Pressemeldung der DBK vom 09.07.23
„Wir müssen die Schöpfung bewahren und wiederherstellen.“
Der Erhalt der Schöpfung und die Wiederherstellung der Natur sind weltweite und generationenübergreifende Gerechtigkeitsfragen. Das betont Weihbischof Rolf Lohmann (Münster), der in der Deutschen Bischofskonferenz für Umwelt- und Klimafragen zuständig und Vorsitzender der Arbeitsgruppe für ökologische Fragen der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen ist: „Wir dürfen nicht vergessen: der Klimawandel trifft die Ärmsten am heftigsten und starke Schultern können mehr tragen als schwache.“ Der Schutz des Klimas, der Umwelt und der Biodiversität sei eine zentrale Gerechtigkeitsfrage, die auch den sozialen Ausgleich im Blick haben müsse und bei der „vor allem die reichen und entwickelten Industriestaaten in der Pflicht“ sind.
Wie Klimaforscher aufzeigten, seien die Belastungsgrenzen der Erde gefährdet und ein sicheres und gerechtes Leben für alle Menschen in Zukunft sei kaum mehr möglich. „Die größte Schuld daran trifft uns Menschen aufgrund der Art und Weise, wie wir wirtschaften, wie wir uns fortbewegen, wie wir Energie nutzen und wie wir konsumieren“, so Weihbischof Lohmann. Er erinnert an das bereits 2003 von der katholischen und der evangelischen Kirche gemeinsam veröffentlichte Dokument Neuorientierung für eine nachhaltige Landwirtschaft und mahnt ein dringendes Umsteuern an, bevor es zu spät sei. Die Veränderungen des Klimas und der Umwelt zeigen sich weltweit überall und der Rückgang der Artenvielfalt sei erschreckend. Zwar könne man die Zeit nicht zurückdrehen, müsse aber jetzt die Chance zu Veränderungen ergreifen. Eine gesunde Schöpfung sei nicht zuletzt in unserem eigenen Interesse: „Je länger wir warten, desto mehr Aufgaben werden wir in immer kürzerer Zeit schultern müssen. Unsere Zukunft ist weltweit auf Sand gebaut, wenn Lebensgrundlagen zunehmend zerstört werden und immer mehr Arten aussterben“, so Weihbischof Lohmann.
Letztlich sei die Bewahrung unserer Lebensgrundlagen sozial und gerecht: „Es nützen uns keine ökonomischen Gewinne und keine sozialen Maßnahmen, wenn auf der Welt das Klima extrem, die Luft schlecht und die Böden trocken werden.“ Weihbischof Lohmann appelliert an unser aller Verantwortung, dass der weltweite Schutz der Gemeingüter nicht Bezugspunkt pauschaler politischer Blockadehaltungen werden dürfe: „Stattdessen müssen wir alle bereit sein, in einem ehrlichen, konstruktiven Dialog demokratisch die beste Lösung zu finden. Das braucht Transparenz und eine Beteiligung aller gesellschaftlichen Gruppen.“
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