3. Dez.: Leona Holler, Pfarrerin in Soest
Das Staunen ist der Königsweg zu Gott
Predigt zur Schöpfung Gottes
Pfarrerin Leona Holler, St. Petri-Pauli, Soest
In meinem Fall waren es zweimal gut 3800 Gramm, kleine Brocken oder vielmehr Wonneproppen. Kleine Wonneproppen von gut 3800 Gramm, die mir zweimal, einmal vor 20 Jahren, einmal vor 18 Jahren, in den Arm gelegt wurden. Noch etwas verschmiert, aber doch wunderschön. Wunderschön perfekt: wie Perlen aneinandergereiht die winzigen Zehen, die Nase mit zarten kleinen Punkten, lange schmale Fingerchen mit Andeutungen von Nägeln nur und obendrein, als Extrabeigabe, überaus viele Haare. Als hätte es diese Extrabeigabe gebraucht – nein, bei Weitem nicht.
Wie gut kann ich mich noch daran erinnern, wie meine Kinder mir nach ihren Geburten in die Arme gelegt wurden – perfekte, wunderschöne Menschenkinder. Wie kann ich mich noch daran erinnern, wie die Liebe mich durchflutete, die Liebe – und dieses Staunen. Dieses tiefe, Herz und Seele berührende Staunen. Menschenskind – da liegst du so perfekt in meinen Armen, bist irgendwie so vor dich hin gewachsen zu dieser Schönheit und ich habe nichts dazu beitragen können, als dir einen Raum zum Wachsen zu geben. Bist mir anvertraut worden ohne mein Zutun. Bist ins Leben geschickt worden, als es Zeit für dich war. Hast alles, was du brauchst zum Leben, ohne dass ich deine Nase geformt und deine Haare gesponnen hätte. Nächtelang, tagelang kein Schlaf, sondern nur Liebe – und Staunen. Menschenskind – was für ein Geschenk!
Liebe – und Staunen! Vielleicht ist es der Moment des neu entstandenen Lebens, ist es der Moment der Geburt eines Kindes, der uns Liebe und Staunen in nie dagewesener Weise fühlen lässt. Liebe und Staunen über diese tief existentielle Erfahrung von Leben, das auf die Welt kommt. Klein, zart und vollkommen perfekt, ohne dass wir auch nur einen Hauch dazu hätten beitragen können!
Diese tief existentielle Erfahrung machen wir immer und immer wieder. Erleben immer und immer wieder, dass da Leben entsteht, auf das wir keinen Einfluss haben. Nase, Ohren, Zehen, Herz und Seele – wir haben das nicht geformt, ich habe da nicht gesessen mit einem Klumpen Erde in der Hand – nein, Gott sei Dank nicht. Noch ist jedes Leben ein abgrundtief liebevolles Geschenk, das mich seit 20, seit 18 Jahren jeden Tag aufs Neue staunen lässt.
Ja, meine Kinder haben mich das Staunen gelehrt. Nicht nur durch ihre Geburt. Sie haben mich Teil ihres eigenen kindlichen Erstaunens werden lassen: über die kleinen, zarten Zehen wie aneinander gereihte Erbsen in der Schote. Über die Milch, die die Kuh schenkt, und den Honig, den die Bienen erarbeitet haben. Darüber, dass Maulwürfe mit großen Hügeln in unserem Garten Spuren hinterlassen, hatten meine Kinder nur großes Staunen übrig. Sie haben gestaunt, als sie erkannt haben, wie aus einzelnen Zeichen Buchstaben und aus Buchstaben Wörter entstanden. Baff erstaunt standen sie am Ufer des Meeres oder am Kamm einer Bergkette. Staunend haben sie das Rosa des Himmels entdeckt und die Zunge nach den ersten Schneeflocken ausgestreckt.
Für meine Kinder gab es kein Ungeziefer und keine Schädlinge, keine Nutztiere und kein Unkraut. Staunend haben sie Pflanzen und Tiere kennengelernt und haben mich durch und durch rationalisierten Menschen, dessen erwachsenes Hirn die Dinge schnell zu katalogisieren, sortieren, einordnen, beurteilen meint, das Staunen gelehrt. Das Staunen über das Leben. Das Leben, wie es sich doch jeden Tag wieder zeigt, wenn du hinschaust wie ein Kind.
