Damit es wieder gut wird – 7 Klimatage für die Schöpfung
So. 29. August – So. 05. September 2021 in Soest
Berichte über die Klimawoche:
- Bericht und Fragen der Podiumsdiskussion
„Klimaneutral bis 2030 – Verantwortung für unsere Stadt“ (url-Link) - Bericht mit Fotos über den Klimamarkt der Möglichkeiten (url-Link)
- Bericht über die gesamte Woche (s.u.)
- Hier geht es zum Programm der Woche
— Wir in den Medien —
- https://www.evkirche-so-ar.de/aktuell/nachrichten/2021/08/13-08-2021-13-08-2021-klimatage
- https://www.derdom.de/2021/08/22/erste-klimawoche-in-soest-zum-thema-klima-und-kirche/
- https://www.youtube.com/watch?v=q3Tzh1sRGhQ
- https://heilige-familie-badsassendorf.de/wp-content/uploads/2021/08/2021-Pfarrnachrichten-PR-Soest_22.08-05.09.2021_komplett.pdf
- https://www.evangelisch-in-westfalen.de/termine/detailansicht/?no_cache=1&S=6&tx_evangtermine_list%5BID%5D=813525&tx_evangtermine_list%5Baction%5D=show&tx_evangtermine_list%5Bcontroller%5D=Eventcontainer
- https://www.moewe-westfalen.de/wp-content/uploads/2021/08/MOeWe_Newsletter_04-2021.pdf
- https://klimanotstand-soest.info/events/klimamarkt-der-moeglichkeiten/
— Ankündigung —
Sieben Tage lang wollen wir unsere Verantwortung für die Schöpfung besonders herausstellen. Hierzu gibt es viele Möglichkeiten teilzunehmen. Die Woche bietet vielfältige Anregung, wie Verantwortung für die Schöpfung in lokales Handeln umgesetzt werden kann – angefangen beim Gottesdienst über Vorträge und Diskussion, Ausstellung und Kino bis zum Grünen Picknick und einen Klimamarkt der Möglichkeiten. So reichhaltig wie das Angebot ist auch die Anzahl der Mitwirkenden. Seien Sie dabei!
Der Klimawandel nimmt an Fahrt auf und damit seine Bedrohung für die belebte Natur, vor allem aber für uns Menschen. Auch rund um Soest mehren sich die Anzeichen für eine klimatische Veränderung wie das Sterben des Arnsberger Waldes oder die festsitzenden Wetterlagen der letzten Wochen mit Hitze“rekorden“ und Starkregen. Der Rat der Stadt Soest hat seine Verantwortung erkannt und 2020 den Beschluss gefasst, die Stadt bis 2030 in die Klimaneutralität zu führen.
Dieses Großvorhaben kann Soest nur bewältigen, wenn alle mitwirken: Unternehmen, Einwohner:innen, Initiativen und damit auch wir als Christ:innen und Kirchengemeinden.
Die Klimawoche ist ein Projekt des „Arbeitskreis Kirche und Klima Soest – Ökumenisch Handeln für Klimaschutz, Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung im Raum Soest“.
— Rückblick —
— Gemeinsam Wege wagen —
Sieben Tage lang haben Christen der kath. und ev. Kirche ihrer Verantwortung für die Schöpfung besonders herausgestellt. Die Woche vom 29. Aug. bis 05. Sep. 2021 bot vielfältige Anregung, wie Verantwortung in lokales Handeln umgesetzt werden kann – angefangen beim Gottesdienst über Vorträge und Diskussion, Ausstellung, Kino bis zum Grünen Picknick. Durch die Beteilung von über 30 Initiativen am „Klimamarkt der Möglichkeiten“ wurde der breiten Öffentlichkeit eine starke Gemeinschaft präsentiert.
Der Apell „Gemeinsam Wege wagen“ um der Klimakrise zu begegnen wurde von vielen Bürgern wahrgenommen. Um die breite Masse auf den Weg „Klimaneutrales Soest 2030“ mitzunehmen, ist allerdings noch viel Arbeit notwendig.
Der ökumenische „Arbeitskreise Kirche und Klima“, zusammen mit den „Christians und Churches for Future“ (CC4F) bedanken sich für die tolle Unterstützung und Teilnahme an über 20 Veranstaltungen.
— Auf Gott hören – Schöpfungsverantwortung in Liturgie und Spiritualität —
Gottes Segen zum Auftakt
Nach der Begrüßung durch Pfarrerin Leona Holler, stellte die stellv. Bürgermeisterin Christiane Mackensen in ihren Grußworte die Verantwortung der Christen für die Schöpfung heraus. Sie mahnte aber auch, dass im Alten Testament fehlender Respekt ungemacht über die Menschen brachte und zog parallelen zur aktuellen Situation. Der Klimawandel ist eine Herausforderung, der jede*r von uns aktive durch Vermeidung von CO2 begegnen muss.
