Synode der EKD 2022 – Klima und Friedensarbeit im Zentrum

6. bis 9. November 2022 in Magdeburg

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Mit einem ZDF-Fernsehgottesdienst im Magdeburger Dom am Sonntag, 6. November 2022, um 9.30 Uhr, beginnt die 3. Tagung der 13. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Die Predigt hält Landesbischof Friedrich Kramer aus der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Der Gottesdienst kann im ZDF verfolgt werden.

Die Tagung kann in Mitschnitten nachgeschaut werden www.ekd.de/stream.

Während der Tagung werden sich die 128 Synodalen intensiv mit dem Thema „Klima“ beschäftigen. „Als Kirche stehen wir in der Verantwortung, unseren Beitrag dazu zu leisten, die Lebensgrundlage künftiger Generationen zu erhalten“, sagt Präses Heinrich. Zudem wird der Friedensbeauftragte des Rates der EKD, Landesbischof Friedrich Kramer, einen Bericht über die Friedensarbeit der EKD geben.

Alle Informationen zur EKD-Synode finden Sie auf www.ekd.de/synode.

Evangelische Kirche(n) auf dem Weg zur Klimaneutralität 2035

Dienstag, 8. November 2022, Plenum EKD – Teil 5

09.00 – 11.00 Uhr,

  • Videoeinspielung Brot für die Welt (Mitschnitt ab 5:40)
  • Andacht, Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt (Mitschnitt ab 10:00)
  • Impulsreferat „Wandel als Chance“, Prof. Markus Vogt (München)
    (Mitschnitt ab 30:00, zum Nachlesen als pdf Download)
  • Interview mit Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt und Prof. Markus Vogt
    Moderation Stephan Kosch (Mitschnitt ab 52:30)
  • „Murmelgruppen“ im Plenarsaal
  • Aussprache (Mitschnitt ab 1:19:00)

11.15 – 13.00 Uhr, Fortsetzung Plenum Teil 5

  • Bericht der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft e. V. (FEST), Dr. Oliver Foltin, (Mitschnitt ab 2:17:00, zum Nachlesen als pdf Download)
  • Impuls Aimée van Baalen (Aktivistin und Sprecherin der Gruppe „Letzte Generation“) (Mitschnitt ab 2:28:30, zum Nachlesen als pdf Download)
  • Podiumsdiskussion, „Wie kommen wir voran auf dem Weg zum Ziel Klimaneutralität“
    Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt (Ev.-Luth. Kirche in Norddeutschland; Beauftragte für Schöpfungsverantwortung der EKD) Jonas Einck (Ev. Kirche im Rheinland; Mitglied der Synode der EKD) Dr. Jörn Budde (Umweltbeauftragter der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz), Heiko Reinhold (Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens) Pfarrerin Ute Stoll-Rummel (Ev. Kirche der Pfalz) Pfarrer Thomas Zeitler (Ev.-luth. Kirche in Bayern) Moderation: Stephan Kosch, (Mitschnitt ab 2:41:30)
  • Aussprache (Mitschnitt ab 3:22:00)
  • Überweisung der Anträge

Mitschnitt Plenum Teil 5 anschauen

Weitere Mitschnitte unter www.ekd.de/stream.


www.ekd.de (url-Link)

Die derzeit in Magdeburg tagende Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat sich heute intensiv mit Fragen des Klimaschutzes beschäftigt. Unter dem Motto „Evangelische Kirche(n) auf dem Weg zur Klimaneutralität 2035“ sprachen der christliche Sozialethiker Prof. Markus Vogt (München), der Leiter der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft, Oliver Foltin, und die Beauftragte für Schöpfungsverantwortung in der EKD, Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt und die Klimaaktivistin Aimée van Baalen (Sprecherin von Letzte Generation). 

Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt stellt klar: „Die Transformation kann nur gelingen, wenn einzelne Institutionen eine Vorbildrolle übernehmen.“ Dazu brauche es aus Sicht von Professor Vogt auch Widerstand gegen die Denkgewohnheiten und Organisationsformen der naturvergessenen Zivilisation, von der die Kirchen über Jahrhunderte ein wesentlicher Teil seien und zu erheblichen Teilen noch sind: „Es braucht die Erinnerung, dass wir verletzlicher Teil der Schöpfung sind und nicht ihr Gegenüber. Es braucht eine Erneuerung der Schöpfungstheologie. Es braucht inneren Widerstand gegen die Konsumgewohnheiten in der expansiven Moderne, in die wir alle verstrickt sind. Es braucht eine ‚Große Transformation‘.“

Wie eine Transformation gelingen könne, skizzierte Oliver Foltin. „Entscheidend wird vor allem sein, in den kommenden fünf bis zehn Jahren die Treibhausgasemissionen drastisch zu senken, denn nur so werden wir einen wirklichen Beitrag zum Klimaschutz und zur Begrenzung der Erderwärmung leisten.“ Es sei aber nicht ausreichend, Gebäude aufzugeben. „Die Sanierungsquoten müssen massiv erhöht, Heizungsanlagen konsequent auf erneuerbare Energien umgestellt und auch Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel bedacht werden.“ 

