Maßnahme gegen Hitzetod-Gefahr in Soest

Heute schon heiß – in 60 Jahren Klima wie in Italien

Ein Anruf kann Leben retten

Soest – Heiße Tage können für körperlich geschwächte Menschen zu einer tödlichen Falle werden. Um die Gefahr eines Hitzetodes zu verringern, gibt es in Soest jetzt ein Hitzetelefon. Die städtische Geschäftsstelle Klimaschutz und der Seniorenbeirat der Stadt erklären, wie der „Sonnenruf“ funktioniert und wer mitmachen kann.

Hausarzt Dr. Heinz Ebbinghaus ist angetan von der Idee des Hitzetelefons: „Das ist mehr als wichtig. Der Klimawandel stellt eine wachsende Bedrohung auf alles Leben unserer Erde dar.“ Allein in 2022 seien in Deutschland 4500 Menschen infolge von Hitze verstorben. 

Weiterlesen auf www.soester-anzeiger.de (url-Link)
Foto: Soester Anzeiger, D. Schröder

Klimawandel und seine Auswirkungen: Soest im Jahr 2084 mit Klima wie heute in Basciano

Der Klimawandel schreitet unaufhaltsam voran und wird in den kommenden Jahrzehnten tiefgreifende Veränderungen in unserer Umwelt und unserem täglichen Leben bewirken. Ein eindrucksvolles Beispiel dafür ist die prognostizierte Verschiebung des Klimas in Soest. Wenn die aktuellen Trends anhalten, könnte Soest im Jahr 2084 ein Klima haben, das dem heutigen Klima von Basciano in den italienischen Abruzzen ähnelt. Diese Prognose unterstreicht die Dringlichkeit von Maßnahmen zur Minderung des Klimawandels und zur Anpassung an seine unvermeidlichen Folgen.

Das heutige Klima in Soest und Basciano

Soest zeichnet sich derzeit durch ein gemäßigtes Klima mit milden Wintern und mäßig warmen Sommern aus. Die durchschnittlichen Jahrestemperaturen liegen bei etwa 11 Grad Celsius, und die Region erhält ca- 700 mm Niederschläge, die über das Jahr verteilt sind.

Im Gegensatz dazu hat Basciano ein mediterranes Klima. Die Sommer sind heiß und trocken, mit Durchschnittstemperaturen von 25 bis 30 Grad Celsius, während die Winter mild und feucht sind. Die Niederschläge konzentrieren sich vor allem auf die Wintermonate.

Klima in Soest 2024 / 2084

aktuell: 1991 bis 2020 => letzten 10 Jahre
Sommer 18,0 =>18,5°C; 225 => 275 mm Niederschlag
Winter: 3,0 => 5,5°C; 200 => 155 mm Niederschlag

Sommer 2084: 5,8°C wärmer, 12,5% trockener
Winter 2084: 4,5°C wärmer, 12,4% nasser

Klima in Basciano 2024/2084

mediteraner Wald, Ackerbau mit Bewässerung, lange Mittagsruhe in den Städten, Aktivitäten im Morgen- und Abendbereich, Wasserkanppheit führt zur Rationierung

Sommer 2084: 6,3°C wärmer, 14,5% trockener
Winter 2084: 3,7°C wärmer, 2,1% nasser

Datenbasis: www.wetterkontor.de; www.fitzlab.shinyapps.io/cityapp/

Klimaprojektionen für Soest im Jahr 2084

Wissenschaftliche Modelle prognostizieren, dass sich das Klima in Soest bis zum Jahr 2084 erheblich verändern wird, wenn die globalen Treibhausgasemissionen nicht drastisch reduziert werden. Die durchschnittlichen Jahrestemperaturen könnten um bis zu 6 Grad Celsius steigen. Dies würde bedeuten, dass Soest in Zukunft heiße, trockene Sommer und milde, feuchte Winter erleben könnte – ähnlich wie das heutige Klima in Basciano.

Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaft

Die Verschiebung des Klimas wird tiefgreifende Auswirkungen auf die Umwelt, die Landwirtschaft, die Wasserressourcen und die Gesundheit der Bevölkerung in Soest haben.

1. Landwirtschaft und Ernährungssicherheit: Die Landwirtschaft wird erheblich unter den veränderten Klimabedingungen leiden. Während einige Kulturen, die derzeit in Soest angebaut werden, besser an die wärmeren Temperaturen angepasst sein könnten, werden andere möglicherweise nicht mehr gedeihen. Landwirte müssen sich an neue Anbaumethoden und -arten anpassen, was Investitionen in Forschung und Entwicklung erfordert.

2. Wasserressourcen: Die Wasserversorgung könnte zu einem ernsten Problem werden. Die heißeren Sommer und die geringeren Niederschläge in den wärmeren Monaten könnten zu Wasserknappheit führen. Dies erfordert eine bessere Wasserbewirtschaftung und möglicherweise den Bau neuer Infrastrukturen zur Wasserspeicherung und -verteilung.

3. Gesundheit: Die Gesundheit der Menschen wird durch die veränderten Klimabedingungen stark beeinflusst. Hitzeperioden können zu vermehrten Hitzewellen und gesundheitlichen Problemen wie Hitzschlag und Dehydrierung führen. Zudem könnten Krankheiten, die durch Insekten übertragen werden, zunehmen, da wärmere Temperaturen günstige Bedingungen für die Vermehrung von Mücken und Zecken schaffen.

4. Stadtplanung und Infrastruktur: Die städtische Infrastruktur muss an die neuen klimatischen Bedingungen angepasst werden. Dies umfasst die Schaffung von Grünflächen, die Bereitstellung von Schatten und Kühlmöglichkeiten sowie den Bau von Gebäuden, die besser isoliert sind und weniger Energie zur Kühlung benötigen.

Maßnahmen zur Anpassung und Minderung

Um die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu vermeiden, müssen sofort Maßnahmen ergriffen werden. Dazu gehören:

1. Reduzierung der Treibhausgasemissionen: Globale Anstrengungen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen sind unerlässlich. Dies kann durch den Übergang zu erneuerbaren Energiequellen, die Verbesserung der Energieeffizienz und die Förderung nachhaltiger Transportmittel erreicht werden.

2. Anpassungsstrategien: Lokale Anpassungsstrategien sind notwendig, um die Gemeinschaften auf die unvermeidlichen Veränderungen vorzubereiten. Dazu gehören die Verbesserung der städtischen Planung, die Förderung nachhaltiger Landwirtschaft und die Schaffung von Frühwarnsystemen für extreme Wetterereignisse.

3. Bildung und Sensibilisierung: Bildung und Sensibilisierung der Öffentlichkeit sind entscheidend, um das Bewusstsein für die Auswirkungen des Klimawandels zu schärfen und die Menschen zu ermutigen, umweltfreundlichere Entscheidungen zu treffen.

Fazit

Die prognostizierte Verschiebung des Klimas in Soest zeigt deutlich, wie weitreichend die Auswirkungen des Klimawandels sein können. Es liegt in unserer Verantwortung, sowohl auf globaler als auch auf lokaler Ebene Maßnahmen zu ergreifen, um diese Veränderungen abzumildern und uns gleichzeitig an die unvermeidlichen Folgen anzupassen. Nur durch eine kombinierte Anstrengung können wir sicherstellen, dass zukünftige Generationen in einer lebenswerten Welt leben können.

FJ Klausdeinken

Lippstadt bald wie Basciano: Zwillingsstadt-Studie als Klima-Weckruf

Artikel im DER PATRIOT vom 28.07.24 (url-Link)

Die Hitzewelle in Südeuropa: Eine wachsende Gefahr für Menschenleben

In den letzten Jahren haben Hitzewellen in Südeuropa an Intensität und Häufigkeit zugenommen. Dies hat schwerwiegende Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit, die Umwelt und die Wirtschaft in den betroffenen Regionen. Die Sommerhitze erreicht oft Temperaturen über 40 Grad Celsius, was das Leben der Menschen ernsthaft gefährdet. Der Klimawandel spielt eine zentrale Rolle bei diesen extremen Wetterbedingungen, die vielerorts zu einer regelrechten Krise führen.