Der Psalm 104 eröffnete den Gottesdienst. Er berichtet von der Urflut, Gottes Werken und Weisheit und von Pflanzen, Tieren und das Menschen im Einklang mit der Natur leben.
Es folgte eine Bildmeditation zu drei Schöpfungsfenstern: das von Hans Kaiser und Wilhelm Buschulte im Patroklidom, das sog. Taizé-Fenstern von Frère Marc in der Petrikirche zu den und den durchsichtigen Fenstern im „Schiefen Turm“ mit dem ungestörten Blick in die Natur. Die Predigt hielt Dipl. Theol. Ulrich Klauke, ehem. Leiter des Referats Weltmission, Entwicklung, Frieden des Erzbistum Paderborn. Er brachte uns die Botschaften der Enzyklika LAUDATO SI von Papst Franziskus über die Sorge für das gemeinsame Haus (2015) näher.
Den Abschluss bildete die Grußworte von Propst Dietmar Röttger und Pfarrer Thomas Hartmann, stellvertretend für Superintendent Dr. Manuel Schilling.
Weitere Details unter www.cc4f-soest.org/okum-gottesdienst-zum-auftakt/
Der Beitrag kann im CC4F-Soest YouTube-Kanal nachgeschaut werden (url-Link]
— den sozial-ökologischer Wandel einleiten —
Klimaneutral bis 2030 – Verantwortung für unsere Stadt
Richtig gesellschaftspolitisch wurde des bei der Podiumsdiskussion. Die Stadt Soest soll bis 2030 die Klimaneutralität erreicht haben – eine mutiger Entscheidung. Aber wie führt der Weg dorthin und wer muss mit eingebunden werden? Dieser Frage ging die Moderatorin Ute Buschhaus nach.
Auf dem Podium wurden die Verantwortungstragenden unserer Stadt Bürgermeister Dr. Ruthemeyer, Propst Röttger und Superintendent Dr. Schilling ebenso dazu befragen wie die engagierten Vertreter:innen der lokalen und regionalen Bürger:innenschaft Bernd Ellersiek (SO-lebenswert, VCD), Madee Pande (Friday for Future) und Beate Petersen (Gemeinwohl Ökonomie).
Denn schon jetzt ist klar: das Großprojekt „Klimaneutralität“ als sozial-ökologischer Wandel ist nur als Gemeinschaftsaufgabe zu bewältigen.
Weitere Details (Diskussionsverlauf und Fragen) finden sich unter https://cc4f-soest.org/podiumsdiskussion-klimaneutral-bis-2030/
Die Diskussion kann im CC4F-Soest YouTube-Kanal nachgeschaut werden; (url-Link]
Zum Bericht „Ein Zeichen setzten“ auf der Seite des EKK SO-AR (url-Link)
Unsere Ideen für ein klimastarkes Soest
Zum Erreichen der Klimaneutralität muss sich auch das Stadtbild wandeln. Was also tun? Wie unsere Stadt lebenswert erhalten und zu einem Ort machen, der sich nicht aufheizt, der Naherholung vor Ort bietet und in dem man die meisten Wege gesund und sicher mit dem Fahrrad zurücklegen kann.
Mit dem prämierten Konzept „So lebenswert 2030!“ stellen die Initiative eine kombinierte Lösung zu drei Bereichen vor: Soest atmet auf! Soest steigt um! Soest erholt sich!
So soll die Stadt für mit einem Grüngürtel jenseits des äußeren Rings und grünen Achsen, die bis in das Zentrum reichen, deutlich aufgewertet werden. Durch deutlich mehr sichere Radwege und Umsteigemöglichkeiten vom Auto auf Pendelbusse im Außenbereich (Park & Ride) soll eine autoarme Kernstadt geschaffen werden. Attraktive Naherholungsflächen im Stadtkern (Marktplatz und am großen Teich) sollen nicht nur Begegnung ermöglichen, sondern auch große Sommerhitze durch große Verdunstungsflächen (Wasser und Bäume) und Entsiegelung abmildern.
Weitere Details unter https://cc4f-soest.org/so-lebenswert-klimastarkes-soest/
Der Beitrag kann im CC4F-Soest YouTube-Kanal nachgeschaut werden; (url-Link]
Vortrag: „Erneuerbare Energien und nachhaltiges Wirtschaften“
Es gibt viel Reichtum in Deutschland. Warum nicht einen Teil des Geldes in ökologische Projekte in „Dritte Welt“-Ländern investieren. Die internationale Genossenschaft Oikocredit ist genau aus dem Grund vor über 45 Jahren gegründet worden: um eine Alternative zu herkömmlichen Geldanlagen zu bieten. Seither hat sie sich zu einer der größten sozialen Investorinnen in Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas entwickelt. Neben den Schwerpunkten inklusives Finanzwesen und Landwirtschaft werden Investitionen in erneuerbare Energien vorangetrieben.
