Aktionen der Christians4Future zum Mahnschreiben LAUDATE DEUM

Hochachtung vor Protestbewegungen

Anfang Oktober 2023 veröffentlichte Papst Franziskus seine Mahnschrift „Laudate Deum“ (Lobt Gott) „über die Klimakrise“ und empfing die Umweltaktivistin Luisa Neubauer. Er bekundete seine Hochachtung vor Protestbewegungen schon mehrmals öffentlich. Der Papst stärkt in seiner Mahnschrift die Bedeutung von Klimaaktivismus. „Es ist also festzustellen, dass es durchaus hilft, große Transformationsprozesse in Gang zu setzen, die aus der Tiefe der Gesellschaft heraus wirken…“ und „Druck auf die Machtverhältnisse ausüben“.

Das Apostolische Schreiben „Laudate Deum“ des Papstes ist ein Aufruf zur Umkehr und zum aktiven Engagement im Klimaaktivismus. Es betont die moralische Dimension der Umweltkrise und die Verantwortung der Menschheit, die Schöpfung zu bewahren. „Laudate Deum“ erinnert uns daran, dass die Sorge für die Umwelt eine unverzichtbare Aufgabe ist, die nicht nur dem Glauben entspringt, sondern auch das Wohl künftiger Generationen sichert. Es ist eine Erinnerung daran, dass Klimaaktivismus und spirituelle Prinzipien Hand in Hand gehen können und sollten, um eine nachhaltigere und gerechtere Welt zu schaffen.

Den vollständigen Positionstext der Christians4Future als Download (pdf, url-Link)

Anschreiben an Gemeinde, Dekanate und Bistumsleitung

Damit das Mahnschreiben Laudate Deum auf verschiedenen Ebenen nicht nur wahrgenommen, sondern auch Aktionen bewirkt, wurden Musterschreiben an die regio-lokale und Leitungsebene verfasst. Diese sollen großflächig versandt werden.

Anschreiben an die Bistumsleitung

Im Geist des Apostolischen Schreibens „Laudate Deum” wirken

acht Jahre nach der Veröffentlichung der Enzyklika Laudato si’ hat Papst Franziskus erneut einen unüberhörbaren klimapolitischen Weckruf an die ganze Welt, an „alle Menschen guten Willens“ und auch an uns Katholik*innen gerichtet. Er spricht von einem Versagen, weil zu viele Verantwortliche die Folgen des Klimawandels leugnen, verharmlosen, wegschauen, untätig bleiben oder halbherzig agieren. Dabei sind die Folgen schon jetzt dramatisch. Mit dem Apostolischen Schreiben Laudate Deum erinnert uns Papst Franziskus unmittelbar an unser aller Pflicht zur verantwortlichen Gestaltung der Welt und deswegen muss jetzt ohne Aufschub gehandelt werden (Bischof Bätzing, 05.10.23)

Was aber heißt das konkret für uns? Als Kirche, Gesellschaft und Weltgemeinschaft sollten wir uns an den drei Merkmalen orientieren, die der Papst für „Formen der Energiewende” aufzählt: „dass sie effizient sind, dass sie verpflichtend sind und dass sie leicht überwacht werden können” (LD 59). “Ich nehme dies für die katholische Kirche in Deutschland als Maß, an dem wir unsere eigenen Anstrengungen messen lassen müssen.” (Weihbischof Lohmann, 05.10.23)

Durch den Papst ermutigt, möchten wir heute folgende Fragen an Sie richten:

  • Gibt es einen Beschluss zur Klimaneutralität und bis wann möchte die (Erz-) Diözese klimaneutral sein? Wie bewerten Sie dieses Datum im Kontext des Laudate Deum? (u. a. LD 2–5, 60-65)
  • Wann wurde seitens der (Erz-) Diözesen der letzte (Zwischen-) Bericht zum Klimaschutz veröffentlicht, der Aussagen über den Grad der Zielerreichung u. a. hinsichtlich CO2-Reduktion enthält? Wie bewerten Sie die Kommunikation im Kontext des Laudate Deum? (u. a. LD 52, 56, 59)

Wir sind, dem Papst folgend, zu einem Engagement für die Schöpfung verpflichtet. Der Papst stärkt unseren Aktivismus (LD 58) und wir bitten Sie, dieses Engagement auch von Ihrer Seite zu unterstützen.

„Unsere Sorge füreinander und unsere Sorge für die Erde sind eng miteinander verbunden“, denn  Schöpfungsliebe ist Nächstenliebe und Nächstenliebe ist Gottesliebe.

