Wahlen 2024 – Katholische Kirche – Klimakollaps in Brasilien

Bericht von Johannes Gierse, Minderbruder in Bacabal-MA, Brasilien

Kommunalwahlen 2024

Am 6. Oktober fanden in ganz Brasilien Kommunalwahlen statt: Bürgermeister und die Abgeordeneten eines jeden Kreises (politische Einheit von Kreisstadt und Land). In Städten mit mehr als 200.000 Einwohnern findet drei Wochen später eine Stichwahl statt, falls ein Kandidat im 1. Wahlgang nicht die absolute Mehrheit erreichte. So erzielten z. B. in São Paulo (11,5 Millionen Einwohner) drei Kandidaten gleiche Stimmenanteile: Extreme Rechte 28,14%, Zentrum 29,48% und Linke 29,07%; jetzt steht es auf Messersschneide, ob der Kandidat der „Mitte“ oder der Linken gewinnen wird.
Ich möchte euch Freunden und Bekannten in Deutschland einige Eindrücke aus Bacabal erzählen, welche, wie ich zu meiner Überraschung feststelle, ein Spiegelbild der politischen, religiösen und klimatischen Situation in ganz Brasilien sind.

Katholische Kirche

In den 80-er und 90-er Jahren war es die Kirche in Lateinamerika, die im Lichte des Evangeliums, die Befreiung aus der strukturellen Sünden suchte. Basisgemeinden und Bürgerbewegungen erhoben ihre Stimme und kämften für eine Politik zugunsten von Boden (Landreform), Arbeit und Wohnung für alle. Sie unterstützten populäre Linke Kandidaten (PT), oder brachten eigene Kandidaten ins Rennen.

Das Leben und die Mission der Kirche haben sich geändert: Es gibt viel Frömmigkeit, aber wenige transformierende Taten. Bildungsveranstaltungen über die Soziallehre der Kirche (Laudato sí), Gesprächsrunden zum Thema “Sich-für-die Politik-begeistern“, Teilnahme an der Diözesanschule „Bürgersein und Glaube“, soziales Engagement: all das sind Projekte mit wenig Zulauf.

Die Hoffnung ist die letzte, die…

Es deutet alles darauf hin, dass die Teufelskreisläufe von Korruption, Unterlassung und Gleichgültigkeit weitergehen werden. Es ändert sich nichts!
Stop! Eine unerwartete und mutige Veränderung geschah in der Stadt Lago do Junco (Maranhão). Der kleine „David“, Sohn einer einfachen Landarbeiterin für das Brechen von Babaçunüssen, hat zusammen mit den Volksbewegungen und kollektiven Projekten – welche die Frucht des Kampfes um Land und Freiheit in den 80-er Jahren sind – den mächtigen „Goliath“ zu Boden geworfen.

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