„Kann Kirche Klima?“
mit den „Christians for Future“

Kann Kirche nachhaltig 2022

Dr. Franz-Josef Klausdeinken (CC4F Soest)

Vortrag 26.09.24 im Rahmen der Schöpfungszeit 2024, Faire Gemeinde, Heinrich-Lübke-Haus Günne

Zum Einstieg inspirierend – innovativ – berührend: unsere Mini-Serie Inspirationen hier starten

Hinweise zur Vertiefung


Paradising – die Sehnsucht nach dem Paradies

Ist uns die Sehnsucht nach dem Paradies verloren gegangen? Angesichts des fortschreitenden Klimawandels, des massiven Verlusts von Biodiversität und einer fragilen, polarisierten Gesellschaft brauchen wir neue Perspektiven, wie wir leben wollen. Wie können wir uns als Menschen in der Schöpfung bewähren, um die Zukunft offen zu halten? Das Paradies ist, wie bei Adam und Eva, eben nicht als Utopie zu denken, sondern als konkreten Raum zur Bewährung für die Menschheit.

Wir müssen uns unsere Vorstellung vom Paradies zurückerobern! Wenn jede*r sich bemüht, einen kleinen Garten Eden zu schaffen, dann werden die vielen kleinen Gärten das Paradiesen auf Erden wieder sichtbar machen. Vieles ist schon da, oftmals verborgen, einiges als „zarte Pflänzchen“ sichtbar, welche gehegt und gepflegt werden müssen. Einiges Zerstörte muss neu erschaffen werden. Für all das braucht es viele Gärtner*innen und vor allem eine bewusste Entscheidung.

Für uns Christ:innen vor Ort eine entscheidende Zeit, sich der Verantwortung glaubhaft und überzeugend zu stellen.


Was sagt das Zielbild 2030+ zur Schöpfungsverantwortung?

Das Zielbild ermutigt dazu, absehbare Entwicklungen der Kirche aktiv zu gestalten. Hier gibt es einen klaren Auftrag an alle Getauften! Eine zentrale Aussage des Zielbilds hinsichtlich Schöpfungsverantwortung findet sich unter 3.1.1 Pastoraler Ansatz bei der Lebenswelt der Menschen und gesellschaftlicher Verantwortung

Unsere Schöpfung- und Weltverantwortung äußert sich in einer konsequent nachhaltigen Gestaltung von pastoralem und kirchlichem Leben. Deshalb beteiligen wir uns erkennbar an aktuellen gesellschaftlichen Debatten und stärken auch auf diese Weise das diakonische Engagement.“


Was kann ein nachhaltiger Lebensstil im Alltag gelingen?

Im Alltagsleben geht es auch um ein nachhaltiges Konsumverhalten, also um „Fummel, Fliegen, Fleisch, Fläche, Finanzen, Funken und Flagge zeigen“. Die großen Themen sind Mobilität, Wohnen und Ernährung und Kaufverhalten. Wichtig ist es, die Spiritualität der Schöpfung sich immer wieder zu eigen zu machen.

  • Handlungsfeld privates Verhalten: Wie wohne ich? Wie halte ich es mit der Mobilität? Wie esse ich? Wie ist mein Kaufverhalten?
  • Handlungsfeld Unterstützung: Unterstütze ich sozial-ökologische Initiativen (z.B. Misereor, www.Klimaspenden.de)? Lege ich mein Geld nachhaltig an (z.B. Oikocredit)?
  • Handlungsfeld Beteiligung an Initiativen: Beteilige ich mich aktiv an sozial-ökologische Initiativen (z.B. Tafel = diakonisches Handeln + Lebensmittel retten) oder Klimagruppierungen auf kirchlicher oder kommunaler Ebene oder an „Eine-Welt-Laden“)
    https://cc4f-soest.org/aktiv-werden/c4f-aktionen/
  • Handlungsfeld Öffentliches Auftreten: Zeige ich Flagge und trete öffentlich, als Christ erkennbar, auf? (z.B. Workshops / Podiumsdiskussionen, bundesweite Kampagne, sichtbare Teilnahme an lokalen Klimastreiks, Gründung eines Klimatreffs)
    https://cc4f-soest.org/fridays-for-future-globaler-klimastreik/

Lesetipp: https://cc4f-soest.org/themen-und-termine/umwelt-verteilung-gerechtigkeit/

Die Christians for Future sind bundesweit vernetzt und zeigen Flagge

Die Überschriften der 12 Forderungen

  • DIE PROPHETISCHE STIMME DER KIRCHEN damit Kirche sich sichtbarer und offensiver in den gesellschaftlichen und politischen Dialog zur Klimakrise einbringt – in der Öffentlichkeit und in privaten Gesprächen mit Entscheidungsträger:innen.
  • DIE UMSTELLUNG DES EIGENEN HANDELNS IN DEN KIRCHEN damit kirchliche Institutionen bis 2030 klimaneutral werden und ab sofort umfassende Maßnahmen ergreifen, um das zu erreichen.
  • BEWUSSTSEINSWANDEL INNERHALB DER KIRCHEN damit Kirchen Klimagerechtigkeit als zentrales Thema ihrer pastoralen Arbeit begreifen und gegenüber Gläubigen deutlich machen, dass dringendes Handeln zur Bewahrung der Schöpfung notwendig ist.


Fußabdruck vs. Handabdruck

Ökologischer Fußabdruck
vom eigenen privaten Alltagshandeln

  • verkleinern (besser, weniger, anders)
  • oft alleine
  • innerhalb bestehender Strukturen

Ökologischer Handabdruck (url-Link)
hin zum gesellschaftlich wirksamen Handeln

  • vergrößern (mehr machen, aktiv werden)
  • am besten gemeinsam
  • Strukturen mitgestalten


Wie kann das sozial-ökologische Thema in die Kirchengemeinden und den Sozialraum getragen werden?

Mach-mit-Projekte

Die Mach-mit-Projekte sind ein Experiment, das die unterschiedlichen Talente der Menschen in einem offenen Projekt zusammenbringt. Sie sind eingebettet in eine partizipativer Kirchenentwicklung mit den Schwerpunkten Taufe als Berufung, Orientierung an den Charismen und Leitungsstil der Ermöglichung.

Es geht auch darum Mit-Schöpfer:in zu werden! Mit unseren Gedanken, Worten und Werken und Gottes Segen viele kleine, lokale Paradiese zu (er-)schaffen und sichtbar werden zu lassen. Wenn diese wachsen und zusammenwachsen, kann daraus ein großer, weltumspannendes Garten Eden werden. Um das Paradies (zurück-)zugewinnen bedeutet es, die Schöpfung zu bewahren und „Paradies-Gärtner:in“ zu werden – durch „Paradising“ das Paradies auch religiös zurückzuerobern 1).

Jede*r von uns hat jeden Tag die Wahl die Wahl für ein klimagerechtes Leben!


Wie können Sie sich weiter zum Thema vernetzen/auf dem Laufenden bleiben?


Wer sind die CC4F Soest und was treibt uns an?

https://cc4f-soest.org/fussnote/ueber-uns/https://cc4f-soest.org/fussnote/vision-mission/

Ansprechpartner: Franz-Josef Klausdeinken mail@cc4f-soest.org

Wir fördern Projekte der Lokalen Kirchenentwicklung im Bereich „Schöpfung bewahren“

Wir nehmen Stellung zu sozial-ökologisch kritischen Verhalten der Ortskirche!


Christians for Future auf Bundesebene https://christians4future.org/