Energiesparen – Leben retten

Solidarität – Klimagerechtigkeit – Nächstenliebe
Wir als Kirchen, Gemeinden und Christ:innen haben eine herausragende Verantwortung, eine lebenswerte Welt von Morgen zu gestalten.

Schöpfungsliebe und Gottesliebe

„Unser Verlangen nach Gas, Öl und Kohle treibt die erbarmungslose Ausbeutung von Mensch und Natur voran, es befeuert Kriege und wird künftig noch mehr Menschen in Leid und Verderben stürzen.

Die katastrophalen Auswirkungen von Dürreperioden einerseits und Starkregen andererseits haben wir besonders im vergangenen Jahr auch in Deutschland erleben müssen.“

Umweltbischof Lohmann, Meldung der Dt. Bischofskonferenz vom 25.03.22 (url-Link)

Mitmachaktion #wärmespenden des Erzbistums Paderborn mit guter Beteiligung gestartet – PRESSEMITTEILUNG Caritas Deutschland

Aktuelle Nachrichten zur Aktion #wärmewinter finden Sie in unseren Meldungen aus Kirche und Diakonie.

—  Aufruf der Ev. Kirche von Westfalen

Handlungsempfehlungen für Sofortmaßnahmen zur Treibhausgas- und Energiekostenreduktion

In der gegenwärtigen Situation liegt der doppelte Anlass auf der Hand: Unsere Kirche hat
sich per Beschluss der Landessynode verpflichtet, klimaschädliche Emissionen bis spätestens zum Jahr 2040 bilanziell auf null zu reduzieren. Dies nimmt uns als Gesamtkirche
und die einzelnen kirchlichen Körperschaften in die Pflicht, nach konkreten Möglichkeiten
der Treibhausgasreduktion zu suchen.

Zugleich sind schon in nächster Zukunft durch die derzeitige Preisentwicklung bei Öl und
Erdgas aufgrund des verbrecherischen Krieges gegen die Ukraine deutliche Heizkostensteigerungen für unsere kirchlichen Gebäude absehbar. Sollte es darüber hinaus zu einem vollständigen Energieembargo kommen, wird dies die Energie- und Heizkosten nochmals
drastisch erhöhen.

Zur Verantwortung für die Schöpfung tritt also für Kirchengemeinden und Presbyterien
diejenige für die kirchlichen Haushalte. Ganz zu schweigen von der beschämenden Tatsache, dass wir auch mit den Energiekosten unserer Kirchengebäude und Gemeindehäuser
zwangsläufig in die Kriegskasse des russischen Präsidenten einzahlen.

Kirchenheizungen runterfahren – fossile Energien sparen

Eine Reduktion der Raumtemperatur in Kirchen und Gemeindehäusern um wenige Grad
ist leicht umsetzbar und kann doch Verbrauch, Emissionen und Kosten deutlich reduzieren. Generell sollte die Nutztemperatur in Kirchen maximal 16 °C betragen, sie kann aber
mit den richtigen Strategien bis zur Grundtemperatur heruntergefahren werden.

Handlungsempfehlung zur Stilllegung von Kirchen in den Wintermonaten

Schließlich kann auch eine Umstellung auf das Modell der sog. Winterkirche (zweite
Handlungsempfehlung) im Januar und Februar, also eine Verlegung von Gottesdiensten
aus der Kirche ins Gemeindehaus Emissionen und Kosten erheblich senken.

Die Handlungsempfehlungen vom 13.04.22 als pdf Download

—  Aufruf des Erzbistum Paderborn

„Auch wir als katholische Kirche müssen hier einen Beitrag leisten – vor dem Hintergrund der drohenden Energieknappheit, aber vor allem auch, weil wir eine christliche Verantwortung zur Bewahrung der Schöpfung haben. Diese umfasst nicht nur die Menschen in Deutschland, sondern auch alle anderen Geschöpfe dieser Erde. Und so ist diese herausfordernde Zeit vor allem auch eine Zeit, um die Weichen für eine schöpfungsfreundlichere Zukunft zu stellen“, so Generalvikar Alfons Hardt in seinem Schreiben, welches er aktuell mit Handlungsempfehlungen für Energiesparmaßnahmen an alle Kirchengemeinden im Erzbistum Paderborn sendet.

Mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und den damit verbundenen Drosselungen von Gaslieferungen schauen wir mit Besorgnis auf den vor uns liegenden Winter. Viele stellen sich die Fragen: Reichen die Gasreserveren aus? Kann ich die immens steigenden Heiz- und Stromkosten noch bezahlen? Wie und wo kann ich Energie einsparen? Fest steht, wir können nicht mehr so weitermachen, wie bisher, wir brauchen eine Energiewende, kurzfristige Maßnahmen helfen uns nicht weiter.

