CC4F-Newsletter Oktober 2024

Herzlich willkommen zur neusten Ausgabe. Diese informiert Sie auch über regio-lokale Entwicklungen in Bezug auf den sozial-ökologischen Transformationsprozess aus der christlichen Perspektive.

Editorial: Umnutzung kirchlicher Gebäude

Im Juli übernachtete ich in einer Jugendherberge in Liège, die in einem alten Kloster untergebracht ist. Die Atmosphäre war beeindruckend: Jahrhundertealte Geschichte schien in den hohen, schlichten Räumen greifbar. Doch die Frage drängte sich auf: Was passiert bei uns mit den vielen Kirchen und Gemeindehäusern, die ihre ursprüngliche Funktion verlieren?

Die Nachricht, dass der evangelische Kirchenkreis Soest-Arnsberg plant, bis 2030 die Hälfte seiner Gebäude zu verkaufen, sorgt für Bestürzung. Der Rückgang der Mitgliederzahlen, sinkende Kirchensteuereinnahmen und die hohen Kosten für Instandhaltung und energetische Sanierung zwingen viele Kirchenkreise zu drastischen Maßnahmen. Doch diese Krise birgt auch eine Chance: Die Umnutzung kirchlicher Gebäude könnte einen bedeutenden Beitrag zu einer nachhaltigen und sozial gerechten Zukunft leisten.

Eine Chance für die Nachhaltigkeit: Gebäude neu denken

Kirchliche Gebäude könnten für ökologisch sinnvolle und soziale Projekte genutzt werden, anstatt sie nur aus wirtschaftlichen Gründen zu verkaufen. Die Schöpfungsverantwortung, die uns ChristInnen aufgetragen wurde, erinnert daran, dass nachhaltige Raumnutzung ein konkreter Ausdruck des Respekts gegenüber der Erde ist. Renovierungen und die Wiederverwendung von Bestandsbauten schonen Ressourcen und fördern soziale Gerechtigkeit. Beispielsweise könnten leerstehende Kirchen in dringend benötigten Wohnraum umgewandelt werden – etwa für Alleinerziehende, Geflüchtete oder Studierende, wie es beispielsweise schon in Hannover vorgemacht wurde. Mehr erfahren

Kirchliche Gebäude könnten auch als Räume für Bildungsangebote, kulturelle Veranstaltungen oder als soziale Treffpunkte für verschiedene Gemeinschaften genutzt werden. In Düsseldorf wurde die ehemalige Pfarrkirche Christus-König zu einer Kindertagesstätte und einem Familienzentrum umgebaut. Mehr erfahren

Neue Wege für alte Gebäude in der sozial-ökologischen Transformation

Diese Projekte bieten nicht nur sozialen Mehrwert, sondern schaffen auch kulturelle Treffpunkte und Bildungsstätten, die das kirchliche Erbe lebendig halten. Die Kirche hat die einmalige Gelegenheit, durch kluge Umnutzungen ihre Rolle als sozialer und ökologischer Akteur zu stärken und gleichzeitig ihrem Auftrag der Schöpfungsbewahrung gerecht zu werden. Statt dem bloßen Verwertungsdruck nachzugeben, könnte die Kirche hier als Vorreiterin nachhaltiger Lösungen agieren – im Einklang mit den christlichen Werten und zum Wohl der Gemeinschaft.

Wenn Sie sich für weitere Nutzungsmöglichkeiten und Beispiele interessieren, lesen Sie auf der Seite Zukunft-Kirchen-Räume über Praxisbeispiele aus NRW:  Mehr erfahren

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