Im Rahmen der Klimawoche Soest stellt Jens Elmer aus der Bonner Geschäftsstelle des Westdeutschen Förderkreises von Oikocredit das Konzept und mehrere Partnerorganisationen vor, mit denen Oikocredit zusammenarbeitet. Sie bieten ihren Kundinnen in Afrika beispielsweise saubere Koch-Öfen auch in abgelegenen Regionen oder Bäuerinnen in Indien solarbetriebene Wasserpumpen zu fairen Konditionen an. Dem verantwortungsvollen Ausbau erneuerbarer Energien kommt eine bedeutende Rolle nicht nur beim Umweltschutz, sondern auch bei der Entwicklung benachteiligter Gemeinschaften zu.
Weitere Details unter https://cc4f-soest.org/in-erneuerbare-energien-investieren/
Der Beitrag kann im CC4F-Soest YouTube-Kanal nachgeschaut werden; (url-Link]
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— die „Drei K“ – Kunst Klima Kirche —
Unsere Schöpfungsfenster – Kunst liegt im Auge des Betrachters
Mehr als 20 Kunstinteressierte folgten den Ausführungen von Dr. Hermann Buschmeyer zur Entstehung und Ausdruckskraft des Schöpfungsfensters von Hans Kaiser und Wilhelm Buschulte im Patroklidom. Die abstrakte Darstellung und die Verwendung von farbkräftigen Farben führten kurz nach dem Einbau des Fensters zu einem heftigen Disput und zur Forderung zum sofortigen Ausbau. Die Künstler waren ihrer Zeit offensichtlich weit voraus und die Fenster waren Referenz für einen Auftrag in New York.
Zur gleichen Zeit entstanden die Schöpfungsfenster von Frère Marc in der Petrikirche.
Weitere Details unter https://cc4f-soest.org/fuehrung-schoepfungsfenstern/
Kunstausstellung „Klimakatastrophe und Artensterben“ in Alt-St. Thomä
Der bekannte Soester Künstler, Biologielehrer i.R. und Naturschützer Dr Benno Dalhoff beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit den Auswirkungen, die menschliches Handeln auf die Schöpfung hervorruft.
Seien es die Reaktorkatastrophen von Tschernobyl und Fukushima, die Einleitung radioaktiv verseuchten Kühlwassers in den Pazifischen Ozean vor Japans Küsten, die aktuellen für die Menschheit lebensbedrohlichen Auswirkungen der gobalen Klimakatastrophe so wie auch das nicht minder bedeutsame rasant fortschreitende Artensterben: Dr. Benno Dalhoff setzt sich inhaltlich mit diesen wichtigen Thematiken auseinander und gestaltet seine Werke aus dieser Erkenntnis heraus klar und eindringlich als Appell an uns alle als Mitmenschen, als Mitgeschöpfe diesen zerstörerischen Prozessen Einhalt zu gebieten, sich als Mensch zu besinnen. Er regt zur Umkehr an, zur Reflektion des eigenen Verhaltens als möglichen Beitrag zu diesen -unbeabsichtigt – destruktiven Prozessen.
Der Ausstellungsort, die Kirchen „Schiefer Turm“ bot ein einzigartiges Ambiente und betont die untrennbare Verbindung von Schöpfung, Mitwelt und Verantwortung des Menschen.
Weitere Details unter https://cc4f-soest.org/kunstausstellung-artensterben/
Jugend-Kunstaktion Bau von „warming stripes“
Eine Gruppe von Jugendlichen wollte es wissen, aber auch handeln. Nach einer kurzen Einführung durch den ehem. Biologielehrer und Soester Künstler Dr Benno Dalhoff schwangen die Jugendlichen ihre Pinsel. In verschiedenen Blau- und Rottönen wurden zahlreiche Holzlatten angemalt. Am Ende fügten sich diese zu einem Gesamtbild, welches die Erderwärmung, gerade in den letzten 20 Jahren, sehr anschaulich vermittelt. Als Abschluss überlegten die Jugendlichen, mit welchem konkreten Beitrag sie den Schutz von Klima und Arten unterstützen wollen.
— Umweltaktionen konkret vor Ort —
Insektenwiese zur Rettung der Artenvielfalt
Immer nur reden wollten die Konfirmand*innen nicht. So wurde ein Teil der Rasenfläche auf dem Gelände des „Siegmund-Schultze-Haus“ des Petri Süd-Bezirkes in eine Insektenwiese umgewandelt.
