Wir müssen nicht ‚das Klima‘ retten, sondern uns

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Sechster IPCC-Sachstandsbericht (AR6) der Arbeitsgruppe II

Der sechste Sachstandsbericht wird in mehreren Teilen herausgegeben. Am 28.02.22 erschien der zweite Teil zu den Folgen des Klimawandels und den Möglichkeiten der Anpassung. Rund 300 Hauptautoren haben dafür mehr als zehntausend Studien zusammengefasst.

Risiken größer als gedacht
Die Risiken sind größer als bisher angenommen, sagt Professor Hans-Otto Pörtner vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung, Co-Vorsitzender der Arbeitsgruppe, die den Bericht verantwortet. Bis zum Ende des Jahrzehnts müsse Entscheidendes passieren, sonst sei das Zeitfenster geschlossen. Erstmals bezeichnet der IPCC es als „eindeutig“, dass der Klimawandel eine Gefahr für das Wohl der Menschheit und des Planeten ist.
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/weltklimarat-115.html

Auszug aus aus der Zusammenfassung des IPCC-Sachstandsbericht

Folgen, Anpassung und Verwundbarkeit
B.1 Der von Menschen verursachte Klimawandel, einschließlich häufigerer und intensiverer Extremereignisse, hat weitverbreitete negative Folgen und damit verbundene Verluste und Schäden für Natur und Menschen verursacht, die über die natürliche Klimavariabilität hinausgehen. Einige Entwicklungs- und Anpassungsmaßnahmen haben die Verwundbarkeit verringert. Über Sektoren und Regionen hinweg ist zu beobachten, dass die verwundbarsten Menschen und Systeme besonders stark betroffen sind. Die Zunahme von Wetter- und Klimaextremen hat zu einigen irreversiblen Folgen geführt, da natürliche und menschliche Systeme über ihre Anpassungsfähigkeit hinaus belastet wurden.

Gegenwärtige Anpassung und ihre Vorteile
C.1 Über alle Sektoren und Regionen hinweg wurde Fortschritt bei Anpassungsplanung und -umsetzung beobachtet; dieser bringt vielfältige Vorteile mit sich (sehr hohes Vertrauen). Allerdings ist der Anpassungsfortschritt ungleichmäßig verteilt und es sind Anpassungslücken zu beobachten (hohes Vertrauen). Viele Initiativen priorisieren die unmittelbare und zeitnahe Verringerung des Klimarisikos, was die Möglichkeit für transformative Anpassung verringert (hohes Vertrauen).

Bedingungen für klimaresiliente Entwicklung
D.1 Belege für beobachtete Folgen, projizierte Risiken, Grad und Entwicklungen von Verwundbarkeit sowie Anpassungsgrenzen zeigen, dass weltweite Maßnahmen für eine klimaresiliente Entwicklung dringender sind als zuvor im AR5 bewertet. Umfassende, wirksame und innovative Maßnahmen sind in der Lage, Synergien zu nutzen und Zielkonflikte zwischen Anpassung und Minderung zu verringern, um nachhaltige Entwicklung zu fördern. (sehr hohes Vertrauen)

Hauptaussagen aus der Zusammenfassung für die politische Entscheidungsfindung (SPM)
https://www.de-ipcc.de/media/content/Hauptaussagen_AR6-WGII.pdf