Viele dieser konkreten Schritte lassen sich auch auf andere Bereiche Ihres alltäglichen Lebens übertragen – und so möchten wir Sie dazu einladen, genau dies zu tun. Nehmen Sie sich die Anregungen mit nach Hause, probieren Sie diese Maßnahmen aus und leben Sie so aktiv ein Stück Schöpfungsbewahrung. Die Handlungsempfehlungen wurden zwar kurzfristig entwickelt, sind aber dazu gedacht, auch langfristig eine Änderung im Umgang mit unserer Umwelt anzuregen und so unsere Mutter Erde – oder wie es Papst Franziskus formuliert „unser gemeinsames Haus“ – zu bewahren.

Das Schreiben als Download (pdf)

Energie im (Kirchen-)Alltag einsparen – Neue Chancen für die Pastoral

Das Klimaschutzmanagement im Erzbistum Paderborn hat sich in den vergangenen Wochen intensiv damit beschäftigt individuelle Handlungsempfehlungen zu verfassen, um nachhaltig Energie einsparen zu können. Da nicht für alle Bereiche und Gebäudetypen diegleichen Maßnahmen zielführend sind, wurden sechs Handlungsempfehlungen erstellt, die sich den einzelnen Typen widmen.

Die Maßnahmen haben aber nicht nur Potential Energie einzusparen, sondern beinhalten auch die Möglichkeit, dass sich „neue Chancen für die Pastoral ergeben, beispielsweise bei den Kooperationen innerhalb des Pastoralen Raumes und mit Partnern aus der Ökumene bei der Nutzung von Gebäuden.“

—  Handlungsempfehlungen

SOFORTPROGRAMM der EKvW

Die Landessynode hat am 15. Juni 2022 beschlossen noch in diesem Sommer konkrete Schritte zur Energiekosten- und Treibhausgasreduktion zu gehen. Hierzu gehört unter anderem ein Sofortprogramm für energetische Sofortmaßnahmen in kirchlichen Gebäuden.

Der Grund ist ein doppelter: Zum einen hat sich unsere Kirche per Beschluss der Landessynode verpflichtet, klimaschädliche Emissionen bis spätestens zum Jahr 2040 bilanziell auf null zu reduzieren. Zum anderen sind in Zusammenhang mit dem verbrecherischen Krieg Russlands gegen die Ukraine für Herbst und Winter drastische Preissteigerung zu befürchten und teils bereits angekündigt.

Zu unserer Verantwortung für die Schöpfung tritt also für Kirchengemeinden und Presbyterien auch diejenige für die kirchlichen Haushalte. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, ist es notwendig die Energieverbräuche und -kosten unserer Gebäude möglichst kurzfristig zu reduzieren, betreffende Maßnahmen in Presbyterien zu beraten, zu beschließen und den Gemeinden und Gottesdienstbesucherinnen und -besuchern zu erläutern.

Das im Juni von der Landeskirche beschlossene Sofortprogramm soll die Bemühungen von Kirchengemeinden zusätzlich unterstützen und befördern. Die Inanspruchnahme der Programme, die im Folgenden näher erläutert werden, ist für die teilnehmende Kirchengemeinde kostenfrei.

weitere Infos zum Sofortprogramm der EKvW untere www.kircheundklima.de

Handlungsempfehlungen für Energiesparmaßnahmen in Pfarrheimen, Verwaltungsgebäude und Pfarrbüros des ErzB PB

In den Anlagen finden Sie Handlungsempfehlungen und Informationen des Klimaschutzmanagements des Erzbistums Paderborn, um auf einfachem Weg und vor allem nachhaltig Energie in ihrem (Kirchen-) Alltag einzusparen. Die Maßnahmen wurden vor dem aktuellen Hintergrund der steigenden Energiekosten verfasst, wurden aber mit Blick auf eine langfristige Reduktion von Energieverbrauch und eine mögliche Änderung des Nutzungsverhaltens entwickelt. So können Sie in Ihren Einrichtungen die Bewahrung der Schöpfung aktiv mitgestalten und leben. Hierdurch lassen sich nicht nur in der kommenden Heizperiode Ihre Energieverbräuche und -kosten senken.

Beispiel: Heizungseinstellungen anpassen, Temperatur absenken

Die Nutzungstemperatur muss im gesamten Gebäude auf 19°C abgesenkt werden. Gemeinschaftsflächen sind nicht mehr zu beheizen, solange eine Beheizung zum Schutz von Technik oder gelagerten Gegenständen nicht erforderlich ist. Hinweis: Diese Vorgaben sind eine gesetzliche Vorgabe aus der EnSikuMaV;
Einspareffekt: 10 – 15% Heizung: 10 einfache Tipps zum Heizkosten sparen auf Verbraucherzentrale.de (url-Link)

Beispiel: Energiesparen bei digitalen Veranstaltungen:

Wo möglich sollten digitale Formate (Video- oder Telefonkonferenz) in Erwägung gezogen werden. Ein Abwägen des energetischen Nutzens muss hier mit dem Mehrwert des persönlichen Kontaktes erfolgen. Ohne Bild verbrauchen Sie hier noch weniger Energie.