Im Laufe der Evolution haben sich unsere Insekten mit ihrem Körperbau an die Wildblumen angepasst, die in Soest und Umgebung vorkommen. Leider verschwinden immer mehr dieser wichtigen heimischen Wildblumenarten, z.B. weil Steingärten angelegt werden, ein Rollrasen ohne Kräuter wichtiger scheint, Wegsäume zu früh gemäht werden. Doch wo sollen unsere Insekten dann Nahrung und Nistmöglichkeit finden? Dabei sind sie für uns wichtig: als Lebensgrundlage brauchen Menschen ein intaktes ökologisches Netzwerk
Mit der Aussaat der Wildblumenwiese tragen die Konfirmandinnen und Konfirmanden dazu bei ihren eignen Lebensraum zu erhalten. Sie bebauen die Erde und bewahren Gottes Schöpfung.
Müllsammelaktion der „Plastikbitches“
Seit Jahren sammeln sie fleißig das ganze Jahr durch Müll in der Innenstadt, in Grünanlagen und an Bachläufen ein. Diesmal wird der frisch gesammelte Müll sogar auf dem Stand der Plastikbitches ausgestellt. Die Besucher wurden aufgefordert, diesen möglichst „sortenrein“ in die dafür vorgesehenen Mülleimer zu sortieren.
— Geselliges Miteinander —
Grünes Picknick im Garten der Ev. Frauenhilfe
Auf einer Reihe von bunten Picknickdecken versammelten sich die Menschen am Freitagabend in dem großen Garten der Ev. Frauenhilfe. Bei schönstem Wetter wurden die mitgebrachten Speichen und Getränke verzehrt und gerne auch mal untereinander getauscht. Der Aufruf zur nachhaltigen Ernährung bescherte den Menschen viele selbstgemachte Leckereinen.
Besonders gelungen war die Integration des Sozialraums. So gesellten sich ein dutzend Kursteilnehmern, die über das Wochenende zu Gast waren, in die Runde. Auch das pflegende Personal und einige Hausbewohner fanden den Weg.
Als dann Familie Steinmeier-Gallardo mit deutschen und spanischen Lieder aufspielte, war die Stimmung perfekt. Als zum Abschluss Oskar Greve mit seiner Fidel die Combo verstärkte, gab es irische Volkslieder.
Die Teilnehmer waren sich einig – ein so wundervolles Ambiente muss im nächsten Frühjahr für einen ökumenischen Gottesdienst in Gottes Natur genutzt werden.
Kinoprogramm und Büchertische
Die beiden Konos zeigten Firme zum Thema „Films for Future“
Schlachthofkino: „Wer wir waren“, „Morgen gehört uns“, „Now“
Universum Kino: „2040 – Wir retten die Welt“ (url zum Trailer)
Während der Woche präsentierte die Stadtbücherei Bücher über das Klima und die Buchhandlungen stellen einen Büchertisch zur Verfügung.
— Gemeinsam Wege Wage —
Klimamarkt der Möglichkeiten der Akteur*innen: Klimagruppen/ –initiativen
Gespannte Vorfreude mischte sich unter die über 30 Aussteller. Lange hatte man coronabedingt auf diese Gelegenheit warten müssen. Grafisch gestaltete Fußspuren, die bis zum Markt reichten, stimmten die Menschen auf die Thematik ein.
Gegen 11 Uhr war der Petrikirchhof gut besucht. Fast an jedem Stand diskutierten die Besucher mit den Ausstellern ihre Ideen und Angebote. Auch für die jungen Besucher gab es einiges zu entdecken. Soest hat unglaublich viele engagierte Menschen, die hier mit vielen Initiativen und unterschiedlichen Schwerpunkten zusammengekommen sind. Darauf können wir hier in Soest wirklich stolz sein. Sich als Gemeinschaft hier so vernetzt können, ist eine tolle Sache. Als dann Andrea und Christoph Kremp am Nachmittag aufspielten und die Sonne schien, kam noch einmal richtig Stimmung auf.
Das deutliche Votum aller Teilnehmer: Das war ein super Auftakt für viele gemeinsame Aktionen. Spätestens zum Bördetag 2022 will man sich wieder als starke Gemeinschaft präsentieren.
Bürgerumfrage auf dem Klimamarkt der Möglichkeiten
Die Initiative Klimanotstand Soest hat einen Filmbeitrag eingestellt.
https://www.youtube.com/watch?v=q3Tzh1sRGhQ
— in Gedanken Worten und Werken —
Gemeinsam für Klimaschutz, Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung
Der ökumenische Arbeitskreis Kirche und Klima bedankt sich bei den Mitgestaltern, Sponsoren, und Teilnehmern.