Den Schrei der Armen und den der Erde hören

Die Sendung der Kirche in der Welt von heute

„Mach den Raum deines Zeltes weit“ (Jes 54,2)

In den Arbeitsdokument für die kontinentale Etappe der „Synode 2021 2024 Für eine synodale Kirche“ finden sich viele wertvolle Hinweise. Hieraus ein kurzer Einblick und Impuls für das gemeinsame Wirken am sozialen und ökologischen Wandel:

Das Volk Gottes äußert den tiefen Wunsch, den Schrei der Armen und den der Erde zu hören. Insbesondere fordern die Berichte uns dazu auf zu erkennen, dass soziale und ökologische Herausforderungen miteinander verflochten sind und dass darauf reagiert werden muss, indem wir mit anderen christlichen Konfessionen, Gläubigen anderer Religionen und allen Menschen guten Willens zusammenarbeiten und Bündnisse ins Leben rufen. (W. Sosna)

Auszug aus dem Arbeitsdokument:

43. Synodalität ist ein Aufruf Gottes, gemeinsam mit der ganzen Menschheitsfamilie zu gehen. Vielerorts leben Christen unter Menschen anderen Glaubens oder Nichtgläubigen und sind in einen vom Alltag und der Lebensgemeinschaft geprägten Dialog eingebunden. … Die Berichte zeigen jedoch auf, dass es im Hinblick auf den sozialen, kulturellen, spirituellen und intellektuellen Austausch und die Zusammenarbeit noch ein langer Weg ist.

44. Uganda greift mit der Aussage, dass „die Reichen und Gebildeten mehr gehört werden“ das auf, was viele andere Länder sagen. Im Bericht der Philippinen wird hervorgehoben, dass „viele, die zu den untersten Gesellschaftsschichten und Ausgegrenzten gehören, sich auch von der Kirche ausgeschlossen fühlen“.

45. Das Volk Gottes äußert den tiefen Wunsch, den Schrei der Armen und den der Erde zu hören. Insbesondere fordern die Berichte uns dazu auf zu erkennen, dass soziale und ökologische Herausforderungen miteinander verflochten sind und dass darauf reagiert werden muss, indem wir mit anderen christlichen Konfessionen, Gläubigen anderer Religionen und allen Menschen guten Willens zusammenarbeiten und Bündnisse ins Leben rufen. Dieser Ruf nach einer Erneuerung in der Ökumene und im interreligiösen Engagement ist besonders stark in solchen Regionen, die unter einer höheren Anfälligkeit für sozio-ökologische Schäden und ausgeprägteren Ungleichheiten leiden. Viele Berichte aus Afrika und dem pazifischen Raum fordern beispielsweise die Kirchen in aller Welt auf zu erkennen, dass die Auseinandersetzung mit den sozio-ökologischen Herausforderungen nicht mehr fakultativ ist: „Unser Wunsch ist es, diesen Teil der Schöpfung Gottes zu schützen, denn der Wohlstand unserer Völker hängt auf unterschiedlichste Weise vom Meer ab. In einigen unserer Länder stellt das Meer die Hauptbedrohung dar, da der Klimawandel drastische Auswirkungen auf das effektive Überleben dieser Länder hat“ (Bischofskonferenz des Pazifik).

46. In einigen Berichten wird die Bedeutung der Rolle der Kirche im öffentlichen Raum unterstrichen, und zwar insbesondere im Zusammenhang mit Friedens- und Versöhnungsprozessen. In extrem polarisierten Gesellschaften gilt dies als grundlegender Bestandteil der kirchlichen Sendung. In anderen Berichten wird die Kirche aufgefordert, sich entschlossener an der öffentlichen Diskussion und am Engagement für Gerechtigkeit zu beteiligen. Es tritt der Wunsch nach besserer Ausbildung in der kirchlichen Soziallehre zutage. „Unsere Kirche ist nicht zur Konfrontation, sondern zum Dialog und zur Zusammenarbeit auf allen Ebenen aufgerufen. […]

Neugierig geworden? Das Arbeitsdokument ist abrufbar unter www.dbk.de (pdf, 0,6 MB, url-Link)