Die Auflösung des BMZ wäre fatales Signal

Meldung vom 26.03.25 zu Plänen einer Auflösung des Bundesministeriums ür Entwicklungszusammenarbeit

Caritas international und Misereor kritisieren Pläne zu einer Auflösung des Bundesministeriums für Entwicklungszusammenarbeit scharf 

ODA-Quote von 0,7 Prozent des Bruttoinlandprodukts muss gewahrt bleiben – Millionen von Menschen sind auf Hilfe angewiesen.

Humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit sind kein Luxus

Die aktuell in den Koalitionsgesprächen verhandelten Pläne zur Auflösung des Bundesministeriums für Entwicklungszusammenarbeit (BMZ) kommen zur Unzeit und sind ein völlig falsches Signal angesichts der politischen Herausforderungen, betonen Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, und das bischöfliche Hilfswerk Misereor. Die beiden katholischen Hilfswerke kritisieren die Haltung der künftigen Regierungsparteien CDU/CSU und SPD, als eines der Ergebnisse ihrer Koalitionsverhandlungen das BMZ aufzulösen und in das Außenministerium einzugliedern. „Damit würde Deutschland nicht nur leichtfertig ein wichtiges Instrument in der internationalen Zusammenarbeit aus der Hand geben, sondern verliert auch massiv an Einfluss und Bedeutung, als verlässlicher Partner in der Welt aufzutreten“, sagt Oliver Müller, Leiter von Caritas international. „Alle Partnerländer Deutschlands verfolgen gerade sehr genau, wie sich die neue Bundesregierung positioniert, gerade jetzt wo die USA sich international zurückziehen und in Frage steht, welche Kräfte die hinterlassene Lücke füllen werden.“

Weitere Informationen auf www.misereor.de (url-Link)

Caritas Internationalis: USAID-Stopp gefährdet Menschenleben

Mit deutlichen Worten warnt Caritas Internationalis vor den Konsequenzen der Entscheidung, die USAID-Programme für humanitäre und Entwicklungshilfe weltweit auszusetzen. Dies werde „unermessliches Leid verursachen“, so der Generalsekretär des in über 200 Ländern tätigen Wohlfahrtsverbands, Alistair Dutton.


Risiken für die nationale Sicherheit und öffentliche Gesundheit der USA: Folgen einer Aussetzung der globalen Gesundheitsfinanzierung für lebensrettende humanitäre Hilfe

Wichtigste Erkenntnis: Der vorübergehende Stopp der Auslandshilfe und die Verzögerungen bei der Bewilligung lebensrettender humanitärer Hilfe (LHA) für die globale Gesundheit werden zu mehr Todesfällen und Behinderungen führen, die globale Ausbreitung von Krankheiten beschleunigen, zur Destabilisierung fragiler Regionen beitragen und die Sicherheitsrisiken erhöhen – und damit die nationale Sicherheit, die wirtschaftliche Stabilität und die öffentliche Gesundheit der USA direkt gefährden. Sollte der Stopp zu dauerhaften Vertragskündigungen führen, würden die vom Kongress bewilligten 7,7 Milliarden US-Dollar nicht mehr zur Unterstützung dieser lebensrettenden globalen Gesundheitsprogramme verwendet, was möglicherweise zu einer Ressourcenverschwendung führen könnte. Die Auswirkungen auf Mortalität und Morbidität sind in den folgenden Tabellen zusammengefasst. Die Überprüfung der Auslandshilfe soll zwar in den kommenden Wochen stattfinden, doch ist es wichtig zu erkennen, dass ein Mechanismus-für-Mechanismus-Ansatz die umfassenderen Auswirkungen dieser Programme in allen Bereichen der globalen Gesundheit möglicherweise übersehen würde. Dazu gehören verpasste Chancen zur Verbesserung von Effizienz und Kosteneffizienz in den LHA-Programmbereichen.

Illustrative, quantifizierbare Auswirkungen der Einstellung globaler Gesundheitsprogramme auf die Mortalität und Morbidität von Menschenleben lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Malaria: Jährlich kommen 12,5 bis 17,9 Millionen neue Fälle und 71.000 bis 166.000 neue Todesfälle hinzu (Anstieg um 39,1 %)
  • Tuberkolose: 28–32 % Anstieg der geschätzten Inzidenz weltweit
  • EID ( Ebola, Marburg, etc.): Worst-Case-Szenario: Mehr als 28.000 Fälle
  • Polio: Zusätzliche 200.000 Fälle von paralytischer Polio pro Jahr (und Hunderte Millionen Infektionen insgesamt) in den nächsten zehn Jahren, wenn die weltweite Ausrottung der Polio gestoppt wird.
  • Müttergesundheit: Schwangere Frauen werden nicht von lebensrettenden Diensten erreicht: 16.800.000 Fälle
  • Neugeborenengesundheit: Wichtige postnatale Versorgung von Neugeborenen innerhalb von zwei Tagen nach der Geburt: 11.262.264 Fälle
  • Kindergesundheit: Behandlung nur für Lungenentzündung und Durchfall (unter den häufigsten Ursachen für vermeidbare Todesfälle bei Kindern unter 5: 14.782.398
  • Ernährung: 1 Million Kinder werden jährlich nicht wegen schwerer akuter Unterernährung behandelt

Die Memorandum ist in engl. Sprache verfügbar