LAUDATE DEUM – Anschreiben Generalvikar – Vorlage der Christians4Future final mit Logo (MS Word, url-Link)
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Anschreiben an Gemeinden und Dekanate

Im Geist des Apostolischen Schreibens „Laudate Deum“ wirken

acht Jahre nach der Veröffentlichung der Enzyklika Laudato si’ hat Papst Franziskus erneut einen unüberhörbaren klimapolitischen Weckruf an die ganze Welt, an „alle Menschen guten Willens“ und auch an uns Katholik*innen gerichtet.1) Voller Besorgnis beschreibt er die Situation:

Aber mit der Zeit wird mir klar, dass wir nicht genügend reagieren, während die Welt, die uns umgibt, zerbröckelt und vielleicht vor einem tiefen Einschnitt steht. … Die Attentate gegen die Natur haben Konsequenzen für das Leben der Völker« … dass die Klimakrise »ein schockierendes Beispiel für eine strukturelle Sünde darstellt. (LD 1, 2)

Der Ton hat sich gewandelt. Papst Franziskus spricht nicht mehr vom Klimawandel, sondern von einer lebensbedrohenden Klimakrise. Er spricht von Versagen, weil zu viele Verantwortliche die Folgen des Klimawandels leugnen, verharmlosen, wegschauen, untätig bleiben oder halbherzig agieren. Dabei sind die Folgen schon jetzt dramatisch. Unser Energiehunger verursacht Leid und Tod (Weihbischof Lohmann, 25.03.2022) und deswegen muss jetzt ohne Aufschub gehandelt werden! (Bischof Bätzing, 05.10. 2023).

Der Papst fordert uns zu einer umfassenden Veränderung des unverantwortlichen Lebensstils auf. (72)

Die Zeit der „Lippenbekenntnisse“ ist vorbei. Deutlich wahrnehmbar steckt der vom Papst und den Bischöfen geforderte Wandel hier vor Ort noch in den Anfängen. Das Mahnschreiben von Papst Franziskus ermutigt uns zu einem veränderten Lebensstil. Diesen konkretisieren die DBK  z. B. in ihren Zehn Thesen zum Klimaschutz (2019)2): die Laudato si’ leben, die globale Gerechtigkeit ins Zentrum setzen und glaubhaft, zielorientiert und konsequent die Klimaziele umsetzen, aus den fossilen Energieträgern aussteigen und nachhaltige Lebensstile praktizieren und fördern, die Vorbildfunktion ernst nehmen, ….

In Kenntnis der dramatischen Veränderungen unserer Mitwelt, des unübersehbaren Leids und Tods und der Vorgaben der Kirchenleitung bitte wir Sie um die zeitnahe Umsetzung nachstehender Punkte:

  • Die Verankerung „einer konsequent nachhaltigen Gestaltung von pastoralem und kirchlichem Leben“ in Leitlinien der Gemeinde oder des Pastoralen Raums.
  • Debatten zum Thema Schöpfungsverantwortung, Nachhaltigkeit, soziales und ökologisches Engagement. Hierbei sind Formate zu wählen, die eine möglichst breite Beteiligung „aller Menschen guten Willens” ermöglichen. So kann auch der geforderte Austausch mit dem Sozialraum und die Orientierung an den Lebenssituationen der Menschen gefördert werden.
  • Die Entwicklung eines Maßnahmenkatalogs inkl. CO2-Reduktionspfad und Zeithorizont sowie die konsequente Umsetzung der verabredeten Maßnahmen, um die Bemühungen der Kommunen und der Bürger*innen hinsichtlich einer zeitnahen Klimaneutralität zu unterstützen.
  • Eine konsequent nachhaltige Gestaltung von pastoralem und kirchlichem Leben und Zertifizierung der Gemeinde oder des Pastoralen Raums als „Faire Gemeinde“ u. ä. (Schöpfungsleiter, Grüner Hahn). Dazu gehört auch der Aspekt Schöpfungsverantwortung in Verkündigung, Spiritualität und Liturgie.

Wichtig ist dem Papst, dass Maßnahmen „effizient sind, dass sie verpflichtend sind und dass sie leicht überwacht werden können“ (LD 59). Deshalb sind für die notwendigen Rahmenbedingungen und eine Selbstverpflichtung entsprechende Beschlüsse der Gremien zu empfehlen. Hilfreich ist die Ermittlung des Ist-Zustands z. B. anhand der „Checkliste Nachhaltigkeit in der Gemeinde“ (C4F Dtl.).

Gerne unterstützen wir Ihre Bemühungen, im Geist der Enzyklika Laudato si’ und des Schreibens Laudate Deum für Gottes Schöpfung und das Leben ins Handeln zu kommen. Durch unsere auch bundesweiten Aktivitäten und Vernetzungen haben wir ein fundiertes Wissen hinsichtlich Bildung für Nachhaltige Entwicklung, Umweltkommunikation und Umsetzungsstrategien. Werden auch Sie Botschafter*in für die Schöpfung und für Gerechtigkeit!

„Unsere Sorge füreinander und unsere Sorge für die Erde sind eng miteinander verbunden“ (LD3), denn Schöpfungsliebe ist Nächstenliebe und Nächstenliebe ist Gottesliebe.

LAUDATE DEUM – – Anschreiben Gemeinden Dekanate – Vorlage der Christians4Future final mit Logo (MS Word, url-Link)