Auswirkungen auf die Gesundheit

Die gesundheitlichen Auswirkungen extremer Hitze sind vielfältig und können tödlich sein. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Kinder und Personen mit chronischen Krankheiten. Hohe Temperaturen können zu Hitzschlag, Dehydrierung und Verschlimmerung bestehender Gesundheitsprobleme führen. Hitzschlag, eine lebensbedrohliche Erkrankung, tritt auf, wenn der Körper seine Temperatur nicht mehr regulieren kann. Ohne rechtzeitige medizinische Hilfe kann ein Hitzschlag zum Tod führen.

Darüber hinaus belasten Hitzewellen das Gesundheitssystem erheblich. Krankenhäuser und Notaufnahmen sind oft überfüllt, und das medizinische Personal arbeitet am Limit. Dies kann zu einer verminderten Versorgungsqualität und längeren Wartezeiten führen.

Umwelt und Infrastruktur

Neben den direkten gesundheitlichen Auswirkungen hat die Hitze auch schwerwiegende Folgen für die Umwelt und die Infrastruktur. Wälder trocknen aus und werden anfälliger für Brände, die ganze Landstriche verwüsten können. Diese Brände gefährden nicht nur Menschenleben und Eigentum, sondern zerstören auch wichtige Ökosysteme.

Die städtische Infrastruktur leidet ebenfalls unter der extremen Hitze. Asphaltstraßen verformen sich, Schienen verbiegen sich und Stromnetze sind überlastet, da Klimaanlagen und Kühlsysteme auf Hochtouren laufen. Diese infrastrukturellen Schäden können zu langen Stromausfällen und Transportproblemen führen, was die Situation weiter verschärft.

Wirtschaftliche Auswirkungen

Die wirtschaftlichen Folgen der Hitzewellen sind erheblich. Landwirtschaftliche Erträge sinken aufgrund von Dürreperioden und Wassermangel. Dies führt zu höheren Lebensmittelpreisen und Einkommensverlusten für Landwirte. Auch der Tourismussektor, der für viele südeuropäische Länder eine wichtige Einnahmequelle darstellt, leidet unter der extremen Hitze, da Urlauber kühlere Reiseziele bevorzugen.

Maßnahmen und Anpassungen

Angesichts der wachsenden Bedrohung durch Hitzewellen müssen dringend Maßnahmen ergriffen werden, um Menschenleben zu schützen und die Auswirkungen zu mildern. Dazu gehören die Verbesserung der städtischen Infrastruktur, um besser mit extremer Hitze umgehen zu können, sowie die Schaffung von Grünflächen und Wassersprühanlagen in Städten, um die Temperaturen zu senken.

Ebenso wichtig ist die Sensibilisierung der Bevölkerung für die Gefahren extremer Hitze und die Vermittlung von Maßnahmen zum Selbstschutz. Dies umfasst das Trinken von ausreichend Wasser, das Vermeiden von körperlicher Anstrengung während der heißesten Tageszeiten und das Aufsuchen kühler Orte.

Fazit

Die Hitzewellen in Südeuropa stellen eine ernste Gefahr für Menschenleben dar und erfordern eine koordinierte Antwort auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene. Nur durch gezielte Maßnahmen und eine Anpassung an die neuen klimatischen Bedingungen können die schlimmsten Folgen dieser extremen Wetterphänomene abgemildert werden. Der Klimawandel macht deutlich, dass wir uns auf häufiger und intensiver auftretende Hitzewellen einstellen müssen – zum Schutz unserer Gesundheit, unserer Umwelt und unserer Wirtschaft.

FJ Klausdeinken

Meldung ZDF „Hitze in Südeuropa“ www.zdf.de (url-Link)