Ansprache anlässlich des Friedenstreffens der Gemeinschaft Sant’Egidio

Am 28. Oktober 2025 hat Papst Leo XIV im Rahmen des internationalen Friedenstreffens der Gemeinschaft Sant’Egidio im Kolosseum in Rom eine kraftvolle Rede gehalten, in der er den Frieden als dringliche Notwendigkeit betonte.
Zentralbotschaften
- Der Papst erklärte: „Die Welt dürstet nach Frieden: Es ist genug mit den Kriegen, mit ihren leidvollen Häufungen von Toten, Zerstörungen und Vertriebenen!“
- Er rief zur Versöhnung, zum Dialog und zur Geschwisterlichkeit aller Völker auf – insbesondere im Zusammensein mit Vertretern der großen Weltreligionen.
- Der Frieden sei nicht ein einmaliges Ereignis, sondern ein „ständiger Weg der Versöhnung“.
- Der Papst warnt vor einer Instrumentalisierung von Religion: „Wer nicht betet, missbraucht die Religion, sogar um zu töten. … Der Gebet ist … ein Sich-Öffnen des Herzens.“
- Er betonte, dass Krieg niemals heilig sei – einzig der Frieden trage diese Heiligkeit.
- An die politisch Verantwortlichen richtete er die Aufforderung: Frieden muss oberste Priorität jeder Politik sein.
Bedeutung & Kontext
- Die Veranstaltung fand am Jahrestag der Nostra Aetate (28. Oktober 1965) statt – eine Erklärung des Zweites Vatikanisches Konzil, die das Verhältnis der katholischen Kirche zu anderen Religionen neu gestaltete. Papst Leo XIV verwies darauf und lobte die Gemeinschaft Sant’Egidio, dass sie „den Geist von Assisi“ am Leben halte.
- Der Ort – das Kolosseum – ist hochsymbolisch: ein historischer Schauplatz von Leid und Gewalt, heute aber versammelt für eine Botschaft des Friedens.
- Interreligiöses Gebet wurde nicht nur als Symbol, sondern als konkrete Handlung verstanden: Vertreter des Christentums, Judentums, Islams, Buddhismus und Hinduismus trafen sich und entzündeten Kerzen als Zeichen der Hoffnung und Verbundenheit.
Warum ist das relevant?
In einer Zeit, in der globale Konflikte, Vertreibungen und Gewaltspiralen zunehmen, setzt diese Rede ein klares Zeichen: Frieden ist möglich — und erfordert Engagement, Gebet und aktive Solidarität. Papst Leo XIV zeigt auf, dass Religion nicht Mittel zur Spaltung sein darf, sondern Kraftquelle zur Versöhnung.
Ein Aufruf zur Umsetzung
- Jede Gemeinschaft, jede Kirche, jede Religionsgemeinschaft ist aufgefordert, gemeinsam zu beten, aber auch gemeinsam zu handeln – für Frieden, Gerechtigkeit, Versöhnung.
- Politik und Gesellschaft tragen Verantwortung: Frieden darf nicht nur Ziel, sondern muss oberste Priorität sein, wie der Papst betont.
- Individuell bedeutet dies: Offen sein für den Dialog mit der „anderen Seite“, Bereitschaft zur Versöhnung zeigen, andere nicht als Gegner betrachten, sondern als Mitmenschen.
Fazit
„Den Frieden wagen“ – das ist nicht nur eine poetische Floskel, sondern ein praktischer Aufruf aus Rom: Frieden ist nicht einfach „da“, sondern er muss gesucht, gestaltet, gelebt werden. Papst Leo XIV hat klar gemacht, dass Gott eine Welt ohne Krieg will – und dass wir alle Teil dieses Weges sein können.

Eine Welt, die „nach Frieden dürstet“, denn nur der Frieden ist heilig
„Die Welt dürstet nach Frieden: Es ist genug mit den Kriegen, mit ihren leidvollen Häufungen von Toten, Zerstörungen und Vertriebenen!“: Das betonte Papst Leo XIV. bei der Abschlussveranstaltung zum Friedenstreffen der Gemeinschaft Sant’Egidio an diesem Dienstag. Zahlreiche Führer der Weltreligionen nahmen an dem Gebetstreffen für den Frieden teil.
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