Misereor Schuldenreport 2024
Sri Lanka, Pakistan, Sambia oder Ghana: 55 Prozent der Länder im Globalen Süden befinden sich in einer bedrohlichen Verschuldungslage. Vor der Corona-Pandemie waren es 37 Prozent. Die Folgen sind besorgniserregend – besonders für die arme Bevölkerung. Denn eine fortschreitende Überschuldung von Staaten verstärkt Armut und Ungleichheit. Finanzielle Mittel, die in den Schuldendienst fließen, stehen nicht zur Verfügung, um die immer weiter wachsende Armut, die Klimakrise und den fortschreitenden Hunger zu bekämpfen. Das ist das Drama, das sich in Ländern abspielt, die in der Schuldenfalle stecken.
Die drei wichtigsten Erkenntnisse auf einen Blick
- Kritische Verschuldung: Von 152 untersuchten Ländern im Globalen Süden weisen 130 mindestens eine leicht kritische Verschuldungssituation auf. Vor der Pandemie waren es nur 37 Prozent.
- Rekord im Schuldendienst: Staaten des Globalen Südens müssen 2024 mehr Schuldendienst als je zuvor leisten. In 45 Staaten fließen mehr als 15 Prozent der Staatseinnahmen in den ausländischen Schuldendienst. Das sind insgesamt mehr als 1 Mrd. US-Dollar pro Tag.
- Kein Spielraum für Zukunftsinvestitionen: Der hohe Schuldendienst führt zu erheblichen Einschränkungen bei der Finanzierung von Klimaschutz, Sozialleistungen und Zukunftsinvestitionen. Vor allem Länder mit sehr kritischer Schuldensituation wie Laos und Angola sind gezwungen, ihre öffentlichen Ausgaben besonders spürbar zu kürzen.
„Umfassende Schuldenerlasse könnten einen Ausweg aus der Schuldenkrise bieten. Ohne Schuldenbezeichnungen rücken die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung für die betroffenen Länder in unerreichbare Ferne.“
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