Papst Leo „Für jene beten, die Sorge für Umwelt nicht dringend finden“

Papst stellt erstmals Klimaschutz in Mittelpunkt von Messe

Papst Leo XIV. hat am Mittwoch bei einer privaten Messfeier im „Borgo Laudato si’“ in Castel Gandolfo eindringlich zum Gebet aufgerufen – vor allem für jene innerhalb und außerhalb der Kirche, „die die Dringlichkeit der Sorge um unser gemeinsames Haus noch immer nicht erkennen.

Die neue „Schöpfungsmesse“

Am 9. Juli verwendete der Papst erstmals ein neu eingeführtes Messformular zur Bewahrung der Schöpfung („Missae pro custodia creationis“), das auf Bitten der Kirche auf Grundlage von Laudato si’ entwickelt wurde.
Kardinal Michael Czerny erläuterte bei der Vorstellung im Vatikan, dass dieses Formular zentrale Anliegen der Enzyklika in Gebeten und Lesungen aufnehme und so das ökologische Bewusstsein liturgisch verankere.

Menschliche Mitverantwortung für Umweltschäden

In seiner Ansprache sprach Leo XIV. von der massiven Zunahme von Naturkatastrophen und machte deutlich, dass viele davon auf menschliche Exzesse und unreflektierte Lebensstile zurückzuführen seien. Eine Umkehr sei dringend notwendig.

„Today … we live in a world that is burning, both because of global warming and armed conflicts,“

Er betonte, dass die Schöpfungsbewahrung eine Frage der Menschlichkeit sei – insbesondere, weil gerade die Schwächsten weltweit am stärksten betroffen seien.

„Nur ein kontemplativer Blick kann unser Verhältnis zu den geschaffenen Dingen verändern und uns herausführen aus der ökologischen Krise“

Kontext: Ökologische Kontinuität

Der neue Papst setzt eine ökologische Linie fort, die bereits Papst Franziskus mit Laudato si’ (2015) eingeleitet hat. Bereits Anfang Juli hatte Leo XIV. in seiner Botschaft zum Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung auf Umweltgerechtigkeit und Frieden hingewiesen.

Symbolik des „Borgo Laudato si’“

Die Feier fand im päpstlichen Sommerresort statt – umgeben von grünen Gärten, Pflanzen und einer mediterranen Atmosphäre, die Papst Leo als „natürliche Kathedrale“ bezeichnete. Damit unterstrich er, dass Gottesdienst und Umweltschutz nichts Gegensätzliches sind.

Die Botschaft: Gebet als Umkehr

Zentrales Anliegen des Papstes war es, die christliche Gemeinschaft zu Gebet und Handlung zu bewegen – nicht nur symbolisch, sondern konkret: für die Umwelt, den Planeten und die am stärksten Leidtragenden. Er rief dazu auf, dass liturgische Praxis und religiöse Verantwortung zusammengeführt werden.

Fazit

Mit dieser neuen Messformel hat Papst Leo XIV. ein starkes Zeichen gesetzt: Ökologie sei nicht Zusatz, sondern integraler Bestandteil christlicher Spiritualität. Er verbindet damit Gebet, Liturgie und nachhaltiges Handeln und fordert damit auch seine Kirche zur entschlossenen Mitverantwortung für die Erde auf.

Unsere Empfehlung:
Nutzen Sie die neue „Schöpfungsmesse“ in Gemeindegottesdiensten und Andachten – speziell am Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung am 1. September, um das Bewusstsein für Umwelt und Klima liturgisch zu stärken.

Der Papst sprach von einer Reihe von Naturkatastrophen, „die wir noch immer fast täglich auf der Welt an so vielen Orten und in so vielen Ländern erleben“. Diese Ereignisse „sind auch teilweise auf menschliche Exzesse und ihren Lebensstil zurückzuführen“, hielt der Papst fest und mahnte „Umkehr“ an.

Quelle: www.vaticannews.va (Link); www.deutschlandfunk.de (Link)