Gesellschaftliche Relevanz innerkirchlicher Transformationsprozesse

Do, 20.11.2025 19-21 Uhr, online

Bild: Transformation-gestalten-lernen, Germanwatch

Zukunft zwischen Fortschrittshoffnung und Abstiegsangst

In einer von Fortschrittshoffnung geprägten Gesellschaft ist die Idee der Innovation ein vertrautes Konzept. Die Vorstellung, dass Aufgeben und Loslassen (Exnovation) nicht notwendig Rückschritt bedeuten, sondern im Rahmen von Transformationsprozessen eine Notwendigkeit darstellen, scheint fremd. Aber ist nicht gerade der Abschied vom Bestehenden die große Aufgabe vor der wir innerkirchlich (und gesamtgesellschaftlich) stehen?

Prof. Dr. Sandra Bils, Theologin und Expertin für Kirchenentwicklung, beleuchtet in ihrem Vortrag das Konzept der ‚Exnovation‘ als entscheidenden Hebel für transformative Erneuerungsprozesse. Sie verbindet theologische Reflexion mit methodischen Impulsen aus der Organisationsentwicklung und erklärt, wie Kirche zukunftsfähig und lebendig bleiben kann – in dem Wissen, dass mit Fortschritt auch Verlust verbunden ist – und warum gerade dieser Weg von gesellschaftlicher Relevanz sein kann.

Referentin: Pfarrerin Prof. Sandra Bils

Anmeldung unter folgendem Link:
https://eu01web.zoom.us/meeting/register/U6Pegn9TQfCyTNBCDUcMUA#/registration

Akademie HOCHVIER – Evangelische Dialoge am Rhein.
Veranstaltungen des Evangelischen Forums, Bonn, der Melanchthon-

Zur Reihe:
Die Zukunft ist ungewiss. Das war sie schon immer. Aber spätestens im Verlauf des 19. Jahrhunderts hat sich in den westlichen Gesellschaften (Europa, USA) eine Zukunftserwartung durchgesetzt, die von der Verbesserung der Zustände, von Fortschritt ausging. Bürgerliche Parteien förderten das Wirtschaftswachstum, progressive Parteien forderten mehr Umverteilung. Einig waren sie sich aber darin, dass vor allem der technologische Wandel eine wohlhabendere und freiere Gesellschaft herbeiführen kann. Diese Erwartung stabilisierte die westlichen Demokratien. Jedoch sind sie in den letzten Jahrzehnten immer schwächer geworden, dagegen werden die Parteien stärker, die zurückwollen, zurück zu alten, scheinbar besseren Zuständen. Wie lassen sich heute realistische und positive Erwartungen an die Zukunft formulieren, die helfen, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken? Wie soll man mit Abstiegsängsten umgehen? Welchen Beitrag können religiöse Gemeinschaften wie die Kirchen leisten? Diesen Fragen will die Veranstaltungsreihe nachgehen.