Verratet die Geflüchteten nicht!


Ein Aufruf der Ökumenischen Bundesarbeitsgemeinschaft Asyl in der Kirche

Moderattion: Dr. Franz-Josef Klausdeinken von den Christians4Future

Die CDU plant in ihrem neuen Grundsatzprogramm, das Recht auf Asyl in Europa abzuschaffen. Jeder Mensch, der in Europa Asyl beantragt, soll direkt in einen sogenannten „sicheren Drittstaat“ abgeschoben werden. Das ist gegen jedes Recht – und soll doch Programm der CDU werden.

Falls diese Entrechtung beim CDU-Bundesparteitag am 6.–8. Mai 2024 beschlossen wird, ist dies der Plan einer Partei, die vielleicht den nächsten Bundeskanzler stellt. Der öffentliche Skandal bleibt bislang aus. Und auch unsere Kirchenleitungen schweigen. Deswegen übernehmen wir als Pfarrerinnen und Pfarrer, als Theologinnen und Theologen die Verantwortung, tun den Mund auf für die Stummen und sagen, was gesagt werden muss: 

Wir fordern von unseren Kirchenleitungen

Setzen Sie sich für Schutzsuchende ein. Setzen Sie sich mutiger, klarer und unmissverständlich ein. Weisen Sie alle politischen Programme zurück, denen nicht Nächstenliebe und Humanität zugrunde liegen. Nehmen Sie keine Rücksicht auf die Politik, sondern ausschließlich auf die Menschen in Not. Besuchen Sie Geflüchtete in ihren Unterkünften. Verteidigen Sie das Kirchenasyl.

Bietet Zuflucht wie ein Schatten, der in der Mittagshitze schützt wie die Nacht. Versteckt die Vertriebenen, verratet die Geflüchteten nicht! Jesaja 16,3

Den vollständigen Aufruf lesen auf kirchenasyl.de (url-Link)

Mehr als 700 Pfarrer*innen und Theolog*innen unterzeichnen Aufruf der BAG Asyl in der Kirche

Die Ökumenische Bundesarbeitsgemeinschaft Asyl in der Kirche e.V. veröffentlicht einen Appell an die CDU, ihre asylpolitischen Pläne zu korrigieren, die beim Bundesparteitag diese Woche im Rahmen des neuen Grundsatzprogramms beschlossen werden sollen. Mehr als 700 Theolog*innen und Pfarrer*innen unterzeichneten in den vergangenen Tagen den Aufruftext.

„Wir freuen uns sehr, dass mehr als 700 Pfarrerinnen und Pfarrer unseren Aufruf unterstützen und damit deutlich Einspruch einlegen gegen die asylpolitischen Pläne der CDU.“ sagt Pfarrerin Dietlind Jochims, Vorstandsvorsitzende der BAG Asyl in der Kirche und stellt fest: „Der asylpolitische Kurs im Grundsatzprogramm der CDU ist unchristlich. Der Platz von Christinnen und Christen ist an der Seite von Geflüchteten. Dort sollte auch die CDU stehen und Fluchtursachen bekämpfen, nicht Flüchtlinge.“ Im Mittelpunkt der Kritik steht die Absicht der CDU, das Recht auf Asyl de facto abzuschaffen indem ankommende Asylsuchende nach dem sog. „Ruanda-Modell“ direkt in andere Staaten außerhalb der Europäischen Union abgeschoben werden sollen. Dort würden ihre Asylanträge geprüft und die Menschen sogar nach positivem Bescheid verbleiben.

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BOTSCHAFT AUF TAGUNGSHOTEL DES PARTEITAGS PROJIZIERT

Nach eigenen Angaben projizierte die Bundesarbeitsgemeinschaft Asyl in der Kirche am Montagmorgen ein Bibelzitat an das Berliner Tagungshotel, in dem die CDU am Vormittag ihren dreitägigen Bundesparteitag eröffnen wollte: „Bietet Zuflucht wie ein Schatten, der in der Mittagshitze schützt wie die Nacht. Versteckt die Vertriebenen, verratet die Geflüchteten nicht!“ (Jesaja 16,3)

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CDU-Asylpolitik: Kirchen sehen Bruch mit christlichem Menschenbild

Es ist ein harter Vorwurf der beiden Kirchen: Das Flüchtlingskonzept der CDU habe mit dem christlichen Weltbild nichts zu tun, kritisiert Erzbischof Stefan Heße. Ob sich die CDU auf ihrem Parteitag davon beeinflussen lässt?

Heße und Stäblein fordern: „Wir brauchen Lösungen, die im Einklang mit den Menschenrechten und dem Völkerrecht stehen.“

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Flüchtlingsbischof Heße fordert faire Asylverfahren für Alle

Die geplante EU-Asylreform drohe die Menschenrechte empfindlich zu beschneiden, warnt Erzbischof Heße zu Beginn eines Flüchtlingsgipfels in Köln.

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