Wenn du hinschaust wie ein Kind, dann erkennst du die Schöpfung, Gottes großes Geschenk in der Welt, in der du lebst. Und dann kannst du doch nichts anderes als einfach nur staunen.
Das Staunen hat in der Geschichte der Philosophie und Theologie viel Beachtung gefunden. Dabei scheint es vor allem zwei Richtungen gegeben zu haben. Die eine Richtung um den Kirchenvater Augustin konnte dem Staunen nichts Gutes abgewinnen. Augustin mahnte an, dass ein Mensch, der staunt, davon abgehalten wird, Gott allein als Ursache hinter den Dingen zu sehen. Thomas von Aquin hingegen fand, dass das Staunen eine Sehnsucht nach Wissen sei.
Und tatsächlich beweist die Geschichte, dass der Mensch es vorgezogen hat, den Dingen auf den Grund zu gehen, sie zu erforschen, zu vermessen, zu katalogisieren. Sehr viel haben wir dadurch begreifen können von der Welt, in der wir leben. Haben aber auch zugleich beginnen können, sie uns habbar, untertan zu machen, ihre Geheimnisse aufzudecken und sie uns zu Nutzen zu machen. Bis in die tiefsten Tiefen der Erde hinein, hoch bis zu den Sternen haben wir Menschen uns gebracht, die Folgen sind mitunter verheerend:
Das Staunen ist dem Erschrecken gewichen, dem Erschrecken darüber, wie weit wir Menschen zu gehen bereit sind, wenn es nur zu unserem Nutzen ist. Wer sie gesehen hat, die Plastikstrände in Thailand, wer hinschaut auf die zutiefst verzweifelten Menschen in Nepal oder in den USA, die ihr Hab und Gut in den Fluten und dem Wirbelsturm verloren haben, wer sich anschaut, wie Kinderhände Stoffe durch giftige Farbtonnen schwenken, damit wir ein buntes T-Shirt für 10 Euro kaufen können, wer gesehen hat, wie in der eigenen Nachbarschaft täglich 20.000 Schweine erst vergast und dann zerlegt werden (durch Billigarbeitskräfte aus Osteuropa), wer durch die Reste eines Borkenkäfer-geschädigten Waldes spaziert, wer genau hinsieht, dessen Staunen weicht dem Entsetzen. Dem Entsetzen darüber, was wir dieser Schöpfung antun, die doch im Wesentlichen nichts anderes ist als Gottes Kind, uns anvertraut, damit wir staunen und lieben und bewahren.
Dabei, Mensch, wissen wir längst Bescheid darüber, was wir dieser Welt antun, wenn wir sie aushöhlen, erobern, zerbomben, Lebensraum vernichten, wenn wir das Staunen verlernen und unser Wissensdrang der Eroberung weicht. Längst ist doch alles gesagt:
Die Himmel sind es, die alles schon längst gesagt haben. Die Himmel sind es, die uns erzählen, von der Ehre Gottes. So steht es im 19. Psalm:
Die Himmel erzählen die Ehre Gottes, und die Feste verkündigt seiner Hände Werk. 3 Ein Tag sagt’s dem andern, und eine Nacht tut’s kund der andern, 4 ohne Sprache und ohne Worte; unhörbar ist ihre Stimme. 5 Ihr Schall geht aus in alle Lande und ihr Reden bis an die Enden der Welt. Er hat der Sonne ein Zelt am Himmel gemacht; / 6 sie geht heraus wie ein Bräutigam aus seiner Kammer und freut sich wie ein Held, zu laufen die Bahn. 7 Sie geht auf an einem Ende des Himmels / und läuft um bis wieder an sein Ende, und nichts bleibt vor ihrer Glut verborgen. 8 Das Gesetz des HERRN ist vollkommen und erquickt die Seele. Das Zeugnis des HERRN ist gewiss und macht die Unverständigen weise. 9 Die Befehle des HERRN sind richtig und erfreuen das Herz. Die Gebote des HERRN sind lauter und erleuchten die Augen. 10 Die Furcht des HERRN ist rein und bleibt ewiglich. Die Rechte des HERRN sind wahrhaftig, allesamt gerecht. 11 Sie sind köstlicher als Gold und viel feines Gold, sie sind süßer als Honig und Honigseim. 12 Auch lässt dein Knecht sich durch sie warnen; und wer sie hält, der hat großen Lohn. 13 Wer kann merken, wie oft er fehlet? Verzeihe mir die verborgenen Sünden! 14 Bewahre auch deinen Knecht vor den Stolzen, dass sie nicht über mich herrschen; so werde ich ohne Tadel sein und unschuldig bleiben von großer Missetat. 15 Lass dir wohlgefallen die Rede meines Mundes / und das Gespräch meines Herzens vor dir, HERR, mein Fels und mein Erlöser.