Beispiel: Mobiles Arbeiten:

Wo möglich sollte die Möglichkeit des mobilen Arbeitens in Betracht gezogen und ermöglicht werden. Viele Aufgaben können auch von zu Hause oder per digitalen Formaten durchgeführt werden.

Weitere Energiesparmaßnahmen (Stichworte):

Hydraulischen Abgleich und Heizkörper entlüften, Dichtigkeit von Fenster und Türen, Lüftungsverhalten, Raumplanung optimieren und Nutzungstage zusammenlegen, Heizkooperation, Gebäudebeleuchtung abschalten, Schaukastenbeleuchtung, Standby vermeiden, Kaltwasser zum Händewaschen – Warmwasserverbrauch reduzieren, Haushaltsgeräte richtig nutzen, Verbrauch dokumentieren,  


Die Kommentierung dient als Orientierung für Kirchenvorstände der Kirchengemeinden im Erzbistum Paderborn. Die Verantwortung zur Umsetzung der Maßnahmen liegt bei den jeweiligen Kirchenvorständen der Kirchengemeinden. Eine Prüfung der Situation vor Ort, welche gegebenenfalls unterschiedliche Maßnahmen bedingt, muss individuell durch den Kirchenvorstand durchgeführt werden.

Handlungsempfehlung Energiesparen in Verwaltungsgebäude und Pfarrbüros, EGV PB, 2022-09, pdf

Handlungsempfehlung Energiesparen in Pfarrheimen, EGV PB, 2022-09, pdf

Verordnung der Bundesregierung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristig wirksame Maßnahmen (Kurzfristenergieversorgungssicherungsmaßnahmenverordnung – EnSikuMaV)

Energie sparen ohne Komfortverzicht

In vielen Häusern, Schulen oder Gemeinderäumen kann durch einfache Möglichkeiten und durch gesunden Menschenverstand viel Energie und Geld eingespart werden. Ein Film des Bistums Hildesheim erklärt Ihnen, wie Sie das anstellen können – einfach reinschauen.

weitere Informationen: Nachhaltigkeit & Klimaschutz/Umwelt des Erzbistum Paderborn (url-Link)

Heizung in Kirchen

Wie heizt man eine Kirche richtig, ohne die Orgel, Bilder und Heiligenfiguren zu schädigen? Ein Film aus dem Bistum Hildesheim zeigt, was man beachten muss – einfach reinschauen.

weitere Informationen: Nachhaltigkeit & Klimaschutz/Umwelt des Erzbistum Paderborn (url-Link)

Wie lüftet man eine Kirche richtig?

Was muss man beim Lüften einer Kirche beachten? Kann ich bei jeder Witterung die Türen aufreißen? Manchmal schadet es mehr als es nützt. Der Film zeigt Ihnen, wann das Lüften eines Kirchengebäudes angezeigt ist – einfach reinschauen.

weitere Informationen: Nachhaltigkeit & Klimaschutz/Umwelt des Erzbistum Paderborn (url-Link)

Die digitale Lüftungsampel

Wann lüfte ich eine Kirche richtig? Die digitale Lüftungsampel zeigt, nach der Eingabe der aktuellen Klimabedingungen, ob es ratsam ist das Kirchengebäude zu belüften oder lieber die Fenster und Türen geschlossen zuhalten. Hierbei rechnet das Onlinetool die absolute Luftfeuchtigkeit und vergleicht die Innen- und Außenwerte. Nach dem automatischen Abgleich wird eine Empfehlung angezeigt. Dieses Tool wird von Dipl.-Ing. Architekt Klaudius Krusch kostenlos zur Verfügung gestellt (url-Link)

Infos auf der Webseite des www.erzbistum-paderborn.de

WINTERKIRCHEN

Die Klima-, die Energiekrise und die drohende winterliche Gas-Knappheit bewegen derzeit ganz Deutschland. Auch in unseren Kirchengemeinden beschäftigen sich viele mit der Frage, welchen Beitrag wir als Kirche leisten können.
Eine Möglichkeit bieten Winterkirchen: Das bedeutet, dass eine Kirchengemeinde im Winter auf das Beheizen ihrer Kirche verzichtet und stattdessen in einen anderen Gemeinderaum oder eine andere Form des Gottesdienstes (Online- und Freiluftgottesdienste) ausweicht.
Wenn das nicht möglich ist, kann eine maximale Temperaturabsenkung bei weiterer Nutzung der Kirche schon einen großen Unterschied ausmachen. Welchen Effekt das auf die Klimabilanz einer Kirchengemeinde haben kann, worauf man dabei achten muss, wo Sie Unterstützung erhalten und welche Chancen eine Winterkirche für den Gottesdienst bieten kann, all das haben wir für Sie zusammengefasst.

Arbeitsmaterialien unter www.kircheundklima.de (url-link)