Krieg gegen die Schöpfung beenden

Aufruf von Papst Franziskus zur Schöpfungszeit

Im Einklang mit der Gerechtigkeit und dem Frieden

Lasst uns während dieser Zeit der Schöpfung bei diesen Herzschlägen verweilen: unseren eigenen, denen unserer Mütter und Großmütter, dem Herzschlag der Schöpfung und dem Herzschlag Gottes. Heute schlagen sie nicht in Harmonie, sie schlagen nicht im Einklang der Gerechtigkeit und des Friedens. Zu vielen Menschen wird es verwehrt, aus diesem mächtigen Fluss zu trinken. Folgen wir daher dem Aufruf, uns an die Seite der Opfer von Umwelt- und Klimaungerechtigkeit zu stellen und diesen sinnlosen Krieg gegen die Schöpfung zu beenden.

Wir sehen die Auswirkungen dieses Krieges an den vielen Flüssen, die austrocknen. »Die äußeren Wüsten wachsen in der Welt, weil die inneren Wüsten so groß geworden sind«, hat Benedikt XVI. einmal gesagt. [2] Konsumistische Gier, die von egoistischen Herzen genährt wird, bringt den Wasserkreislauf des Planeten durcheinander. Die ungezügelte Verbrennung fossiler Brennstoffe und die Abholzung der Wälder lassen die Temperaturen steigen und verursachen große Dürre. Beängstigende Wasserknappheit befällt zunehmend sowohl kleine ländliche Gemeinden als auch großen Metropolen. Darüber hinaus erschöpfen und verschmutzen rücksichtslose Industrien unsere Trinkwasserquellen durch extreme Praktiken wie Fracking zur Öl- und Gasförderung, unkontrollierte Mega-Bergbauprojekte und Intensivtierhaltung. „Schwester Wasser“, wie der heilige Franziskus es nennt, wird geplündert und »in Ware verwandelt und den Gesetzen des Marktes unterworfen« (Enzyklika Laudato si’, 30).

Eine Synodale Kirche soll an jedem Ort Leben spenden

Die Kirche ist, wie ein Flussbecken mit seinen vielen kleinen und größeren Zuflüssen, eine Gemeinschaft unzähliger Ortskirchen, religiöser Gemeinschaften und Vereinigungen, die von demselben Wasser gespeist werden. Jede Quelle leistet ihren einzigartigen und unersetzlichen Beitrag, bis alle in den weiten Ozean der liebenden Barmherzigkeit Gottes einmünden. Wie ein Fluss für seine Umgebung eine Quelle des Lebens ist, so soll unsere synodale Kirche eine Quelle des Lebens für unser gemeinsames Haus und alle seine Bewohner sein. Und wie ein Fluss allen Arten von Tieren und Pflanzen Leben schenkt, so soll eine synodale Kirche Leben spenden, indem sie an jedem Ort, den sie erreicht, Gerechtigkeit und Frieden aussät.

Die ganze Botschaft von Papst Franziskus zum Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung lesen auf www.vatican.va (url-Link)