Ohne Sprache und ohne Worte erzählen uns Himmel und Erde, wer der Schöpfer aller Dinge ist, wer am Ende all unseres Staunens stehen muss – nicht der Mensch, der doch nur Teil der Schöpfung ist. Nicht er ist es, der die Sonne am Himmel gemacht hat, die sich um die Erde dreht, Tag und Nachtzeit einläutet, die unserem Leben die Richtung weist. Nicht der Mensch ist es, der am Ende unseres Staunens steht. Die Himmel erzählen die Ehre Gottes und die Feste verkünden seiner Werk Hände. Am Ende unseres Staunens kann nur Gott stehen.
Gott, der Himmel und Erde gemacht hat, Gott, der allein Leben schafft, der am Anfang unseres Lebens steht und an seinem Ende. Gott allein ist der Schöpfer dieser Welt.
Wer das versteht, wer sich selbst einfügt als Teil der Schöpfung, der verlernt das Staunen nicht. Der versteht mit einem Male nicht nur im Kopf, sondern auch in Herz und Seele das Gesetz, das Zeugnis, die Befehle und Gebote unseres Gottes, die doch im Wesentlichen sich zusammenfassen lassen: Versuche nicht, zu sein wie Gott. Das bringt der Welt nur Unglück. Damit entsetzt du diese Schöpfung und reißt sie ins Verderben. Versuche nicht, zu sein wie Gott! Mensch, bleib Mensch! Menschenskind, verlerne das Staunen nicht!
Denn das Staunen, das ist der Königsweg zu Gott. Staune mit großen Augen und einem offenen Herzen! Staune über das, was Himmel und Erde dir erzählen, jeden Tag neu, vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang! Menschenskind, staune! Und liebe! Denn dann wird es am Ende wieder sehr gut sein.
Herzliche Grüße
aus dem adventlichen Soest in Westfalen,
Ihre Pfarrerin Leona Holler
christians4future.de (url-Link)
8. Dez.: F.-J. Klausdeinken, CC4F Soest
Hoffnung geben –
durch Schöpfungsverantwortung und Sozialraumorientierung können wir als Kirche weiter wirken
Kirche, ein Ort der Hoffnung
Die Welt steht vor vielfältigen Herausforderungen: Klimakrise, Gewalt, Vertreibung, Raubbau, soziale Ungerechtigkeit und die Suche nach Sinn prägen unsere Zeit. Inmitten dieser Unsicherheiten bleibt Kirche ein Ort der Hoffnung, eine Gemeinschaft, die Antworten auf die drängenden Fragen unserer Gesellschaft sucht und lebt. Doch wie kann die Kirche angesichts dieser Herausforderungen weiterhin glaubwürdig wirken? Dabei bieten die Prinzipien der Schöpfungsverantwortung und der Sozialraumorientierung wertvolle Ansätze, um Menschen in ihren Lebensrealitäten zu erreichen und den Glauben als Quelle von Sinn, Trost und Perspektive zu vermitteln.
Schöpfungsverantwortung: Die Bewahrung der Schöpfung als Kernaufgabe
Die Sorge um die Schöpfung ist ein Kernanliegen des christlichen Glaubens, gehört zum Auftrag der Kirche. Die biblische Erzählung von der Schöpfung erinnert uns daran, dass die Welt ein Geschenk Gottes ist – ein Geschenk, das wir pflegen und schützen sollen.
Angesichts der globalen ökologischen Krise ist es entscheidend, dass die Kirche eine klare Haltung einnimmt und sich selbst aktiv für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit einsetzt.
Dies kann auf vielfältige Weise geschehen: durch die Umstellung kirchlicher Einrichtungen auf nachhaltige Energieversorgung und E-Mobilität, den Einsatz von regionalen und fairen Produkten oder Bildungsangebote, die ökologische Themen in den Mittelpunkt stellen. Solche Maßnahmen sind nicht nur konkrete Beiträge zum Klimaschutz, sondern auch ein Ausdruck gelebter Nächstenliebe, da sie eine lebenswerte Zukunft für kommende Generationen sichern.
