Meldung vom 27. Juni 2025

Bild: www.quaker.org.uk
– Die Quäker in Großbritannien haben sich gemeinsam mit Führungspersönlichkeiten aus Glaubensgemeinschaften und der Zivilgesellschaft in einem offenen Brief an Kanzlerin Rachel Reeves und Außenminister David Lammy gewandt. Ihr Appell: Eine gezielte Besteuerung von fossilen Brennstoffunternehmen und sehr wohlhabenden Individuen soll Einnahmen generieren, um dringend erforderliche Klimaschutzmaßnahmen zu finanzieren – noch vor der COP30.
Forderungen im Überblick
- Klimaschadenssteuer
Eine Abgabe auf CO₂-Emissionen großer Umweltverschmutzer soll zum Umstieg auf saubere Energien beitragen. - Abschaffung von Subventionen
Staatliche Unterstützung für Nordsee-Öl und -Gas soll gestrichen werden – ein Schritt hin zur Energiewende. - Vermögenssteuer für Superreiche
Zwei Prozent Steuer auf persönliche Vermögen ab 10 Mio. £ sollen den Klima-Fonds stärken. - Unterstützung für Betroffene
Finanzielle Hilfe für Menschen, die bereits unter Klimakatastrophen leiden – sowohl national als auch international. - Internationale Verantwortung
Großbritannien sollte der „Coalition for Solidarity Levies“ beitreten und faire Klimafinanzierung weltweit fördern.
Wer unterzeichnet hat
Der Brief wurde von mehr als 20 religiösen Führungsfiguren unterschrieben – darunter Rowan Williams, der frühere Erzbischof von Canterbury, Shanon Shah (Faith for the Climate), Paul Parker (Quäker in Großbritannien) und Jonathan Gainsborough, Bischof von Kingston. Unterstützt wird der Aufruf auch von säkularen Gruppen, die sich für Steuer- und Klimagerechtigkeit einsetzen. quaker.org.uk
Moralische Motivation
Die Unterzeichner betonen, dass in vielen Glaubensrichtungen Steuern als Fundament für eine gerechte Gesellschaft betrachtet werden:
„In vielen Glaubenssystemen gehört das Zahlen von Steuern zum Funktionieren einer gerechten Gesellschaft.“
Sie argumentieren weiter, dass die Unterstützung des Klimaschutzes und progressive Besteuerung nicht nur religiöse, sondern gesamtgesellschaftliche Werte betreffen.
Öffentliche Unterstützung
Umfragen zeigen eine breite Zustimmung in der Bevölkerung – selbst unter wohlhabenden Personen – für Maßnahmen wie Vermögens- und Klimaschadenssteuer. Damit sei ein gesellschaftlicher Konsens für diese Maßnahmen vorhanden. quaker.org.uk
Hintergrund & Bedeutung
- Dieser Aufruf folgt einer ähnlichen Initiative vor der COP29.
- Mit dem bevorstehenden COP30 wächst der Druck auf die britische Regierung, internationale Klimaführerschaft wieder zu übernehmen und konkrete Finanzierungsmechanismen vorzulegen.
Einschätzung
Die Quäker kombinieren moralische Appelle mit politischer Präzision: Sie schlagen ein System vor, das Umweltverursacher direkt zur Kasse bittet und gleichzeitig soziale Härten abfedert. Die Verknüpfung religiöser Legitimität mit wirtschaftlichen Argumenten stärkt die Breitenwirkung ihres Aufrufs – insbesondere in Hinblick auf die COP30. Die Regierung steht nun in der Pflicht, ob sie diese Vorschläge ernsthaft prüft und umsetzt.
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