CC4F-Newsletter Septenber 2024

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Editorial: Klimawandel in Literatur und Kultur

CC4F-Newsletter Juli 2024 Herzlich willkommen zur neusten Ausgabe des CC4F – Newsletters. Wir möchten Sie über Entwicklungen in Bezug auf den sozial-ökologischen Transformationsprozess auch auf regio-lokaler Ebene informieren.

Editorial: Klimawandel in Literatur und Kultur
Am Anfang war das Wort. Die berühmte Eröffnung des Johannesevangeliums unterstreicht die fundamentale Bedeutung von Sprache und Narrativen für unser Verständnis der Welt. In der gegenwärtigen Klimakrise gewinnt dieser Satz eine neue Aktualität. Denn im Kampf gegen den Klimawandel brauchen wir nicht nur wissenschaftliche Erkenntnisse und politische Maßnahmen, sondern auch die Kraft der Worte, der Bilder und der Klänge. Literatur, Kunst und Musik sind unverzichtbare Werkzeuge, um die komplexen Herausforderungen des Klimawandels greifbar zu machen und Menschen zum Handeln zu bewegen.

Die Dringlichkeit der Klimakrise
Die Klimakrise stellt uns vor eine beispiellose Herausforderung. Sie erfordert nicht weniger als eine fundamentale Transformation unserer Gesellschaft, unserer Wirtschaft und unseres individuellen Verhaltens. Doch wie können wir diese Aufgabe bewältigen, wenn die Problematik für viele Menschen abstrakt und fern erscheint? Hier kommt die Kultur ins Spiel. Sie hat die einzigartige Fähigkeit, Brücken zu schlagen zwischen wissenschaftlichen Fakten und persönlichem Erleben.

Die Notwendigkeit emotionaler Verbindung
Eines der Hauptprobleme im Umgang mit der Klimakrise ist ihre scheinbare Abstraktheit. Statistiken über steigende Temperaturen oder schmelzende Polkappen bleiben oft unwirklich, solange wir die Auswirkungen nicht unmittelbar am eigenen Leib spüren. Wir brauchen einerseits Wege, um die emotionale Distanz zu überbrücken und die Dringlichkeit des Problems zu fühlen, andererseits aber auch Ansätze, unsere Selbstwirksamkeit zu stärken.

Die Kraft der Kultur
Literatur, bildende Kunst und Musik können uns auf einer tieferen, emotionalen Ebene berühren und zum Handeln motivieren. Sie nehmen uns durch neue Narrative mit in alternative Zukunftsvisionen und lassen uns erfahren, dass wir etwas bewirken können.
Beispielhaft hierfür ist die Wirkung von Rachel Carsons Buch „Der stumme Frühling“, das 1962 veröffentlicht wurde. Die Meeresbiologin und Schriftstellerin schuf ein wissenschaftlich fundiertes Werk, das auch literarisch beeindruckte. Sie malte ein Bild einer Welt ohne Vogelgesang – eine Zukunftsvision, die ihre LeserInnen emotional berührte und viele von ihnen dazu brachte, sich für den Umweltschutz zu engagieren. Dieses Buch war maßgeblich daran beteiligt, die moderne Umweltbewegung in den USA zu initiieren.

Die Bibel als kulturelles Erbe und literarische Quelle
Die Schöpfungsberichte in der Bibel regen zum Nachdenken über Nachhaltigkeit und die Rolle des Menschen in Umweltfragen an. Sie inspirieren als kulturelles Erbe auch Künstler, kreative Neuinterpretationen im Kontext aktueller ökologischer Herausforderungen zu entwickeln.
Reinhard Fehling, Musikdozent an der Uni Dortmund, war beispielsweise vom Klimawandel so berührt, dass er 2008 aus dem Klangmaterial des Originalwerks eine Ergänzung zu Haydns Schöpfung komponiert hat, um auf den Eingriff der Menschen in Gottes Schöpfung und auf die Erschöpfung der Welt aufmerksam zu machen.

Fördern wir eine positive Klimakultur!
Letztlich geht es darum, neue Narrative zu schaffen – Erzählungen von Hoffnung, Verantwortung und gemeinsamem Handeln, die uns zu Taten mobilisieren. Kunst und Kultur können uns dazu Werkzeuge an die Hand geben. In diesem Sinne sind sie nicht nur wünschenswert, sondern unverzichtbar für eine nachhaltige Zukunft. Am Anfang war das Wort – und am Ende liegt es an uns, dieses Potenzial zu nutzen und die Kraft der Kultur für eine lebenswerte Zukunft einzusetzen.

Besuchen Sie die kulturellen Veranstaltungen im Rahmen der Schöpfungszeit!
• Führung zu den Schöpfungsfenstern in St. Petri und St. Patrokli am 14.9.2024 (Flyer)
• Lesung in der Ritterschen Buchhandlung „Die Welt von morgen“ am 24.9.2024 (Flyer)
• Die Schöpfung. Oratorium von Joseph Haydn, Musikverein Soest am 2. und 3.11.

Das vollständige Programm der Schöpfungszeit mit umfassenderen Informationen auch zu Veranstaltungsorten und –zeiten finden Sie auf unserer Webseite. https://cc4f-soest.org/voran-gehen/schoepfungszeit-2024/
Schöpfungszeit 2024   Hoffnung auf ein gutes Leben für alle
Gemeinsam wirksam werden!
vom 31.08. bis 06.10.24 – wir sind dabei!   Weitere Details finden Sie hier

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