Schöpfungsverantwortung ist zutiefst spirituell: Sie lädt dazu ein, die Welt als Gottes Schöpfung neu zu betrachten, Staunen und Dankbarkeit zu empfinden und sich aus diesem Gefühl heraus für Veränderung einzusetzen. So kann die Kirche Orte schaffen, an denen der Glaube und die Sorge um die Welt miteinander verwoben werden.
Sozialraumorientierung: Der Mensch im Mittelpunkt
Neben der Bewahrung der Schöpfung ist die Sozialraumorientierung ein weiterer Schlüssel, um als Kirche in der Gesellschaft wirksam zu bleiben. Sozialraumorientierung bedeutet, dass die Kirche sich in die Lebenswelten der Menschen hineinbegibt, ihre Bedürfnisse erkennt, daraufhin Angebote und Aktivitäten entwickelt und dort handelt, wo sie gebraucht wird.
Hier geht es nicht um einseitige Hilfe, sondern um Begegnung auf Augenhöhe. Indem die Kirche sich auf die sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Bedingungen in ihrem Umfeld einlässt, kann sie Brücken bauen und Räume für Gemeinschaft schaffen. Dies könnte durch Nachbarschaftsprojekte, interkulturelle Begegnungen oder Initiativen zur Unterstützung sozial Benachteiligter geschehen.
Ein Beispiel hierfür sind Gemeindezentren, die sich als Anlaufstellen für alle öffnen, unabhängig von Konfession oder sozialem Hintergrund. Dort kann Hilfe vermittelt, aber auch Raum für Begegnung geschaffen werden. So zeigt die Kirche, dass sie nicht abgehoben ist, sondern mitten im Leben steht.
Hoffnung durch Handeln
Die Verbindung von Schöpfungsverantwortung und Sozialraumorientierung macht die Kirche zu einer glaubwürdigen Akteurin in einer Welt des Wandels. Sie zeigt, dass Glaube nicht nur im Gebet, sondern auch im Handeln sichtbar wird. Die Botschaft von der Liebe Gottes wird durch praktisches Engagement erlebbar – in der Sorge um die Natur und im Einsatz für die Menschen vor Ort.
Gerade in einer Zeit, in der Institutionen oft skeptisch betrachtet werden, kann die Kirche durch authentisches Handeln Vertrauen zurückgewinnen. Schöpfungsverantwortung und Sozialraumorientierung sind keine Gegensätze, sondern ergänzen sich: Die Bewahrung der Schöpfung kommt den Menschen zugute, und die Sorge um den Nächsten schützt die Welt, die uns anvertraut wurde.
Als Kirche Hoffnungsträger sein
Es liegt an uns, diese Mission mit Mut, Kreativität und Vertrauen zu gestalten. Lasst uns Kirche und Hoffnungsträger sein, indem wir Verantwortung übernehmen – für die Schöpfung und für die Menschen in unserem Umfeld. Denn durch unser Handeln und unsere Nähe können wir zeigen, dass die Botschaft des Evangeliums lebendig ist – eine Botschaft, die ermutigt, verbindet und Hoffnung schenkt.
FJ Klausdeinken, CC4F Soest
christians4future.de (url-Link)
13. Dez.: Kerstin Werner, CC4F Soest
W. W. J. D.?
Kennen Sie diese Armbändchen mit dem Aufdruck „W. W. J. D.?“ Ich selbst hatte welche in einer christlichen Buchhandlung auf dem Kirchentag in Nürnberg entdeckt. Und weil ich bei der Buchhändlerin nicht allzu dumm daher kommen wollte, habe ich vor Ort das Wiki nach der Bedeutung der Buchstabenkombi befragt.
What would Jesus do?
„W. W. J. D.?“ stehe für „What would Jesus do?“ Der Satz gehe auf den Roman „In His steps“ von Charles Sheldon aus dem Jahr 1896 zurück, in dem ein Geschäftsmann sein Handeln an Jesus Christus ausgerichtet habe. Er sei dann abgekürzt als Slogan von einem evangelikalen Jugendpfarrer aus Michigan 1989 gewinnbringend auf Armbändchen vermarktet worden und inzwischen unter amerikanischen Jugendlichen stark verbreitet. Ich habe das Armbändchen danach erst einmal weggelegt, weil ich die enge Verbindung zwischen evangelikalen Christen und der Waffenlobby in Amerika erschreckend finde. Ich sympathisiere eher mit dem historisch verbürgten Jesus, der sich nachweislich für radikale Friedfertigkeit und Nächstenliebe einsetzte, anstelle einer Erlöserfigur „Jesus Christus“, die für uns gestorben sei, um uns für alle Zeit von Sünde zu befreien. Einen Freibrief für meine „Sünden“ will ich nicht haben, modernen Ablasshandel lehne ich ab.