Weitere Informationen auf www.ekd.de (url-Link)

Die Klimaaktivistin Aimée van Baalen (Sprecherin, Letzte Generation) hat einen dringenden Appell an die 128 Synodalen gerichtet: „Es ist an der Zeit, Risiken einzugehen. Denn jetzt zu schweigen, ist das größte Risiko von allen.“ Sie hob hervor, dass die evangelische Kirche eine wichtige Partnerin für die Klimaaktivist*innen sei: „Appellieren Sie an die Politik. Helfen Sie uns, eine Verhandlungsposition zu erhalten. Unterstützen Sie uns.“ Sie sagt weiter: „Wir brauchen Sie, um nicht nur das Hoffen, sondern auch das Fordern der lebenswerten und gerechten Zukunft aufrecht zu erhalten. Vielen Dank, dass Sie sich solidarisieren.“ Und betonte die Dringlichkeit des Klimaprotestes: „Wir müssen uns jetzt trauen, etwas zu sagen. Sonst lassen wir Milliarden Menschen weltweit und die junge Generation im Stich.“ 

Am Ende gab es „Stehenden Applaus“ für die junge Klimaaktivistin. Im Laufe der weiteren Debatte wurden zahlreiche Sympathiebekundungen ausgesprochen.

Zum Beitragt auf www.ekd.de „Evangelische Kirche sucht Gespräch mit „Letzter Generation
Text und Videomitschnitt; zum Nachlesen als pdf Download


Die Beschlüsse der EKD in Magdeburg

Alle wichtigen Beschlüsse der 3. Tagung der 13. Synode der EKD im Überblick (url-Link)

  • Frieden – Gerechtigkeit – Bewahrung der Schöpfung (zur Webseite; pdf-Download)
  • Schöpfungsglaube und Schöpfungsverantwortung (pdf-Download)
  • Sozialökologische Transformation vorantreiben (pdf-Download)
  • Raus aus der fossilen Abhängigkeit – die Roadmap zur Klimaneutralität 2035 verbindlich umsetzen (pdf-Download)
  • Tempolimit in der evangelischen Kirche einführen (pdf-Download)
    Zum Beitragt auf www.ekd.de „Evangelische Kirche stellt sich hinter Bemühungen um Tempolimit
  • Ein ambitioniertes Europäisches Lieferkettengesetz (pdf-Download)
  • Sicherung der Welternährung (pdf-Download)
  • Kirchliche Investoren in der Verantwortung: Stärkung ethisch-nachhaltiger Geldanlage (pdf-Download)
  • Unterstützung des neuen Modells des Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt der EKD
    Zum Beitragt auf www.ekd.de „Verbindlich beteiligen, konkret handeln
  • Prüfung der Budgetstruktur im Themenbereich des Schutzes vor sexualisierter Gewalt
  • Friedenspädagogische Ansätze und Initiativen stärken
  • Teilhabe in der Einwanderungsgesellschaft gesetzlich verankern
  • Situation von Geflüchteten
  • Bundesaufnahmeverfahren für gefährdete Afghan:innen
  • Antidiskriminierung, Gewaltprävention, Diversity stärken
  • Menschenrechtslage an den Außengrenzen der EU
  • weitere Punkte

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Klimabericht für die EKD 2020 vorgelegt vom Rat der EKD

Der vorliegende vierte Klimabericht wurde erneut von der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft (FEST) auf Bitte des Rates und des Kirchenamts der EKD erarbeitet.
Jetzt, im Jahre 2020, können wir feststellen, dass trotz der auch für die Kirchen drängenden Fragen, die die unmittelbaren praktischen Probleme der Bewältigung der Corona-Pandemie mit sich bringen, Klimaschutz nichts an seiner Bedeutung für die Kirchen eingebüßt hat. Im Gegenteil: Überlegungen zur Gestaltung eines ökonomischen Neustarts nach Corona zeigen in der Regel die Bedeutung einer Integration von Umwelt- und Klimaschutz in Strategien des wirtschaftlichen Wiederaufbaus auf. Der hier vorliegende vierte Klimabericht zeigt, was in den letzten Jahren innerkirchlich auf diesem Gebiet geschehen ist.

Im vorliegenden Bericht werden zunächst die Bemühungen um den Klimaschutz in den evangelischen Landeskirchen bilanziert. Sodann geben wir auf diesem Hintergrund Empfehlungen für die nächsten Schritte. Das Ziel einer Reduktion der Emissionen um 40 % bis zum Jahre 2020 ausgehend vom Jahr 2005 hat die Synode der EKD als Empfehlung für die Gliedkirchen bereits 2014 verabschiedet.

Klimabericht für die EKD 2020 (pdf, Download)