SINUS-Studie zur aktuellen Befindlichkeit der Deutschen vom 31.05.22
neue Krisen und Probleme auf der Sorgenliste
Einerseits ist nach zwei Jahren Corona-Pandemie langsam wieder ein Durchatmen möglich. Andererseits drängen neue Krisen und Probleme auf der Sorgenliste weit nach oben. Die gute Nachricht ist: Die Gefühlslage in Deutschland ist trotz aller Probleme wieder etwas besser, und man ist zufriedener als vor einem Jahr. Allerdings sind es primär die sozial besser gestellten Befragten, die über positive Gefühle berichten. Die Betrachtung nach dem Gesellschaftsmodell der Sinus-Milieus macht das deutlich. So äußern gesellschaftlich benachteiligte Milieus wie die um Teilhabe bemühten Prekären und die von Abstiegsängsten geprägten Nostalgisch-Bürgerlichen die wenigsten positiven Emotionen.
Krisen-Resilienz ist milieuspezifisch
Die Schere zwischen oben und unten spiegelt sich auch im Zukunftsoptimismus wider. Prekäre und Nostalgisch-Bürgerliche blicken neben den sicherheitsliebenden Traditionellen am pessimistischsten in die Zukunft. „Durch die aktuelle Krisensituation driften die Gesellschaftsschichten verstärkt auseinander. Gehobene Milieus wie etwa die leistungsorientierten Performer oder die kosmopolitischen Expeditiven können mit den aktuellen Krisen besser umgehen, sie sind resilienter.
Große existenzielle Sorgen – vor allem in den weniger privilegierten Milieus
Die größten Sorgen machen sich die Deutschen derzeit über die Preisentwicklung und die Versorgungssicherheit. Am meisten Angst machen die gestiegenen Energiekosten. 87% sind darüber sehr oder eher besorgt. 85% sorgen sich um die steigenden Lebensmittelpreise, 79% über die Versorgungssicherheit mit Energie, 77% über den weltweiten Rohstoffmangel und 75% über die Entwicklung der Spritkosten. Der Russland-Ukraine-Konflikt, der all diese Bedrohungen letztlich auslöst, steht mit 85% auf Platz 2 der Sorgenliste.
Auch Klimawandel und Erderwärmung bereiten Sorgen
Trotz der aktuellen Bedrohungen und Existenzsorgen bereitet auch der Klimawandel bei 30% der Menschen sehr große und bei weiteren 41% Sorgen.
Weitere Details auf www.sinus-institut.de (pdf Download)