Kommentar zur Kunstausstellung „Schöpfung – das bedrohte Paradies“
Es gibt Unglaubliches zu entdecken
Die Kunstausstellung „Schöpfung – das bedrohte Paradies“ in Neu St. Thomä wirkt noch immer nach. Danke, dass der Städtische Musikverein Schüler:innen von acht Schulen ermutigt hat, ihre Sicht auf die Welt uns näher zu bringen. Es gibt Unglaubliches zu entdecken. Es bleibt ein Staunen über die Klarheit und Hochachtung über die künstlerische Ausdruckfähigkeit dieser jungen Menschen.
Verwundungen und Zerrissenheit
Wer auf die Bilder schaut, sieht die Verwundungen, die Zerrissenheit, in der unsere Jugend aufwächst. Es sind die zunehmenden Bedrohung wie Naturkatastrophen, Krieg, Ausbeutung, Hunger, Armut, Bedrängnis, Vertreibung, Artensterben und Selbstzerstörung. Die Überschriften in der Montagsausgabe des Soester Anzeigers spiegeln dies wider: „Nicht enden wollender Albtraum“, „Quälende Ungewissheit“, „Schockwellen in der Region“, „Viele Studierende noch ohne Bude“, „Rechtsextremes Kampfsporttreffen“, „Niederlage gegen Mafia“, „Elefanten in Thailand ertrunken“.
Allzu leicht verfängt der Ansatz von einfache Lösungen für komplexe Zusammenhänge: die Mitverantwortung (am Klimawandel) leugnen, anderen (Migranten) die Schuld geben und goldige (autokratische) Zeiten zu versprechen. Das hatten wir alles schon mal. Populistischen Stammtischparolen sind Flucht vor der Realität, Ausgrenzung, Hass und Hetzte menschenverachtend.
Sehen und hören wir auf den Schmerz der jungen Künstler:innen
Ja, die Schöpfung, unser Leben ist bedroht. Um so wichtiger, dass wir lokal stärker und schneller ins Handeln kommen und uns so das Paradies wieder erarbeiten und verdienen. An vielen Stellen der Stadt ist der Wandel sichtbar. Hier investieren Menschen voller Vertrauen und Zuversicht in eine gemeinsame, lebenswerte Zukunft. Umso wichtiger ist es, dass Rahmenvereinbarungen verbindlich umgesetzt werden. Hier wird der beschlossene Klimapakt(!) zum Prüfstein für Verlässlichkeit. Mit Blick auf das Leid in der Welt und die sichtbaren Sorgen der Jugend müssen wir alle das Ziel „Klimaneutrales Soest 2030“ gemeinsam, beherzt und mutig angehen.