Wir leben in unserer technologisierten, ach so modernen Welt auf Kosten anderer, vulnerabler Gruppen, des globalen Südens oder zukünftiger Generationen – und Kirche, Geld und Unterdrückung sind vielerorts noch immer nicht getrennt zu betrachten. Auch mein Handeln – wie ich esse, wie ich mich fortbewege, wie ich mich bilde oder wie ich mich warmhalte – hat Folgen für Gottes Schöpfung und ich halte es für meine verdammte (ups) Pflicht, Verantwortung für mein Handeln zu übernehmen, wenn ich mich „Christ*in“ nennen möchte.
All diese Gedanken kamen mir, als ich den christlichen Buchladen verließ, und seitdem gehen sie mir nicht mehr aus dem Kopf. Wäre Jesus geflogen? Hätte Jesus Geld in Rüstung und Ölproduktion investiert? Hätte sich Jesus politisch engagiert? Würde sich Jesus über Instagram mitteilen? Und hätte Jesus ein Tier getötet?
Gestern schickte mir eine Freundin aus der ProVeg-Gruppe den Link zum Film „Christspiracy“ – und womit beginnt der Film? Mit dem Armbändchen und der Frage: „Hätte Jesus ein Tier getötet?“
Mich hat der Film nachhaltig beeindruckt und mich darin bestärkt, dass die Nachfolge Jesu nicht mit bunten Armbändchen und frommen Reden zu erreichen ist, wohl aber im aktiven Streben nach Klimagerechtigkeit und tiefer Liebe zu jedem unserer Mitgeschöpfe. Bleibt doch ansonsten die Weihnachtsfrage für mich ungeklärt: „WwJbiaswaoaad?“*
(*„Why was Jesus born in a stable with an ox and a donkey?“;-))
Einen besinnlichen, veganen Advent wünscht
Kerstin Werner, Christians4future Soest
17. Dez.: F.-J. Klausdeinken, CC4F Soest
Mache dich auf und werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir, so lautet ein bekannter Spruch aus Jesaja 60,1.
In den Worten des Propheten steckt eine kraftvolle Botschaft für uns:
- Mache dich auf: Sich aufzumachen bedeutet, innerlich und äußerlich aufzustehen, aktiv zu werden. Es ist ein Aufruf, den Mut zu finden, die ersten Schritte zu gehen. Sprich diese Worte laut aus: Aufmachen. Aufrichten. Erheben. Sie können dein Kompass im Alltag sein.
- Dein Licht kommt: Das Licht gibt uns Orientierung und Hoffnung. Im Verbund mit der Quelle des Lichts, Gottes Herrlichkeit, werden wir selbst zum Licht für andere.
Auch wenn das Dunkel manchmal übermächtig scheint: Das Licht Gottes ist stärker. Es ist bei dir und leuchtet in deinem Leben. Auf dem Bild siehst du ein Lichtbuch. Für mich ist die Bibel mein Lichtbuch – sie schenkt mir Trost und ermutigt mich, immer wieder aufzustehen und weiterzugehen.
Wo findest du dein Licht?
Ein Impuls von Franz-Josef, C4F Ortsgruppe Soest
18. Dez.: F.-J. Klausdeinken, CC4F Soest
Mut zum Aufbruch
„Mit meinem Gott überspringe ich Mauern.“
(Psalm 18,30)
Advent ist die Zeit des Wartens – aber auch des Aufbruchs. Mit Gott an unserer Seite sind selbst hohe Mauern keine Hindernisse, sondern Gelegenheiten, unsere Kraft und seinen Beistand zu erleben. Es braucht Mut, neue Wege zu gehen, vertraute Sicherheiten hinter sich zu lassen und dorthin aufzubrechen, wo Veränderung nötig ist.
Als Christ*innen tragen wir eine Botschaft der Hoffnung und Liebe, die die Welt verändern kann. Lasst uns diese Botschaft leben – mit Mut, Vertrauen und Tatkraft. Wo kannst du heute einen Schritt über deine „Mauer“ hinaus wagen?