„Wir sind bereit“: Katholische Kirche will mehr Klimaschutz

Ein Appell auf Wirsindbereit.net

Die katholische Kirche hat einen eindringlichen Appell zu mehr Klimaschutz an die Politik gerichtet. Das Papier unter dem Titel „Wir sind bereit“ unterzeichneten über 80 Entscheidungsträger. Sie fordern unter anderem, „endlich die Klimaschutzbremse“ zu lockern.

Klimaschutz: Wir sind bereit 

An die Bundes- und Landesregierungen in Deutschland.

Die Zunahme an Extremwetter, zutiefst besorgniserregende Vorhersagen der Klimawissenschaft über die Folgen bei Überschreiten der Kipppunkte, faktenfreie Verunsicherung, gezielter Populismus und die Aufheizung des gesellschaftlichen Klimas zeigen: Wir stehen an einem Scheideweg. Verstoßen wir weiter gegen die planetaren Grenzen, nützen wir weiter fossile Energien, versuchen wir weiter, Sachauseinandersetzungen mit Populismus und Ablenkung zu lösen? Oder stellen wir die Wahrheit von Problemursachen, die Umsetzung von Lösungen in das Zentrum unserer Auseinandersetzung? Die Ereignisse der letzten Wochen zeigen: Die gesellschaftspolitische Diskussion geht in eine völlig falsche Richtung, auch politische Verantwortungsträger_innen befeuern eher Emotionen, statt die Sachauseinandersetzung zu schützen. Hier rufen wir als kirchlich-katholische Institutionen, Verbände und Führungskräfte laut und vernehmlich „Stopp“.

Deshalb appellieren wir an die Bundes- und Länderregierungen und die sie tragenden Parteien, auch und gerade in jenen Bundesländern, in denen dieses Jahr Wahlen stattfinden:

  • Sorgen Sie dafür, dass die wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Klimakatastrophe im Zentrum der Debatte stehen. Wir schaffen es nicht mehr, die 1,5-Grad Grenze einzuhalten. Lassen Sie uns umso entschiedener um jedes Zehntel Grad an Begrenzung kämpfen.
  • Unterstützen Sie massiv die zeitnahe Einführung einer verbindlichen Energieeffizienz- und Wärmewende. Sorgen Sie dafür, dass die vorliegenden Gesetzesinitiativen unverzüglich umgesetzt werden.
  • Der Gebäudebestand muss deutlich zügiger saniert werden, auskömmliche Förderprogramme für Wohn- und Nicht-Wohngebäude sind unabdingbar. Im Gegenzug sind verbindliche, planbare Fristen erforderlich.
  • Intensivieren Sie die Mobilitätswende. Ein Tempolimit ist billig, sofort einführbar, erzeugt eine wichtige Signalwirkung und ist von einer breiten Mehrheit in der Bevölkerung gedeckt. Lenken Sie Subventionen in den Schienen-, Fuß- und Radverkehr, statt weiterhin Autos und Straßen zu fördern.
  • Beschleunigen Sie die Agrar- und Ernährungswende. Beginnen Sie bspw. mit einer Gesetzgebung gegen Lebensmittelverschwendung, wie sie in Frankreich oder Italien schon existiert und sorgen Sie dafür, dass die aktuelle Praxis der Subventionierung eine klimagerechte Landbewirtschaftung und biologische Vielfalt fördert.
  • Die Transformation zur Klimaneutralität muss ebenso soziale Gerechtigkeit befördern.

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