die RESCUE-Studie des Umweltbundesamtes auf, dass eine Reduktion des Ressourcenverbrauchs auf 5,7 Tonnen pro Kopf bis 2050 und damit um 70 Prozent (im Vergleich zu 2010) in Deutschland möglich und nötig ist. Wie stellen Sie sicher, dass in Deutschland der Ressourcenverbrauch im notwendigen Maß reduziert wird?
- Energiewende: Die Strategien der Energiewende konzentrieren sich auf technische Innovationen und Energieeffizienz. Die Wirkung von Energieeinsparungen wird kaum in die Zukunftsprognosen integriert. Dabei weisen Studien wie das Szenario CLEVER, eines Netzwerks aus 26 europäischen Forschungseinrichtungen, auf das große Potenzial von Energieeinsparungen hin. Was planen Sie, um dieses Potenzial zur Energieeinsparung zu heben und Suffizienz als zentrales Element der Energiewende zu etablieren?
- Wirtschaftswende: Im Dezember 2024 wurde die nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) beschlossen. Sie hebt die Bedeutung eines konkreten Reduktionsziels für den Rohstoffverbrauch mit Blick auf die ökologische Tragfähigkeit und die Zukunftsfähigkeit der Wirtschaft hervor. Welche gesetzlichen Regelungen zum Schutz von Ressourcen werden Sie als erstes auf den Weg bringen?
- Gebäudewende: Der Bau- und Gebäudesektor in Deutschland verbraucht einen wesentlichen Anteil der Ressourcen, verursacht hohe Emissionen und eine zunehmende Versiegelung des Bodens. Eine wichtige Stellschraube ist, den vorhandenen Gebäudebestand zu erhalten, umzubauen und umzunutzen. Allein durch Umbauten, Wohnpartnerschaften oder Untermiete könnten deutschlandweit jährlich schätzungsweise 50.000 zusätzliche Wohnungen entstehen. Was planen Sie, um ungenutzten Wohnraum im Bestand zu mobilisieren und ein Flächenbebauungsmoratorium zu beschließen?
- Mobilitätswende: Aktuell verursacht der Verkehr rund ein Fünftel der Gesamt-Treibhausgasemissionen in Deutschland. Klimaneutraler Verkehr braucht einen Mix von Maßnahmen, um Verkehr zu vermeiden, zu verlagern, effizient zu organisieren und alternative Antriebssysteme zu nutzen. Wie schätzen Sie das Potenzial eines Bundesmobilitätsgesetzes ein, das eine klimaneutrale Verkehrswende in den Mittelpunkt stellt?
- Ernährungswende: Nach den Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung ist aus gesundheitlichen und nachhaltigen Gründen eine pflanzenbasierte Ernährung besonders empfehlenswert. Derzeitig ist die Mehrwertsteuer auf tierische Produkte reduziert. Wie sehen Sie die Senkung der Mehrwertsteuer auf pflanzliche und tierfreie Lebensmittel sowie die Anhebung des Mehrwertsteuersatzes für tierische Lebensmittel? Welche anderen Maßnahmen sind für Sie vorstellbar, um Anreize für eine gesunde Ernährung zu schaffen?
- Finanzwende: Eine wirksamer Transformationsansatz erfordert erhebliche Zukunftsinvestitionen, was auch auf internationaler Ebene durch die G20-Staaten bekräftigt wird. Ein konsequenter Abbau klimaschädlicher Subventionen, eine progressive Besteuerung von Reichen und weitere Reformen der Staatsfinanzen machen Gelder frei. Das muss sozial gerecht erfolgen. Wie wollen Sie die Transformation finanzieren?
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