2.500 Menschen feierten auf dem Kirchentag eine planetare Party mit Eckart von Hirschhausen

Hirschhausen animiert Christen zu mehr Klimaschutz
Dr. Eckart von Hirschhausen, Arzt und Gründer der Stiftung Gesunde Erde – Gesunde Menschen, Berlin heizte den Teilnehmenden richtig ein. Mit der Frage: Wer scheißt vorsätzlich in sein Wohnzimmer? sorgt er anfänglich für Verwirrung. Die Auflösung hielt den Menschen den Spiegel vor: Wir tun das jeden Tag, in dem wir auf unsere Welt scheißen!
Hirschhausen führte weiter aus: Eigentlich sollte es jede Generation besser haben. Aber im Augenblick verschlechtert sich die Situation für die nachfolgenden Generationen dramatisch. Erst alles kaputtmachen und dann beim Aufräumen sich vermissen. Das haben wir in der KiTa anders gelernt.
Dabei gibt uns Mutter Natur kostenfrei so viel Gutes. Auf die Frage, wie viel Euro ein Glas Honig kosten würde, wenn die Bienen Mindestlohn bekommen würden, konnte keiner beantworten. Es sind 300.000 €.
Eckart von Hirschhausen betont in seinen Auftritten und Publikationen, dass ein „erträgliches Leben“ für Menschen und die Umwelt nur möglich ist, wenn die Grundlagen unseres Lebens geschützt werden: sauberes Wasser, saubere Luft, gesundes Essen und erträgliche Temperaturen. Er sieht die menschliche Gesundheit und den Klimaschutz als untrennbar miteinander verbunden und setzt sich für den Schutz unserer planetaren Gesundheit ein,
Gäste
- Dr. Andreas Frick, Hauptgeschäftsführer Misereor, Aachen
- Hamira Kobusingye, Gründerin Climate Justice Africa, Kampala/Uganda
- Dr. Dagmar Pruin, Präsidentin Brot für die Welt und Diakonie Katastrophenhilfe, Berlin
Nachtsegen
Kirsten Fehrs, Bischöfin und Ratsvorsitzende Ev. Kirche in Deutschland (EKD), Hamburg
Musik:
- Judy Bailey, Alpen
- Hanke Brothers, Sindelfingen
- Christoph Reuter, Berlin
Es war eine beeindruckende Veranstaltung, die uns Christen daran erinnert, dass die Schöpfung Gottes eine Leihgabe ist, mit der wir pfleglich umgehen müssen.



Durch Menschen verursachte Naturkatastrophen
Dr. Dagmar Pruin, Präsidentin Brot für die Welt und Diakonie Katastrophenhilfe, Berlin und Dr. Andreas Frick, Hauptgeschäftsführer Misereor, Aachen wiesen in Ihren Beiträgen erneut darauf hin, wie wichtig unser Beitrag für den Klimaschutz gerade für die Menschen im Globalen Süden und die benachteiligen in Europa ist. „Diese Menschen leiden schon jetzt dramatisch unter dem Klimawandel. Millionen sind bereits auf der Flucht für Hitze, Dürre, Überflutungen und anderen durch Menschen verurschachten Naturkatastrophen.
Erlassjahr – Entwicklung braucht Entschuldung
Viele Länder des Globalen Südens nehmen Kredite aus dem Ausland auf. Das ist an sich nichts Schlechtes, denn mit dem Geld können sie zum Beispiel in ihre Infrastruktur investieren und so die Leistung der gesamten Volkswirtschaft erhöhen.
Doch Schulden können auch zum Problem werden: Nämlich dann, wenn der Schuldendienst die Menschenrechte gefährdet. Eine hohe Auslandsverschuldung zwingt viele Staaten im Globalen Süden dazu, große Teile ihrer ohnehin schon geringen Staatseinnahmen für die Zahlung von Zinsen und Tilgungen an das Ausland zu verwenden. Geld, das dringend notwendig wäre, um Armutsbekämpfung, Bildung, das Gesundheitssystem oder Nachhaltigkeitsprogramme zu finanzieren. 2024 war der Schuldendienst für Länder im Globalen Süden so hoch wie noch nie. Schuldenstreichungen wären dringend notwendig.
Doch dafür ist im aktuellen System kaum Platz: Die Gläubiger, oft Staaten oder private Finanzinstitute aus dem Globalen Norden, dominieren die internationale Schuldenarchitektur und bestehen viel zu oft auf ihrem Recht auf Rückzahlung. Deshalb ist es höchste Zeit für ein faires und transparentes Staateninsolvenzverfahren, in dem verschuldete Staaten mit am Verhandlungstisch sitzen und ihre Rechte geltend machen können.
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