Plus-Energie-Haus:  Wohnen in der Zukunft

17.06.24, 20:00 Bürgerzentrum „Alter Schlachthof“ Soest

Ruhe, Klarheit und Privatheit – das Soester Plus-Energie-Haus liefert Energie im Überfluss und erfüllt die Ansprüche einer urbanen Lebensqualität und umweltbewusstem Wohnen

Seit der Inbetriebnahme Mitte 2013 summiert sich der Überschuss an erneuerbaren Energien eines Plus-Energie-Haus in Soest auf fast 100.000 kWh. In Kombination mit einem sehr niedrigen Energiebedarf zeigt das Haus Lösungsvorschläge für klimapositive Gebäude auf. Der Bauherr Dr. Franz-Josef Klausdeinken erläutert, welche Faktoren der Bauphysik und Gebäudetechnik bei der Gebäudeplanung hierbei von Bedeutung sind. Eine besondere Aktualität haben Empfehlungen, wie auch den Folgen des Klimawandels begegnet werden kann.

Plus-Energie durch regenerative Stromerzeugung und Energieüberschuss

Die Energiewende im Wärmebereich für Gebäude ist zentral, um die klimapolitischen Ziele zu erreichen und die Einsatz von fossiler Energie zu verringern. Seit 2013 liefert ein Plus-Energie-Haus in Soest pro Jahr einen Energieüberschuss von ca. 10.000 kWh. Ausschlaggebend für diese positive Bilanz sind eine Reihe von Faktoren: effiziente Bauform, gute Wärmedämmwerte, Sole-Wasser-Wärmepumpe, kontrollierte Wohnraumlüftung, sparsame Haushaltsgeräte und eine größere Photovoltaik-Anlage zur regenerativen Stromerzeugung.

Verantwortung gegenüber den nächsten Generationen

Ein Haus ist mehr als nur zeitgemäße Räumlichkeit. Es wird für viele Jahrzehnte, manchmal hunderte von Jahren genutzt und fordert Verantwortung gegenüber den nächsten Generationen. Es fordert auch Respekt gegenüber Nachbarn und Umwelt. Äußerlich fügt sich das Gebäude unaufdringlich in den Gebäudebestand aus kompakten Siedlungshäusern der 50er Jahren ein. Organisatorisch ist es innovativ und lehnt es sich an das „Power-Box Modell“ von Rolf Disch bzw. dem „Energiekern-Model“ des BMVBS an. Grundlage ist ein KfW-Effizienzhaus 40. Als Orientierung für eine energieeffiziente Bauweise (Dämmung, Dichtigkeit) dient der Passivhausstandard. Gleichzeitig wird ein guter sommerlicher Wärmeschutz durch eine hohe Speicherkapazität, Verschattung, Phasenverschiebung und Kühlung erreicht. Darüber hinaus wird Regenwasser genutzt bzw. Überschuss auf dem Grundstück versichert.

Ersatzbebauung ermöglicht 3 Wohneinheiten

Die Besonderheit dieses Projektes liegt im Ansatz „Ersatzbebauung im Bestand“. Hierbei wurde das alte Siedlungshaus mit 110 qm WoFl abgerissen und durch ein ähnliches Gebäude ersetzt, um das Straßenbild des Quartiers zu erhalten. Ein besonderer Schwerpunkt ist die Reduzierung des Energiebedarfs von ca. 250 auf 6 kWh/m2*a. Ohne deutliche Erhöhung Flächenversieglung können aktuelle Wohnraumansprüche und –konzepte umgesetzt werden. So wurde die WoFl von ca. 110 m2 auf 270 m2 deutlich gemehrt. In 3 Wohneinheiten (teilweise barrierefrei) können nun unterschiedliche Lebenssituationen (für Senioren, Familien, Alleinwohnende) realisiert werden.

Finanziell entspannt

Die Verwendung von Standardmaterialien und der Verzicht auf unnötige bauliche Extras führte zu „normalen“ Herstellungskosten. Pro Jahr fallen ca. 400 € Heizkosten (incl. Grundgebühr) an.

.

Weiterlesen auf www.peh-soest.de (url-Link)

Referent: Dr. Franz-Josef Klausdeinken

Ort: Bürgerzentrum „Alter Schlachthof“, Am Ulrichertor 4, Soest

Zeit: 20:00 Uhr

Veranstalter: Umschalten-Soest e.V.

Weiter auf www.umschalten-soest.de (url-Link)