Klimafasten #Verschwendung

EINE WOCHE ZEIT … für meinen respektvollen Umgang mit Lebensmitteln

CC BY-SA 3.0, httpscommons.wikimedia.orgwindex.phpcurid=933284

Jede:r von uns wirft pro Jahr durchschnittlich 75 Kilogramm Lebensmittel weg. Das entspricht etwa zwei vollgepackten Einkaufswagen, aufs ganze Land hochgerechnet einem gewaltigen Berg von 6,1 Mio. Tonnen Lebensmittelabfällen. Hinzu kommt, dass rund ein Drittel der Lebens­mittel bereits aussortiert wird, bevor sie je einen Laden erreichen. Rechnet man Produktion, Ver­arbeitung, Handel und Außer­-Haus­-Verpfle­gung dazu, sind es sogar 12 Mio. Tonnen! Das muss nicht sein.

In dieser Woche

  • verschaffe ich mir einen Überblick über meine Vorräte, sortiere diese nach dem Mindesthaltbarkeits-­ und Zu-­Verbrauchen-­bis-­Datum und mache mir den Unter­schied beider bewusst.
  • prüfe ich, welche Lebensmittel trotz vielleicht abgelaufenen Mindesthaltbarkeits­datums noch genießbar sind und verarbeite diese kreativ zu leckeren Mahlzeiten.
  • überlege ich mir, was in den kommenden Tagen auf dem Speiseplan stehen soll und plane meinen Einkauf (Was habe ich vor? Esse ich zu Hause? Bekomme ich Besuch?).
  • registriere ich mich als Foodsharer:in auf www.foodsharing.de und biete meine überschüssigen Lebensmittel zur Abholung an oder bringe sie selbst zu einer Fair­-Teiler-­Abgabestelle.
  • lese ich mich in die Aktion „Zu gut für die Tonne“ ein und starte ein Projekt auf www.zugutfuerdietonne.de.
  • plane ich eine Veranstaltung mit meiner Gemeinde zum Thema Lebensmittel­verschwendung, z. B. eine Schnippelparty, einen Filmabend.

Digitale Angebote

Klimafasten – nicht allein! Online-Fastengruppe 6x Mittwochs

Am März 2 @ 18:30 – 20:00 und dann jeweils am Mittwochabend 9. März, 16. März, 23. März, 30. März und 6. April.
In der Online-Fastengruppe „Klimafasten – nicht allein!“ begeben wir uns auf eine spirituelle Reise, auf die Suche nach mehr Tiefe im Leben und im Glauben. Wir nehmen dabei unseren Umgang mit Lebensmitteln und unsere Ernährung in den Blick. An sechs Abenden kommen wir miteinander ins Gespräch über eigene Erfahrungen, befassen uns mit den Wochenthemen, erhalten biblische und andere spirituelle Impulse und machen uns damit gemeinsam auf den Weg durch die Fastenzeit.
Weitere Details, Anmeldemöglichkeiten oder ein Link zur Veranstaltung unter: https://www.kirchliche-dienste.de/arbeitsfelder/missionarische_dienste/startseite

Genießen statt verschwenden – Lebensmittel retten im Alltag

Am März 3 @ 17:00 – 18:30
Lebensmittel vor der Mülltonne zu bewahren, schont die Umwelt, das Klima und ist gut für die eigene Geldbörse. In unserem Online-Seminar kommen wir mit Ihnen ins Gespräch zu Fragen wie „Welche Lebensmittel werden überwiegend weggeworfen?“
„Warum landen Lebensmittel überhaupt im Müll?“
„Und wie lassen sich Lebensmittelabfälle im privaten Haushalt vermeiden?“
Wir informieren Sie über Fakten und geben Tipps worauf Sie bei Einkauf, Lagerung und Zubereitung von Lebensmitteln achten können.
Weitere Details, Anmeldemöglichkeiten oder ein Link zur Veranstaltung unter
https://klimafasten.de/termin/geniessen-statt-verschwenden-lebensmittel-retten-im-alltag/

Eröffnungsveranstaltung MISEREOR-Fastenaktion 2022

März 6 @ 11:00 – 12:30
mit Andrea Ballschuh (Moderation), Erzbischof Stephan Burger, MISEREOR-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel, Martin Horn, Oberbürgermeister Freiburg, und weiteren spannenden Gästen.
Die Veranstaltung wird auf den YouTube- und Facebook-Kanälen der Erzdiözese Freiburg und von MISEREOR live übertragen.
Weitere Details, Anmeldemöglichkeiten oder ein Link zur Veranstaltung unter
https://klimafasten.de/termin/eroeffnungsveranstaltung-misereor-fastenaktion-2022/

weitere tolle Angebote und Aktionen finden sich auf der Seite
https://klimafasten.de/termine/

Theologische Impulse zum Klimafasten

In der Bibel finden wir Geschichten, in denen Menschen zu wenig – genug – zu viel haben.

o  Zu wenig haben Witwen, Waisen (https://www.bibelwissenschaft.de/stichwort/34925/ ) und Fremde. Sie sind von Schuldknechtschaft bedroht (2. Kön 4, 1-7) Deshalb gibt es viele soziale Regelungen, die die Solidarität mit den Schwachen einfordern, insbesondere in den Büchern Ex. Lev, Dtn. (https://www.bibelwissenschaft.de/stichwort/13829/ )

o  Die Manna-Geschichte (Ex 16) ist die Grunderzählung des Genug. Gott sorgt für alle, so dass jede und jeder genug hat. Was angehäuft wird verdirbt. Ebenso das Jobeljahr in Lev 25 (https://www.bibelwissenschaft.de/stichwort/22608/ ), in ihm wird utopisch geregelt, dass alle Großfamilien wieder in die Lage versetzt werden, für sich selbst genügend zu erwirtschaften.

o  Zu viel haben die Reichen. Die Propheten insbesondere Amos, Jesaja, Jeremia und Micha (https://www.bibelwissenschaft.de/stichwort/30082/ ) klagen das an, weil das Verhalten der Reichen das Elend der Armen produziert. Auch bei den großen Scheunen des reichen Kornbau- ern (Lk 12,16-20) geht es nicht um gute Vorsorge für eventuell schlechte kommende Jahre, son- dern um Spekulation aufsteigende Preise, insbesondere, wenn in bestimmten Regionen Miss- ernten zu erwarten sind (siehe Franz Segbers, „Ich will größere Scheunen bauen“, in Kuno Füs- sel, Franz Segbers (Hg.) „…so lernen die Völker des Erdkreises Gerechtigkeit“, Luzern/Salzburg, 1995, S. 105ff). Dies war die Erfahrung zu Jesu Zeiten und die Zuhörenden haben das sofort assoziiert.

Aber Lebensmittelverschwendung? Dieses Problem gab es nicht. Alles, was geerntet wurde, wurde auch genutzt, um Menschen und Vieh zu ernähren. Die Vorstellung, dass eine Kartoffel, weil sie unförmig oder zu klein ist, oder eine Gurke, weil sie krumm gewachsen ist, einfach wieder untergepflügt wird, wäre für Menschen in biblischen Zeiten unvorstellbar. Ebenso, dass wir Lebensmittel wegschmeißen, weil sie Reste sind, die wir nicht verwerten müssen. Selbst in unserer Gesellschaft ist es – Gott sei Dank – noch tief verwurzelt, dass das Wegschmeißen von Lebensmitteln nicht in Ordnung ist. Aber dieses Grundgefühl schwindet und wohl auch die Kenntnisse, wie Reste weiterverarbeitet werden können.

Den vollständigen Text als Download (pdf, url-Link)

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